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FAQ
Neue Gentechnikverfahren: Genome Editing
Aktion gegen Gentechnik
FOODprint
Die Idee
Übergabe an Bundesministerin
Positionspapier
Kooperationspartner
Erfolgreicher Start
Genome Editing
Foto shutterstock / Wichy
© Foto shutterstock / Wichy
Genome Editing ist ein Sammelbegriff für neue Verfahren in der Gentechnik, die direkt in das Erbgut von Lebewesen eingreifen und dieses ganz gezielt verändern. Dadurch können Gene beispielsweise deaktiviert, entfernt oder auch ausgetauscht werden – durch artengleiche und sogar artenfremde Gene.
Einige solcher Verfahren sind beispielsweise Zinkfinger, OGM, Agroinokulation oder CRISPR/Cas9.
www.keine-gentechnik.de
"Genome Editing – das Thema ist so kompliziert wie die jährliche Steuererklärung. Trotzdem sollte man darüber Bescheid wissen, denn es geht um unsere Lebensmittel." So beginnt der sehr lesenswerte und informative aktuell recherchierte Artikel:
Genome-Editing-Artikel bei Schrot&Korn (01/2018)
Wer mehr über die Postition des Bio-Bereiches zum Thema Genome Editing wissen will: IFOAM - Organics International hat ein sehr lesenswertes und ausführliches Positionspapier veröffentlicht, das wirklich Orientierung gibt (auf Englisch):
IFOAM - Organics International Position Paper Genetic Engineering and Genetically Modified Organisms (pdf)
Gentechnik oder nicht?
Obwohl die neuen Gentechnik-Verfahren unter die gesetzliche Definition von Gentechnik fallen, hat die Politik noch nicht entschieden, ob sie auch tatsächlich als Gentechnik geregelt werden. Deutsche Juristen, wie Professor Spranger von der Universität Bonn oder Professor Ludwig Krämer, EU Aarhus Centre in Brüssel, haben in ihren Gutachten klar festgestellt, dass die neuen Verfahren als Gentechnik zu bewerten sind. Die Definition ist entscheidend, weil nur dann die so erzeugten Pflanzen das aufwendige Gentechnik-Zulassungsverfahren durchlaufen und als solche gekennzeichnet werden müssen (oder andernfalls eben eine einfache Registrierung reicht). Bis dato müssen sie dies alles nicht.
Gutachten Prof. Spranger
Gutachten Prof. Krämer
Gefahr für Gentechnik-freie Züchtung
Pflanzen-Züchter betreiben einen hohen Aufwand, um die „Gentechnik-Freiheit“ des Saatguts zu gewährleisten. So vermehren sie es meist in Regionen, in denen keine genetisch veränderten Pflanzen angebaut werden und wo somit im Feld keine Einkreuzungen möglich sind. Dennoch: Die Natur ist ein offenes System, in dem eine absolute „GVO (Gentechnisch veränderte Organismen)-Freiheit“ nicht zu erreichen ist. Bisher wird in Deutschland die strikte „Nulltoleranz“ angewendet: Das heißt, wenn in Saatgut GVO-Beimischungen nachgewiesen werden, wird es unabhängig von der Höhe des gemessenen GVO-Anteils als nicht verkehrsfähig behandelt. Die betroffenen Partien werden vom Markt genommen. (Quelle: transgen.de)
www.transgen.de
Warum große Saatgutfirmen keine Einstufung als Gentechnik wollen
Gentechnik gilt als Risikotechnologie. Wenn die neuen Techniken gesetzlich als Gentechnik geregelt – man sagt hier auch reguliert – werden, dann müssen sie wie alle GVO in der EU ein spezielles Zulassungsverfahren durchlaufen. Denn in der EU wird auf diese Weise das Vorsorgeprinzip umgesetzt. Alle GVO müssen vor der Zulassung auf möglichen Risiken für Gesundheit und Umwelt geprüft werden. Dieses teure Zulassungsverfahren, das laut gemeinsamer Forschungsstelle der EU-Kommission (Joint Research Centre – JRC) mit Kosten von 10-15 Millionen Euro pro GVO-Pflanze beziffert wird, könnten die Unternehmen einsparen, wenn die angewandte Züchtungstechnik nicht als Gentechnik reguliert wäre. Die Registrierungskosten für eine herkömmlich gezüchtete Pflanze liegen hingegen bei einigen 10.000 Euro – also deutlich niedriger.
Bericht JRC
Gentechikfreie Züchtung: Kulturpflanzenvielfalt für die Zukunft
Was unterscheidet samenfeste Sorten von Hybriden und gentechnisch veränderten Pflanzen? Und warum sind biologische Züchtung und Vielfalt so wichtig, und zwar nicht nur für die Bio-Bauern? Die Antworten darauf haben wir für Sie hier zusammengestellt:
www.rapunzel.de/bio-saatgut-hintergrund
www.rapunzel.de/bio-saatgut-experten-beitrag-heistinger
Bessere Pflanzen und Heilung von Erbkrankheiten ohne Nebenwirkung?
In der Medizin verspricht man sich durch Genome Editing eine Heilung von Erkrankungen und Behinderungen. Für die Landwirtschaft sollen Pflanzen entstehen, die mit dem Klimawandel besser zurechtkommen, so das Versprechen. In der Realität sieht das jedoch bisher anders aus. So wurde etwa eine Rapssorte entwickelt, die gegen verschiedene Pflanzengifte resistent ist.
Beim Einsatz von Genome Editing kann es allerdings auch zu ungewollten Nebeneffekten kommen. Eine Studie der Columbia-Universität in New York fand heraus, dass bei der Korrektur der genetisch bedingten Blindheit von Mäusen mit CRISPR/Cas9 rund 1500 weitere, ungeplante Punktmutationen auftraten. Das heißt, der geplante Eingriff in das Erbgut hatte
gleichzeitig
etwa 1500 weitere, nicht beabsichtigte Veränderungen im Genom zur Folge – und das, obwohl das Genom vollständig sequenziert, also entschlüsselt, war.
Fachbegriffe
Genom
– Der Teil einer Zelle, der das Erbgut enthält
Punktmutation
– Veränderung an einer einzelnen Stelle
Sequenzierung
– Die Analyse der chemischen Grundbausteine eines DNA-Moleküls
Viele detaillierte Informationen zu Genome Editing finden Sie unter folgenden Links:
www.transgen.de/lexikon/1844.genome-editing
www.keine-gentechnik.de/dossiers/neue-technologien
www.abl-ev.de
www.saveourseeds.org
www.gentechnikfreie-saat.org
www.pflanzenforschung.de
www.br.de/themen/wissen/genome-editing
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