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FAQ
Couscous in der Wärmestube
Wertvolle Zusammenarbeit mit der Tafel
[06/18]
Rapunzel engagiert sich gegen Lebensmittelverschwendung. Hochwertige, aber nicht verkäufliche Ware spendet der Naturkosthersteller an gemeinnützige Organisationen. Die Tafeln sind ein erprobter Partner von Rapunzel und übernehmen die Abgabe der Lebensmittel an Bedürftige in der Region – so ist mehrfach geholfen.
Kaum etwas muss weggeworfen werden
11 Mio. Tonnen guter Lebensmittel landen jährlich in Deutschland auf dem Müll. Das entspricht, rechnet die Verbraucherzentrale vor, 440.000 voll beladenen Sattelschleppern. Eine gigantische Menge. Und eine ungeheure Verschwendung von Ressourcen – erst recht in einer Zeit von wachsender Bevölkerung und Hunger in vielen Teilen der Welt. Gemeinnützige Organisationen wie die Mitglieder der „Tafel Deutschland e.V.“ stellen sich gegen diese Verschwendung, um gleichzeitig bedürftigen Menschen zu helfen.
Tafel Deutschland e.V., Dagmar Schwelle
Ehrenamtliche Mitarbeiter laden die angekommene Ware aus.
© Tafel Deutschland e.V., Dagmar Schwelle
Ehrenamtliche Mitarbeiter laden die angekommene Ware aus.
Sie haben Lebensmittel oder Dinge des täglichen Bedarfs übrig?
Immer wieder einmal fährt ein Transporter der Tafel Kempten im Allgäu, eine halbe Fahrstunde entfernt, auch bei Rapunzel vor. Immer dann, wenn der Naturkosthersteller Waren hat, die zwar genießbar sind, aber – zum Beispiel wegen eines Verpackungsfehlers – nicht verkauft werden können. Ruckzuck lädt ein Rapunzel Mitarbeiter die Palette in den Transporter, und schon geht die Spende ins Zentrallager der Tafel in Kempten. Ein paar, teils schon ältere Herren laden die Produkte mit routinierten Handgriffen aus den Kühlwagen, einige Frauen sichten die Inhalte und sortieren aus, der Rest wird umverpackt. „Wir arbeiten fast ausschließlich mit Ehrenamtlichen“, erklärt Markus Wille vom Bayerischen Roten Kreuz. „Zwei Kühlwagen gehen morgens je zweimal auf Tour. Wenn sie zurückkommen, muss alles schnell gehen.
Sie können sich vorstellen, das ist fordernde Arbeit für die Ehrenamtlichen: schwer, schnell und manchmal unappetitlich.“ Denn nicht alles, was die Transporter montags bis samstags abholen, ist wirklich noch genießbar. Bei Frischware muss genau gesichtet werden. Ist eine Orange in der Kiste doch schon faulig? Sie wandert in die Biotonne. Sehr viel mehr wird von einem privaten Kleintierzüchter abgeholt: braune Bananen oder hartes Brot etwa. Nur ein wirklich sehr kleiner Teil muss der Verbrennung zugeführt werden. „Eine große Herausforderung“, ergänzt Wille, „ist der Verpackungsmüll.“ Gerade bei Discountern, die das Gemüse einzeln in Folie einpacken.
Übrigens ist nur bei einem kleinen Teil der Waren das Mindesthaltbarkeitsdatum bereits überschritten. Wo das der Fall ist, geht die Tafel nach festen Regeln vor. Fleisch darf nicht über dem MHD liegen, Milchprodukte können unproblematisch bis zu einer Woche darüber abgegeben werden, bei Trockenware ist der Spielraum sehr viel größer.
Beliebte Rapunzel Trockenware
Die gute Ware stapelt sich schließlich in standardisierten Kisten im Zentrallager. Was nun? Ein Teil wird sofort an die Ausgabestellen der Tafel Kempten weitergefahren. Eine kleinere Menge nimmt die Wärmestube nebenan ab, in der täglich frisch gekocht wird. Und ein weiterer Teil wird an andere Tafeln ausgegeben. Denn die Tafel Kempten ist zugleich Zentrallager für die Region, Markus Wille koordiniert die Kooperation mit 17 Tafeln im Allgäu sowie mit dem benachbarten österreichischen Vorarlberg.
Ausgabestellen hat Kempten gleich drei an der Zahl. Das ist viel für eine Stadt von 70.000 Einwohnern. „Das liegt daran, dass es im Allgäu – aber auch im Vorarlberg, mit denen wir eng zusammenarbeiten – viele Lebensmittelproduzenten und Molkereibetriebe gibt“, erläutert Wille. Die Tafeln in der Region sind daher reich bestückt mit Käse, Joghurt und anderen Milchprodukten. Umso dankbarer ist die Tafel für Trockenware von Rapunzel, die das „milchreiche“ Sortiment um haltbare Grundnahrungsmittel ergänzt.
In der Wärmestube wird täglich frisch gekocht.
In der Wärmestube wird täglich frisch gekocht.
Erinnerungen an Tante-Emma-Läden
Montagmorgen, bevor die ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ihre Arbeit beginnen, schließt Markus Wille dem Besucher die Tür zu einer der Ausgabestellen auf. Sofort kommen Erinnerungen an Tante-Emma-Läden aus der Kindheit auf. Ein kleiner, schlichter Laden mit einem überschaubaren, aber bunten Sortiment an Dingen des täglichen Gebrauchs: Milchprodukte in den Kühlschränken, Getränke, Pasta und Getreideprodukte, Konserven, Hygieneartikel, Waschmittel und täglich um 11 Uhr werden Obst und Gemüse mit kleinen Schönheitsfehlern sowie Backwaren und Brot vom Vortag angeliefert …
Um 12 Uhr öffnen dann die Ausgabestellen. In Kempten werden jährlich zwischen 600 und 800 Einkaufsberechtigungen für die drei Ausgabestellen ausgestellt, etwa für HARTZ IV-Empfänger, Alleinerziehende, alleinstehende Rentner, Großfamilien mit Niedriglohnjobs.
Von diesen Einkaufsberechtigten besuchen täglich etwa 150 Kunden die drei Läden. Im Schnitt versorgt die Tafel damit jeden Tag etwa 450 Menschen mit Lebensmitteln.
Manchmal bildet sich dann auch eine Schlange vor der Ausgabestelle. Um in dem kleinen Laden Gedränge zu vermeiden, erhalten die Kunden Losnummern. Sie werden nach einem Zufallsprinzip aufgerufen, jeweils drei dürfen in den Laden eintreten. „Alles andere würde die Kapazitäten sprengen“, weist Markus Wille in den Raum. Die ehrenamtlichen Helfer haben immer auch ein Auge auf eine gerechte Verteilung, halten etwa einen Teil des Sortiments im rückwärtigen Lagerraum, damit auch Kunden, die später kommen, noch die Chance auf einen Einkauf haben.
Was nichts kostet, ist nichts wert
In Deutschland geben die Tafeln ihre Produkte nach ganz unterschiedlichen Modellen ab. Wo Tafeln starke Sponsoren haben, geht schon mal ein ganzer Einkauf für einen symbolischen Euro über die Theke. Andere geben kostenlose, vorsortierte Körbe ab. In Kempten zahlen Kunden für jedes Stück eines Produkts einen kleinen Betrag – zwischen 10 und 30 Prozent des Ladenpreises, je nach Menge, Beliebtheit und MHD des Produkts – ein Konzept, das aus dem nahen Baden-Württemberg übernommen wurde. „Was nichts kostet, ist nichts wert“, deutet Wille auf die Rapunzel Spaghetti in der Holzauslage. „Außerdem ist es menschenwürdiger, wenn jeder Kunde selbst entscheidet, was er einkauft.“
In der Wärmestube täglich frisch gekocht
Eine halbe Stunde später, in der Wärmestube der Tafel. Frühstückstische werden abgeräumt, es beginnen die Vorbereitungen fürs Mittagsessen. Es wird frisch gekocht – an 365 Tagen im Jahr. Küchenleiterin Alexandra Lingenhöl hat gerade die Lebensmittel bereit gelegt für das Tagesgericht: Couscous von Rapunzel, Zucchini und anderes Gemüse.
Mit einem Lächeln kommt sie auf den Besucher zu. „Einfach Alex“, sagt sie. Ihr Händedruck ist kräftig. Für 40 bis 50 Menschen täglich kochen sie und ihre Kolleginnen hier: ein warmes Gericht und dazu Salat oder Suppe oder Nachtisch. Alles frisch und kreativ zubereitet mit dem, was gerade über die Tafelspenden zur Verfügung steht.
Rapunzel Produkte verwendet Alex besonders gern und blättert gerne auch mal in der Rezeptsammlung des Naturkostherstellers. „Da stöbern wir gerne.“
Auch Produkte, die nicht allen vertraut sind, bringt Alex mit viel Liebe und Küchenerfahrung ‚an den Mann‘. „Am allerliebsten verwende ich die getrockneten Mangos von Rapunzel. Die schneide ich klein und gebe sie in eine asiatische Suppe. Funktioniert super, schmeckt allen.“
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Jeder Kauf unterstützt öko-soziale Projekte weltweit.
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