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Ökologische Vielfalt und Arbeitsplätze in der Wüste Perus – das hat das sozial engagierte Familienunternehmen Topará geschaffen. Hauptgeschäft des Rapunzel HAND IN HAND-Partners ist der Export von bio-fairen Pekannüssen, einer Verwandten der Walnuss.
Wer die Stadt Chincha an der peruanischen Küste verlässt, findet sich in der Wüste wieder. Doch zwischen kahlen Bergen, 20 Kilometer vom Pazifik entfernt, öffnet sich ein grünes, bewaldetes Tal. Hier kultiviert der Fairhandels-Partner Topará seine Bio-Pekannüsse.
"Über 20 Jahre Bio-Produktion hat ein einzigartiges ökologisches Gleichgewicht auf unseren Feldern entstehen lassen", erklärt Stefan Bederski, Sohn des Gründers und Geschäftsführer des fair zertifizierten Unternehmens. Nicht nur die Natur profitiert davon. Für die Menschen der Trockenregion ist Topará ein wichtiger und sozial engagierter Arbeitgeber.
Pekannuss
Topará in Kürze
Familienunternehmen mit rund 125 Mitarbeitenden, davon mehr als die Hälfte Festangestellte
Anbau, Ernte, Verarbeitung und Export von BioPekannüssen in der Region Ica, Peru
1970 als landwirtschaftlicher Familienbetrieb gegründet, 1995 als Unternehmen Agroexport Topará SC erweitert, seit 2000 biozertifiziert
Zusammenarbeit mit Rapunzel seit 2008, HAND IN HANDPartner seit 2011
Peru ist die Heimat der bio-fairen Rapunzel Pekannüsse: Mitarbeitende des HAND IN HAND-Partners Topará bei der Ernte.
Peru ist die Heimat der bio-fairen Rapunzel Pekannüsse: Mitarbeitende des HAND IN HAND-Partners Topará bei der Ernte.
Eine Oase entsteht
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1969 kaufte Klaus Bederski, ein deutscher Auswanderer, 100 Hektar verlassenes und unbewirtschaftetes Land im Valle de Topará, rund 200 Kilometer südlich der peruanischen Hauptstadt Lima. Er pflanzte Pekanbäume, die dort damals unbekannt waren.
In Kombination mit einer Quelle, die Bederski entdeckt hatte, waren die klimatischen Voraussetzungen dafür nämlich perfekt: Wärme, ein gewisses Maß an ganzjährigem Wasser, aber keine zu starke Nässe im Boden.
1985 gründete der Pionier auf seinem Land die erste Baumschule der Region für Pekannussbäume, aber auch andere, einheimische Pflanzen. Heute ist sie etwa zwölf Hektar groß und eine der führenden Baumschulen des ganzen Landes. 1995 rief die Familie die Firma Agroexport Topará SAC ins Leben. Das Familienunternehmen exportierte damit erstmalig die Pekannüsse aus dem Valle de Topará.
Heute führt Stefan Bederski, Sohn des Gründers, die Geschäfte im Sinne seines Vaters fort und entwickelte Topará zu einem vorbildlichen, fair zertifizierten Bio-Unternehmen weiter.
"Die Topará-Farm wurde 1970 aus dem Traum heraus gegründet, das Wüstengebiet an der peruanischen Küste grün werden zu lassen", erklärt Stefan Bederski. "Die Liebe zur Natur war von Anfang an die Basis unserer Arbeit. Mit der Zeit hat sich unser Traum in eine bekannte Oase entwickelt – wo sich Tradition, Kultur, Natur und moderne Wissenschaften treffen."
Seit 2008 bezieht Rapunzel Pekannüsse von Topará, drei Jahre später ist das Unternehmen HAND IN HAND-zertifiziert.
Die Baumschule von Topará – eine Oase in der peruanischen Wüste.
Die Baumschule von Topará – eine Oase in der peruanischen Wüste.
Bio-Pekannuss-Bäume sind das Herzstück des fair zertifizierten Unternehmens Topará.
Bio-Pekannuss-Bäume sind das Herzstück des fair zertifizierten Unternehmens Topará.
Die Pekannüsse kurz vor der Reife. Anders als bei der verwandten Walnuss ist die Schale glatt und weich.
Die Pekannüsse kurz vor der Reife. Anders als bei der verwandten Walnuss ist die Schale glatt und weich.
"Aus unserer Sicht ist Topará ein außerordentlicher Partner, mit dem wir vertrauensvoll auf Augenhöhe zusammenarbeiten", weiß Rapunzel Mitarbeiterin Veronika Schmölz, die für die HAND IN HAND-Zertifizierung verantwortlich ist.
"Schon vor ihrer HAND IN HAND-Zertifizierung hat Topará viele der Kriterien bereits erfüllt. Und auch als HAND IN HAND-Partner sind sie stets dran, die Kriterien bestmöglich zu erfüllen und gemeinsam mit uns weiterzuwachsen."
Benannt ist Topará übrigens nach einer alten Indianerkultur aus vorkolumbianischer Zeit – einer Vorläuferin der Nazca-Kultur mit ihren weltberühmten, riesenhaften Scharrbildern in der Wüste Perus, den sogenannten Nazca-Linien.
Das macht Toparás Bio-Pekannüsse besonders
LIMBUA verarbeitet die Nüsse vor Ort weiter. Die Transportwege zu den drei modernen, dezentralen Produktionsanlagen am Mount Kenya sind kurz. Damit bleiben nicht nur die Frische sowie die Qualität der Nüsse bestens erhalten. Die Region profitiert außerdem zusätzlich von der fairen Bio-Macadamia. Denn ein Großteil der Mitarbeiter in der Weiterverarbeitung, wo die äußerst harte braune Schale geknackt wird, stammt aus den Bauernfamilien der umliegenden Region. Die Kleinbauern und ihr Umfeld sind somit stark in die Wertschöpfungskette involviert und profitieren größtmöglich von ihr.
Ein großer Anteil der Mitarbeitenden sind Frauen. Die Bezahlung liegt weit über dem Mindestlohn und die Mitarbeiterinnen erhalten zudem Beitragszahlungen in Kranken-, Pflege und Rentenversicherung, was in Afrika nicht selbstverständlich ist.
Qualitätskontrolle: Die geknackten Macadamia-Nüsse werden bei LIMBUA sorgfältig geprüft.
Qualitätskontrolle: Die geknackten Macadamia-Nüsse werden bei LIMBUA sorgfältig geprüft.
Ein hohes Maß an Technologieeinsatz ermöglicht eine direkte Betreuung und Förderung der Kleinbauern und eine wirkungsvolle Verarbeitung der Macadamia-Nüsse und anderer Erzeugnisse auf den Mischfarmen. Für einige Produktionsschritte setzt LIMBUA allerdings ganz bewusst auf Handarbeit, um den Ertrag und die Produktqualität zu erhöhen, zusätzliche Arbeitsplätze auf dem Land zu schaffen und damit der Slumbildung in Großstädten entgegen zu wirken. Mittlerweile beschäftigt LIMBUA mehr als 500 Mitarbeitende.
Hauptgeschäft von Topará ist der Export von Bio-Pekannüssen, daneben kultiviert das Unternehmen Avocados, Ají-Chilis, Lila Mais und Lucuma.
Die Pekannuss-Pflanzungen nehmen etwa 50 Hektar ein. Sie beherbergen ausschließlich Pekannüsse der Sorte Stuart (Cary Illinoinensis wangenh.). Diese Sorte hat sich besonders gut an die geografischen und klimatischen Gegebenheiten im Valle de Topará angepasst.
Der Pekannuss-Baum gehört zur Familie der Walnussgewächse und stammt ursprünglich aus dem Einzugsgebiet des Mississippi in Nordamerika. Er wird ca. 30 m hoch und entwickelt eine sehr große, ausladende Krone.
Topará zieht die Setzlinge in der eigenen Baumschule vor und verpflanzt sie dann in den Bio-Pekannuss-Garten. Auf diese Weise werden kontinuierlich einzelne alte Bäume durch junge ersetzt.
Reservoirs erlauben eine effiziente und schonende Nutzung des Wassers rund ums Jahr.
Reservoirs erlauben eine effiziente und schonende Nutzung des Wassers rund ums Jahr.
Bewässerung nach der Erntezeit.
Bewässerung nach der Erntezeit.
Die Topará-Farm liegt in der geografischen Trockenregion der peruanischen Küste. Auf den sandigen Böden des Valle de Topará ist es wesentlich, die Wasserhaltekapazität des Bodens zu verbessern. Andernfalls wäre die Bewässerung ineffizient.
Topará bringt zum Bodenaufbau Kompost aus und arbeitet Beikräuter, Blätter und Grünmaterial in den Boden ein. So entsteht eine organische Schicht auf dem Boden, welche das Wasser besser speichern kann, bevor es versickert oder davonläuft.
Um die knappen Wasserressourcen aus eigenen Brunnen und dem Flusswasser aus den Anden sorgfältig und sparsam zu verwenden, nutzt Topará Wasserrückhaltebecken für eine ganzjährige Versorgung der Pekannuss-Bäume.
Haben die Pekannüsse in den Monaten Juni bis August ihre volle Reife erreicht, schütteln die Mitarbeitenden sie vom Baum und lesen sie von Hand vom Boden auf. Die Nüsse werden gewaschen, sonnengetrocknet, maschinell geknackt und geschält und gegebenenfalls nochmals händisch nachbearbeitet.
Die Pekannüsse werden direkt vor Ort sorgfältig weiterverarbeitet.
Die Pekannüsse werden direkt vor Ort sorgfältig weiterverarbeitet.
Ab nach Europa! Ein LKW fährt eine Lieferung HAND IN HAND-Pekannüsse in den nahen Containerhafen.
Ab nach Europa! Ein LKW fährt eine Lieferung HAND IN HAND-Pekannüsse in den nahen Containerhafen.
Langjährig geschulte Mitarbeitende führen diese sorgfältige Verarbeitung von Hand und mit speziellen Maschinen zur Auslese sowie Reinigung mit Luftdruck durch. Anschließend werden die Nüsse sortiert und nochmals schonend getrocknet, bevor sie vor Ort für den Export luftdicht verpackt werden.
Rapunzel bezieht von Topará sowohl Pekannusshälften als auch Pekannussbruch – schmackhaft ist beides gleichermaßen.
Faires Wirtschaften für eine enkeltaugliche Zukunft
Fast 70 Mitarbeitende sind in Vollzeit auf der Topará-Farm angestellt. Sie sind mit dem Pflanzen, Düngen und Bewässern der Pekannussbäume beschäftigt, kümmern sich um die Verarbeitung und Verpackung oder den damit verbundenen administrativen Aufgaben. Zur Hauptsaison verstärken ungefähr 55 Saisonkräfte das Team für die Ernte und Verarbeitung. Alle Mitarbeitende sind sozialversichert und erhalten einen Lohn, der deutlich über dem lokalen Durchschnitt und dem nationalem Mindestlohn liegt.
Seit 2011 ist Topará HAND IN HAND-Partner von Rapunzel. Mit Hilfe der Rapunzel HAND IN HAND-Prämie konnte der Pekannuss-Lieferant eine Reihe von sozialen Maßnahmen verwirklichen.
Darunter den Bau moderner Sanitäreinrichtungen auf der Farm, kostenlose Unterkünfte für Mitarbeitende, die weiter entfernt leben, und die Umsetzung eines Sportplatzes.
Topará richtete eine Betriebskantine ein und subventioniert das Essen. Die Kinder der Mitarbeitenden besuchen selbstverständlich eine Schule.
Ein großer Schritt war auch die Einrichtung einer mit Solarpanels ausgestatteten Gesundheitsstation. Wöchentliche Besuche eines Arztes verbessern den Zugang zu medizinischen Dienstleistungen enorm. Für die Mitarbeitenden ist diese Untersuchung kostenlos, die Gesundheitsstation wird gleichzeitig von Menschen aus der gesamten Region genutzt.
Mit der HAND IN HAND-Prämie baute Topará eine Betriebskantine.
Mit der HAND IN HAND-Prämie baute Topará eine Betriebskantine.
Mitarbeiterfest auf dem Sportplatz von Topará.
Mitarbeiterfest auf dem Sportplatz von Topará.
Für die Zukunft hat sich Topará ambitionierte Ziele gesetzt. Dazu gehören Aufforstungsprojekte in der Umgebung, die Umstellung des Betriebs auf alternative Energiequellen wie zum Beispiel Solarenergie und kontinuierliche Schulungen der Mitarbeitenden.
Mit diesen Maßnahmen will das Unternehmen zugleich die Zukunft der eigenen Farm, der Ernten und der fairen Arbeitsplätze sichern.
"Wir erhalten uns als sozialer Familienbetrieb im landwirtschaftlichen Bereich", fasst Stefan Bederski die Motivation von Topará zusammen, "und sind der Überzeugung, dass der biologische Anbau für unseren Betrieb nicht nur möglich ist, sondern sogar nötig, um zukünftige Generationen sichere Lebenswege zu bieten."
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