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FAQ
Die Hände in die Erde bringen
„Die Selbstversorgerin aus dem Allgäu“ gibt persönliche Einblicke in ein leidenschaftliches Leben mit der Natur
Mit viel Herzblut und Engagement berichtete Conny von ihrer Lebensform als Selbstversorgerin auf einem 800 m hoch gelegenen Bauernhof.
Mit viel Herzblut und Engagement berichtete Conny von ihrer Lebensform als Selbstversorgerin auf einem 800 m hoch gelegenen Bauernhof.
Gartengeheimnisse
Die Selbstversorger aus dem Allgäu
Dokumentarfilm, Deutschland 2014
30 Minuten | FSK 0 | deutsch
Dienstag, 10. Januar 2017
Am 10. Januar 2017 zeigte das Rapunzel Kino die Sendung „Die Selbstversorgerin aus dem Allgäu“ aus der BR-Reihe „Gartengeheimnisse“. Im Anschluss daran war die Porträtierte Conny Schuchardt persönlich für Vortrag und Fragerunde vor Ort - Eindrücke und Erkenntnisse.
„Nur, weil man eine Kräuterspirale hat, ist man kein Selbstversorger“, stellt Conny im Vorfeld klar. Sie selbst baut eine beachtliche Anzahl an Gemüse- und Obstsorten an, vermehrt ihr Saatgut und hält Hühner, fast ein Dutzend Bienenvölker und Ziegen. Mit der Ziegenmilch stellt sie auch Käse her.
Für die Holz- und Stromversorgung sorgt sie mit ihrem Mann ebenfalls autonom und ihr Wasser beziehen sie aus einer eigenen Quelle. Nur für Getreide fehlten ihr die Flächen auf dem 1-Hektar-Hof, wie sie sagt. Aber dank ihres Tauschmittels Honig ist auch für gutes Getreide gesorgt. Ihre vierköpfige Familie kann Conny so mit ihrem Fulltime-Job Selbstversorgung ernähren.
"I'm the Boss im Garten!"
Obwohl Conny immer wieder betont, dass sie ohne ihren Mann, den Gartengestalter, diese Lebensform nicht hätte aufbauen können, stellt sie doch klar, dass es im Garten nach ihrem Willen geht. Schlüsseltätigkeiten wie das Einlagern des Gemüses im Erdkeller lässt sie keinen Praktikanten machen.
Auch das Beobachten sei im Garten von großer Wichtigkeit. Als frühere Betriebswirtschaftlerin musste sie diese Fähigkeit erst lernen. Denn Aussaat und Ernte können nicht pedantisch nach Kalender vorgenommen werden. Dank ihrer Beobachtungsgabe sieht die Selbstversorgerin den Pflanzen an, wenn sie Stress haben. Und wenn sie dann beispielsweise „gestresste“ Karotten entdeckt, an denen die Wühlmaus war, sind im Umkreis von einem Meter um die betroffene Stelle auch die anderen Karotten nicht mehr süß. „Das Gemüse wehrt sich gegen die Wühlmäuse“, sagt Conny.
Und dann ist der richtige Zeitpunkt zum Ernten gekommen. Zum einen sollen die Erzeugnisse zwar so lang wie möglich in der Erde bleiben, damit sie hinterher lange gelagert werden können und die Familie bis in den April ernähren. Gleichzeitig muss sie aber den richtigen Zeitpunkt abpassen, bevor die Gartenschätze den Wühlmäusen zum Opfer fallen.
Das Publikum ließ sich von ihrer Leidenschaft mitreißen und stellte viele Fragen.
Das Publikum ließ sich von ihrer Leidenschaft mitreißen und stellte viele Fragen.
Eine faszinierende Frau, die der vorausgegangen Dokumentation auf der Leinwand Leben einhauchte.
Eine faszinierende Frau, die der vorausgegangen Dokumentation auf der Leinwand Leben einhauchte.
Essen gehen ist eher schwierig für Conny und ihren Mann, weil sie die gewohnte Qualität der Lebensmittel kaum woanders finden. Doch bei ihren Kindern stößt die Lebensform manchmal auf wenig Gegenliebe. So schildert Conny lebhaft, wie eines ihrer älteren Kinder zur Ausbildung auszog und ihr kurz darauf am Telefon vorwarf: „Mama, wie hast du uns denn erzogen?! Wir waren heut bei 'Subway' und ich wusste gar nicht, was man da machen muss.“ Das Publikum lachte Tränen bei Connys Ausführungen.
Nicht nur den Anbau, sondern auch die Verarbeitung der meisten Lebensmittel macht Conny selbst. Ob Wolle mit eigenen Pflanzen färben, Lippenbalm und Kerzen aus eigenem Wachs herstellen, Brot backen, Gemüse einmachen, Balsamicoessig, Wildfrüchtetee oder Ziegenmilch-Eis zubereiten. Dabei bemerkt sie, „es ist alles nicht schwer, man muss es nur machen und die Kenntnis haben“.
Danke, liebe Conny, dass Du Dein Wissen mit uns geteilt hast!
Zum großen Rapunzel SamenFest 2017
Garten-Tipps von Conny:
Die beste Aussaat-Erde kommt von Maulwurf-Hügeln von nicht gegüllten Wiesen. Da nicht viel benötigt wird, bleiben noch genügend Hügel stehen.
Connys Gewächshaus ist in den Stall integriert, so dass das Gemüse von der Abwärme der Tiere profitiert. So kann man sogar noch bei minus 20 Grad Außentemperatur Salat ernten.
Wenn die Sonne im Februar scheint, kann man etwas Holzasche auf die Schneestellen geben. So schmilzt der Schnee schneller ab und die Beete sind gedüngt.
Bienenvölker zu halten ist sehr günstig. Dies sichert die Bestäubung und wer die Bienen beobachtet, ist vor Gewittern gewarnt.
Angefressene Karotten können eingelagert werden, indem man die Stellen sorgfältig ausschneidet und sie mit Holzasche wie mit einem Pflaster versiegelt.
Immer wieder gibt es für das Publikum was zum Lachen, wenn Conny in breitem Schwäbisch Anekdoten aus dem Selbstversorger-Alltag einstreut. Sie ist überzeugt: „Das Gemüse wächst wegen meiner schwäbischen Flüche!“
Immer wieder gibt es für das Publikum was zum Lachen, wenn Conny in breitem Schwäbisch Anekdoten aus dem Selbstversorger-Alltag einstreut. Sie ist überzeugt: „Das Gemüse wächst wegen meiner schwäbischen Flüche!“
Die Liste der Gemüse- und Obstsorten, die Conny selbst anbaut, ist sehr lang …
Die Liste der Gemüse- und Obstsorten, die Conny selbst anbaut, ist sehr lang …
… aber auch Ziegenmilch, Ziegenfleisch, Eier, Honig, Kräuter u.v.m. sind aus eigener Erzeugung.
… aber auch Ziegenmilch, Ziegenfleisch, Eier, Honig, Kräuter u.v.m. sind aus eigener Erzeugung.
Das meiste Saatgut vermehrt Conny selbst, aber bei zugekauften Sorten (meist von Dreschflegel) macht sie stets eine Keimprobe, beispielsweise von Karotten. (Angefeuchtetes Löschpapier mit Samen bestreuen und mit Frischhaltefolie abgedeckt an den wärmsten Ort im Haus stellen.)
Das meiste Saatgut vermehrt Conny selbst, aber bei zugekauften Sorten (meist von Dreschflegel) macht sie stets eine Keimprobe, beispielsweise von Karotten. (Angefeuchtetes Löschpapier mit Samen bestreuen und mit Frischhaltefolie abgedeckt an den wärmsten Ort im Haus stellen.)
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