natur.post Nr. 22

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Geschätzte Leserin, geschätzter Leser, Zeit an sich ist keine Qualität. Laut Forschern und klugen Köpfen wie Einstein gibt es „die Zeit“ nicht. Jedoch gibt es eine Erdenzeit, Lebenszeit und auch die Jahreszeiten. Eine Qualität bekommt Zeit nur, wenn wir unserem Leben und Arbeiten Inhalt und Sinn geben. Also hat doch alles und jeder seine Zeit. Seine Zeit auf Erden, seine Zeit in einer bestimmten Funktion. So auch ich. Mit 70 Jahren werde ich mich im 50. Jahr von Rapunzel aus meiner Geschäftsführungsposition verabschieden und in einen Beirat wechseln. Nach 50 intensiven, spannenden Arbeitsjahren ist das für mich verständlicherweise eine große Veränderung. Aber gemäß meinem Leitspruch „Veränderung ist das einzig Beständige“ gehe ich mit froher Zuversicht in diesen Prozess. Dieser macht den Weg frei für eine neue, junge Führungsfrauschaft und Führungsmannschaft bei Rapunzel. Auch die guten Dinge im Leben lassen sich nicht konservieren. Und es bleibt nur gut, wenn wir die Veränderung annehmen und mitgestalten – anstatt sie zu ignorieren oder gar zu verhindern. Passieren wird sie sowieso. Ich bin jedenfalls dankbar für das große Geschenk des Lebens. Über ein halbes Jahrhundert lang war es mir vergönnt, die Firma mitzugestalten. Dieses in Kooperation mit vielen wunderbaren Menschen, die über diese lange Zeit hinweg ihren Beitrag zum guten Gelingen des Projektes Rapunzel geleistet haben. Ein Projekt soll und wird Rapunzel auch bleiben. Ein dauerhaftes „Start-up“ in dem Sinne, dass immer wieder neue und junge Menschen ihre Zeit und Energie einﬂießen lassen. Und dass wir, basierend auf den tragenden Werten, immer offen für Neues bleiben. Denn nur dann werden wir es schaffen, Ihren Wunsch nach guten Bio-Lebensmitteln zu erfüllen. Diese Ausgabe widmet sich schwerpunktmäßig unserem Firmenjubiläum. Sie ﬁnden darin Artikel und Geschichten, die diese lange Zeitspanne beleuchten. Wichtig bleibt auch künftig das Thema „Gesundheit und Ernährung“, dieses Mal geht es um die Bedeutung von Vollwertkost. Was der Bio-Cent bewirkt, den Sie auf unseren Produkten ﬁnden, erfahren Sie im Artikel über die RAPUNZEL Eine Welt Bio-Stiftung. Und last but not least möchten wir Ihnen angesichts der drohenden unerfreulichen Entwicklung zur „neuen“ Gentechnik einen Überblick über die Situation geben – die Wahlfreiheit von Bäuerinnen und Bauern und Verbrauchern ist bedroht. Ich wünsche Ihnen viel Freude beim Lesen, bleiben Sie gesund und froh! Ihr Joseph Wilhelm Gründer und Gesellschafter Inhalt | 03 Inhalt 04 Wahre Pionierarbeit Leitartikel von Joseph Wilhelm 08 50 Jahre Bio aus Liebe Rapunzel im Laufe der Jahrzehnte 13 Jubeljahr für die Bio-Branche Langjährige Wegbegleiter 14 50 Jahre Bio-Produkte Früher und heute 16 Rezepte Samba-Jubeltorte, Buchweizen-Torte, Dinkelvollkornpizza, Lupinenschrot- Brötchen 20 Kolumne Der Beginn des Universums 21 Gesundheit & Ernährung Vollwert-Ernährung – mehr als Vollkorn 26 Thema Gentechnik Interview mit Renate Künast und Joseph Wilhelm 30 50 Jahre Engagement Die RAPUNZEL Eine Welt Bio-Stiftung und der Bio-Cent 32 Produkte Mohn aus Deutschland Nur für kurze Zeit: Milch Marie Fruchtschnitten – die perfekten Alltagsbegleiter 34 Jubiläums-Gewinnspiel Tolle Preise zu gewinnen 34 Impressum

04 | 50 Jahre Bio aus Liebe Wahre Pionierarbeit Leitartikel von Firmengründer Joseph Wilhelm Was ist eigentlich ein Pionier? Aus meiner Sicht sind das Menschen, die mutig und ohne Angst vor dem Scheitern überzeugt und begeistert das tun, was in diesem Moment notwendig ist. Finanzielle Abwägungen stehen dabei im Hintergrund. Durchhalten, auch wenn man anfangs alleine dasteht. Bestenfalls belächelt wird für scheinbar unmögliche, unnötige Ideen. Pioniere lassen sich von Gegenwind und fehlender Unterstützung nicht aufhalten. Sie handeln aus der sicheren Überzeugung, dass einfach „etwas passieren“ muss. Und das nicht zum kurzfristigen, eigenen Vorteil, sondern zum Wohle aller, des großen Ganzen. Bei der Feldarbeit griff Joseph Wilhelm manchmal auf alte, schonende Methoden zurück. Ohne den Anspruch, zu denen zu zählen, die rückblickend Pionier genannt werden, waren wir mit unserem „Rapunzel Pfl änzchen“ ganz absichtslos und ohne Strategie in den Anfangsjahren dieser Bewegung dabei. Wir wollten eben etwas bewegen. Wenig Geld, aber viel Überzeugung Mir persönlich hat dabei stets mein eigener Leitspruch geholfen: „It´s easy to win, when there’s nothing to lose“. Es ist leicht zu gewinnen, wenn mensch nichts zu verlieren hat. Ganz nach diesem Motto stand für uns das Finanzielle nicht im Vordergrund. Unser eigenes Startkapital waren 3.000 DM. Ein Jahr später kamen 10.000 Mark als Darlehen eines Unterstützers dazu, ein weiteres Jahr später ein Darlehen meines Schwiegervaters über 50.000 Mark. Auf dieser Basis gelang es uns, bei der damaligen Hausbank, der Fürst Fuggerbank in Augsburg, einen Kontokorrentrahmen zu erhalten. Aus heutiger Sicht ein durchaus überschaubares fi nanzielles Risiko. Wobei der Glaube der Geldgeber in uns und unsere Aktivität damals sicherlich mehr gefordert war als in einer etablierten Branche. Heute nennt man solch junge Unternehmen „Start-up“. Begeistert von vollwertiger Ernährung Aber Glaube versetzt bekanntlich Berge. Und unser Glaube und un- sere Überzeugung war die Basis unserer Arbeit: Dass gesunde Le- bensmittel, am besten aus bio- logischem Anbau, die wichtigste Grundlage unserer physischen Ernährung darstellen. Wir waren begeistert, denn wir haben selbst erlebt, dass eine vollwertige und vitale Ernährung einen wichtigen Beitrag zu Wohlbefi nden und Ge- sundheit leistet. Diese Erfahrung wollten wir damals mit fast missio- narischem Eifer weitergeben.

50 Jahre Bio aus Liebe | 05 Hofszene in Pestenacker, der 1. Station von Rapunzel Müsli war unser erstes selbstgefertigtes Produkt. Wir mischten es von Hand in einer eigens dafür angeschafften – erst kleinen, dann größeren – Badewanne, der berühmten „Müsli-Wanne“. Müsli war damals eine Ernährungs-Revolution. Denn in dieser Zeit waren Weißmehl-Semmeln und zuckrige Marmelade der Frühstücks- Standard. Selbstredend war unser erstes Müsli vollwertig und zuckerfrei, von „Convenience“ keine Spur. Langhaarige „Müslis“ im Selbst- gestrickten und Birkenstock In dieser Zeit wurden wir und all die anderen Aktivisten der ersten Stunde „die Müslis“ getauft. Damit einher ging die Vorstellung, dass „Müslis“ lange Haare, selbstgestrickte Schafwollpullover und Birkenstock-Sandalen tragen. Wir wurden vielleicht nicht immer ernst genommen, unser mär- chen hafter Name Rapunzel sorgte bisweilen für wohlwollendes Schmunzeln. Insgesamt hat uns das auch Freiräume geschaffen, die nützlich waren für unsere wirtschaftliche Entwicklung. Stan- den dahinter doch sehr ernsthafte Anliegen wie die Vollwertkost und Bio-Landwirtschaft. Joseph Wilhelm bei der Feldarbeit im Jahre 1972 $

06 | 50 Jahre Bio aus Liebe Lagerarbeit war damals Handarbeit: 1976 im ehemaligen Gasthof Tegernbach, der 2. Station von Rapunzel Jennifer Vermeulen und Joseph Wilhelm, 1972 Bio als der einzig richtige Weg Für uns war klar: Die Methoden der damals noch jungen biologi- schen Landwirtschaft sind der konsequente Schritt, um Umwelt- belastungen sowie Schadstoffe und Rückstände in unserem Essen zu vermeiden und um eine intakte Natur zu erhalten. Bio war und ist für uns der einzig gangbare Weg. Durch meine bäuerliche Abstammung wusste ich, dass sich Bio-Landwirtschaft nur verbreiten konnte, wenn wir den Bäuerin- nen und Bauern eine Absatzalternative bieten konnten. Deshalb war unsere Einsicht: Mehr Bio-Anbau geht nur über mehr Konsum und Absatz von Bio. Diese Erkenntnis war für uns der Schlüssel zum Erfolg. Wir sind ins Risiko gegangen und haben den Bauern eine verlässliche Abnahmegarantie geboten, sei es hierzulande oder in den beginnenden Anbau-Projekten im europäischen Ausland. Bio für alle?! Als eines der ersten Unternehmen der Bio-Bewegung durften wir diese aktiv mitgestalten. Das ging vom Sortiment über Inhalte und Werte bis zu Handels- und Branchenstrukturen. Als Ausrichter der ersten Müsli-Messe 1983 in der Nähe von Frankfurt gründeten wir mit anderen Herstellern und Händlern den „Bundesverband Natur- kost-Naturwaren“ (BNN), dessen Vorstand ich in diesen Anfangs- jahren angehörte. Die Bio-Bewegung hat sich zu einer Branche entwickelt. Darüber bin ich nicht immer so glücklich. Denn dies birgt die Gefahr, dass die tragenden Inhalte und Werte in den Hintergrund geraten. Und sich dadurch die Konturen verlieren gegenüber neuen Mitbewer- bern, die aus anderen Beweggründen angetreten sind. So wichtig die Arbeit der Pionier- fi rmen und Bio-Läden war und ist, ist es auch richtig, dass voll- wertige Bio-Lebensmittel überall erhältlich sind, wo Menschen einkaufen – ohne große Umwege. Wir, die ursprüngliche Bewe- gung, müssen in Bescheidenheit anerkennen, dass wir unserem Anspruch „Bio für alle“ nicht gerecht werden konnten. Daher war es nur folgerichtig, dass Bio- Produkte ihren Weg in den allge- meinen Lebensmittelhandel fan- den. Nur über mehr Absatz ist mehr Bio-Landwirtschaft möglich.

50 Jahre Bio aus Liebe | 07 Jennifer Vermeulen und Joseph Wilhelm, 1972 Immer das Beste geben Ich bin überzeugt, dass es für alle Beteiligten in dieser Branche auch in Zukunft einen Platz geben wird. Es liegt an uns selbst, wo wir uns platzieren. Es wird wieder wichtiger sein, dass wir unsere Inhalte und Werte laut und deutlich kundtun – als wichtiges Differenzie- rungsmerkmal in einer Zeit, in der häufi g alles gleichgemacht wird. Meiner Meinung nach ist es optimal für eine gute Zukunft, im Mo- ment immer das Beste zu geben und zu tun. Dann wird daraus eine fruchtbare Zukunft entstehen. Ein zu starker Fokus auf eine nahe oder ferne Zukunft lenkt ab vom Moment, in dem wir sind. Damit schwächen wir uns selbst. ”Be here now“ - der alte Hippiespruch hat weiterhin seine Gültigkeit. Der Rapunzel Naturkost-Laden in der Katharinengasse 15 in Augsburg

08 | 50 Jahre Bio aus Liebe 50 Jahre Bio aus Liebe Joseph Wilhelm und Jennifer Vermeulen mieten einen Bauernhof in Pestenacker (Ober bayern) mit dem Ziel, gesunde Lebens mittel anzubauen Erste Kontakte mit Bauern in Italien und der Türkei Umzug in den ehemaligen Gast- hof „Zur Post“ in Tegernbach, Landkreis Fürstenfeldbruck 1974 1976 Kauf des ehemaligen Milchwerks in Legau und Umbau, heutiger Firmenhauptsitz 1985 Eröffnung eines eigenen Büros in Izmir, Türkei 1989 Eigenes Siegel HAND IN HAND, das 100 % Bio und fairen Handel garantiert 1992 1975 1979 1987 Eröffnung des Naturkostladens Umzug nach Kimratshofen „Rapunzel Naturspeisen“ in Augsburg im Allgäu Rapunzel bringt die weltweit erste Bio- Schokolade auf den Markt 1990 SAMBA kommt auf den Markt Produktion von Müsli, Nussmusen sowie von „Leckerli“ Fruchtschnitten Die 1970er – bewegte Zeiten Die 1970er – b Hippies und Punks, Flower-Power und Friedensbewegung. Die Siebziger sind Jahre des Umbruchs. Der Vietnamkrieg ging zu Ende, der Nato-Doppelbeschluss löst Proteste aus. Deutschland ist erstmals Gastgeber der Fußball WM und holt den Titel. Und in Pestenacker stellen Joseph und Jennifer mit Freunden in ihrer WG erste Rapunzel Produkte her: Müsli aus Vollkornfl ocken, Nüssen, Buchweizen und Sultaninen – natürlich ohne Zucker, gemischt in einer neuen Badewanne. Und natürlich Nussmuse. Die 1980er – Öko nimmt Fahrt auf Die 1980er – Öko nimmt F Ob „Atomkraft, nein danke“ oder 99 Luftballons: Grüne Stimmen werden laut, die Bundespartei DIE GRÜNEN und Greenpeace Deutschland werden gegründet. Großdemos gegen Atomkraft in Brockdorf und gegen US-Atom- raketen in Deutschland, Tschernobyl befeuert die Proteste. Osteuropa wandelt sich – und die Mauer in Berlin fällt. Und in Europa entstehen erste eigene Anbauprojekte von Rapunzel. In einem ehemaligen Milchwerk in Legau/Allgäu fi ndet der Naturkosthersteller seine künftige Heimat. Für die Süße des Lebens bringt Rapunzel die weltweit erste Bio-Schokolade in die Bio-Läden. Die 1990er – Einigung und Trennung Die 1990er – E Deutschland ist wieder vereint, Reisen in den Ostblock ohne Visum. Die Angst vor „Fremden“ steigt und fi ndet in rassistischen Attentaten seinen Ausdruck. In den USA werden gentechnisch veränderte Sojabohnen zugelassen. Und SAMBA macht süßes Frühstück besonders nussig. Rapunzel übernimmt soziale Verantwortung mit dem Fairhandels-Programm HAND IN HAND: 100 % Bio & 100 % Fairer Handel für Kakao, Zucker & Co. Das Anbauprojekt in der Türkei wird ein eigen- ständiges Unternehmen mit eigener Verarbeitung.

Im Jahr 1974 begann die Geschichte von Rapunzel Naturkost, zunächst ganz klein in einer Selbstversorger-Gemeinschaft mit 20-Quadratmeter- Naturkostladen. Die Gründer Joseph Wilhelm und Jennifer Vermeulen wollten ein neues Leben starten: mit gesunden, vollwertigen und vegetarischen Lebensmitteln. Da es das kaum zu kaufen gab – Bio-Läden waren damals gerade am Entstehen – stellten sie die gewünschten Produkte einfach selbst her. 50 Jahre Bio aus Liebe | 09 Nachhaltige Energie versorgung: eigenes Biomasseheizkraftwerk und Photovoltaik auf allen Dachfl ächen Genfrei Gehen: zu Fuß von Lübeck nach Lindau für eine gentechnikfreie Welt bionella kommt auf den Markt Aserbaid- schan Anbauprojekt für Hasel- nüsse in Aserbaidschan Zwergenwiese wird Schwesterunternehmen 2007 2009 2017 50 Jahre Rapunzel Naturkost 2024 2004 Anerkennung als Demeter- Hersteller 2008 Joseph Wilhelm ruft den One World Award ins Leben 2016 Rapunzel erstmals EMAS-zertifi ziert 2022 Gründung der RAPUNZEL Eine Welt Bio-Stiftung Eröffnung des Besucherzentrums Rapunzel Welt mit eigener Kaffeerösterei Gründung des HAND IN HAND-Fonds 1998 1997 Gründung der türkischen Tochter gesellschaft Rapunzel Organic Ltd. Entwicklung des scho- nenden OXYGUARD®- Verfahrens für kalt- gepresste Speiseöle Die 2000er – die Welt rückt zusammen Die 2000er – die W Gentechnik will mit Mais in Europa Fuß fassen, der Widerstand wächst. Die BSE-Krise lässt einige nach denken, ob Bio nicht doch gesünder ist. Gezahlt wird mit Euro und die Welt wird mit dem ersten iPhone digitaler. Die deutschen Fußball-Frauen werden erstmals Weltmeisterinnen. Und Rapunzel wird noch nachhaltiger: Der Öltank in Legau fl iegt raus, der Strom wird auf den Dächern selbst erzeugt. Als friedliche Aktion für eine gentechnikfreie Welt marschiert Joseph Wilhelm mit vielen Mitstreitern von Lübeck nach Lindau und von Berlin nach Brüssel. Die 2010er – vegan, Instagram und Inﬂ uencer Die 2010er – v „Wir schaffen das“ – Hoffnungs-Motto in der Flüchtlingskrise, gleichzeitig reger Zulauf für populistische Politiker. Dieselgate und Wetterextreme in den Nachrichten, Netfl ix und Spotify sind die neuen Kanäle, Infl uencer die neuen Meinungsmacher. Vegan wird hip, #MeToo eine soziale Bewegung und Fridays for Future geht auf die Straße. Und der One World Award von Rapunzel setzt sich für eine po- sitive Globalisierung ein. Rapunzel setzt weiter auf nach haltige eigene Energieversorgung und baut ein Blockheizkraftwerk. Nussmuse sind gefragt wie nie – in Legau entsteht eine zweite Nussmus-Anlage. Die 2020er – Zeit des Umbruchs Die 2020er – Z Brexit, Corona, Krieg in Europa und neue Gentechnik – viele Herausforderungen für die Gesell- schaft. Die letzte Generation verschärft den Protest für Klimaschutz. Die EU will neue Gentech- nik für Pfl anzen ohne Risikoprüfung zulassen – trotz Ablehnung von über 80 % der Verbraucher. Und bei Rapunzel eröffnet das Besucherzentrum Rapunzel Welt mit Mitmach-Museum. Genießen & erleben – aber auch informieren, ob über Ernährung, Bio oder Gentechnik - ist hier die Devise. Die RAPUNZEL Eine Welt Bio-Stiftung unterstützt öko-soziale Projekte mit knapp einer halben Million Euro im ersten Jahr – der Bio-Cent liefert mit einem Cent pro verkauftem Produkt den Großteil der Mittel dazu.

10 | 50 Jahre Bio aus Liebe Wie RAPUNZEL zu seinem Namen kam Auf der Suche nach einem Namen spielte die romanti- sche Weltsicht der Gründer sicherlich eine Rolle. Außerdem sollten sich im Namen Fruchtbarkeit und ein Bezug zur Erde sowie zum Essen fi nden. So fi el die Wahl schließlich auf die Märchenfi gur Rapunzel. Die Verbindung zum Märchen fand bald einen konkreten Ausdruck. Der Name der Märchenfi gur hat ja mit Feldsalat zu tun – einer besonders widerstandsfähigen Pfl anze. So sahen die Gründer auch ihr Unternehmen. Außerdem bauten sie Feldsalat im eigenen Gartenbaube- trieb mit Begeisterung an und verkauften ihn im trieb mit Begeisterung an und verkauften ihn im kleinen Laden in Augsburg. Sind sechs Rapunzels schon genug? Heute arbeiten bei Rapunzel über 500 Menschen. Als es gerade mal sechs waren, fanden einige der kleinen Arbeits- und Wohngemeinschaft das schon fast zu viel. „Was wirtschaftliche Größenordnungen betrifft, so glau- ben wir nur an das Kleine. Aber auch das Kleine muss so groß sein, dass es lebensfähig ist“, so heißt es in einer Rapunzel Broschüre von 1978. Die Gemeinschaft überlegte sich ernsthaft, weiteres Wachstum zu stoppen oder etwas ganz Neues zu wa- gen. Die Nachfrage nach gesunden, ökologisch und sozial verträglich erzeugten Lebensmitteln stieg – und so wuchs das zarte Pfl änzchen Rapunzel stetig gesund weiter. Rapunzel-Salat

Die Anfänge von Rapunzel - aus dem „Rapunzel Naturkostführer“ (1985) 50 Jahre Bio aus Liebe | 11 „ Geboren wurde Rapunzel im Herbst 1974 in einem klei- nen Kämmerchen auf dem Bauernhof von Josephs Eltern. Dieser liegt im bayerisch-schwä- bischen Großaitingen, 20 km süd- lich von Augsburg. Schon ein paar Jahre zuvor hatten Jennifer und Joseph in Belgien ihre ersten Schritte hin zu einem einfacheren Leben mit gesunder Ernährung getan. Sie bauten in größerem Umfang Gemüse an, hier vor allem vom Kurs“ „Landwirtschaftlichen Rudolf Steiners und „Gärtnern ohne Gift“ von Alwin Seifert in- spiriert. ( . . . ) In der Nähe von Augsburg fand sich ein alter Bauernhof, wo sie anfingen, Holzofenbrot zu backen und einen dreiviertel Hektar Gemüse anzubauen. Diese beiden Grundnahrungsmittel wa- ren die soliden Eckpfeiler des gleichzeitig in der Augsburger eröffneten Katharinengasse „Rapunzel-Ladens“. Der Laden ge- dieh und die Gründer mit allerlei Zuwachs inzwischen, waren voller Freud und Begeisterung dabei. ( . . . ) Seit dem Umzug ins Allgäu (Kimratshofen) im Frühjahr ´79 findet diese weitere Entwicklung auf einem umgestalteten und ständig erweiterten 300 Jahre alten Bauernhof inmitten grü- ner (leider stickstoffgedüng- ter) Wiesen statt. Unsere eige- ne kleine Landwirtschaft trei- ben wir nur noch hobbymäßig nebenher, wie unseren großen Gemüsegarten, nach unseren eige- nen Anbaurichtlinien.“ „ Joseph Wilhelm schrieb diesen Text für den „Rapunzel Naturkostführer”, der 1985 erschienen ist. In diesem Jahr zog Rapunzel nach Legau in das ehemalige, stillgelegte Milchwerk. Seitdem ist Rapunzel stets organisch gewachsen. Heute bietet der Naturkosthersteller rund 550 Produkte an. In- zwischen ist Rapunzel international tätig. Die Ideale und Ziele sind unverändert: Kontrolliert biologische, naturbe- lassene und vegetarische Lebensmittel herzustellen. Le- diglich die Dimensionen haben sich ein wenig vergrößert.

12 | 50 Jahre Bio aus Liebe Vollwertiges Öko-Brot Ein Traktor als treuer Wegbegleiter Der Wunsch nach vollkörnigem Brot war da – aber woher nehmen? Selbst backen war die Devise im Jahr 1975. Unerfahren wie man war, heizten die ambitionier- ten Amateur-Bäcker um Jennifer Vermeulen und Joseph Wilhelm dem Brot gelegentlich zu heftig ein, was dann zu steinharten Ergebnissen führte. Manchmal war das Backresultat noch zu retten, indem man den Brotboden mit der Kreissäge entfernte. Leider musste die Bäckerei schließen, weil es keinen Bäckermeister unter den Grün- dern gab. Heute haben wir in der Ra- punzel Welt eine eigene, nach Bioland zertifi zierte Bäckerei. Und natürlich auch erfahrene Bäckermeister. Neben kernigen Vollkornbroten und Kleingebäck aus alten Getreidesorten krei- ert unser Bäcker- und Kondi- toren-Team auch feine Torten, die man im Café der Rapunzel Welt genießen kann. #฀Hobbybäcker Joseph Bäckermeister Moritz Auch nach der Firmengründung blieb unser Wunsch, auf einem Bauernhof mehr oder weniger autark zu leben. So sind wir ins bayerische Allgäu geraten. Zur Bewirtschaf- tung der landwirtschaftlichen Flächen war natürlich ein Traktor notwendig: Robust, nicht zu groß, sparsam im Verbrauch und bezahlbar – so sollte er sein. Beim örtlichen Landmaschinenhändler wurden wir fün- dig: ein robuster Traktor Baujahr 1963. Der Händler war zunächst etwas skeptisch, ob wir „Hippies“ auch bezah- len könnten. Kaum auf dem Hof, war uns der Traktor ein unentbehrlicher Helfer, tagtäglich im Einsatz: ob beim Heumachen, im Winter beim Schneeräumen oder für alle Bauarbeiten. Mit zunehmenden Warenbewegungen wuchs der Wunsch nach einem Gabelstapler – für uns damals unbezahlbar. So kamen wir auf die Idee, einen Hydraulik-Anbau-Stapler für unseren Traktor zu su- chen. Damit wurde unser treues Stück auch noch zum wichtigsten logistischen Hilfsmittel, um uns die schwere Handarbeit zu erleichtern. Nach vielen Jahren verlässlicher Dienste geriet er aufs Altenteil des Hofs, die landwirtschaftlichen Anbau- geräte passten leider nicht mehr. 2009 erhielten wir von unserem Berliner Kunden LPG die Anfrage, ob wir nicht einen Oldtimer-Traktor als Werbeträger wüssten. Schweren Herzens entschlossen wir uns zum Verkauf des treuen Helfers. Nach der Renovierung und Lackie- rung in LPG-Farben schickten wir unseren alten Wegge- fährten auf die Reise nach Berlin. Um das Gelände der Rapunzel Welt, zum Beispiel das Müsli-Feld, zu bewirtschaften, wurde der Ruf nach einem Traktor wieder laut. Die LPG gab uns den 1963er wieder zurück – und so un- terstützt dieser alte Trecker wieder gemäß seiner wahren Bestim- mung auf dem Acker. Unser Gärtner Julian freut sich über diesen robusten Gesellen!

50 Jahre Bio aus Liebe | 13 Ein Jubel-Jahr BiO-Branche für die 50 Jahre Rapunzel. In dieser Zeit haben wir viel bewegt und viele treue Wegbegleiter kennen gelernt. Mit einigen dürfen wir in diesem Jahr ebenfalls auf ein Jubiläum unserer Zusammenarbeit anstoßen. Begeben wir uns gemeinsam auf eine Jubel-Reise durch die Zeit und über verschiedene Kontinente hinweg. Denn die Bio-Bewegung vereint schon lange die Menschen, egal woher sie kommen. Wir starten 1989 im idyllisch gelegenen Isola del Piano (Italien). Seit 35 Jah- ren bezieht Rapunzel die Pasta aus Gino Girolomonis Pastificio. Heute führen seine Kinder die Arbeit ihres Vaters mit viel Liebe fort. Wir sagen danke für 35 Jahre nachhaltige Her- stellung und Bio mit Herz. 2.000 Kilometer östlich entsteht 1989 ein Rapunzel Büro in Ören bei Izmir (Türkei). Hier findet die Idee des biologischen Anbaus besonders Anklang. Heute ist die dortige Rapunzel Tochterfirma der größte Verar- beiter von ausschließlich Bio-Erzeugnis- sen im Land. Ein wahres Erfolgsprojekt mit vorbildlichen sozialen Standards. 35 Jahre 35 Jahre Reisen wir nach Bolivien, Costa Rica und in die Dominikanische Republik. Dort gibt es die Bio-Bauern und Verarbeiter Anap- qui, Assukkar, Conacado und El Ceibo. Alle sind seit 25 Jahren HAND IN HAND-Partner. Gemeinsam und auf Augenhöhe schaffen wir immer wie- der Großes im Bereich fairer und nach- haltiger Handel, und dafür sagen wir Danke. Auch im Jahr 2004 können wir mit Achal (Indien) eine weitere HAND IN HAND-Part- nerschaft schließen, mit der wir unser Jubiläum feiern. Wir sagen ihr und natürlich auch allen anderen HAND IN HAND-Partnern Danke für die jahrelange Zusammenarbeit und freuen uns auf viele weitere gemeinsame Projekte. 20 Jahre 20 Jahre 35 Jahre 35 Jahre 25 Jahre 25 Jahre MIT WEM DÜRFEN WIR NOCH ZUSAMMEN FEIERN? Vor 100 Jahren wurde mit dem Demeter e. V. der Grundstein der biodynamischen Landwirtschaft gelegt. Seit 2004 besitzt Rapunzel die Anerkennung als Demeter-Hersteller und gehört dadurch zu einer globalen Gemeinschaft, die sich höchste Qualitätsmaßstäbe von der Erzeugung über die Verarbeitung bis in den Handel setzt. Auch unseren Bio-Mitstreitern Dennree und Allos möchten wir alles Gute wünschen. Seit einem halben Jahrhundert setzen wir uns gemeinsam für Produkte ein, die den Menschen und dem Planeten gut tun.

14 | 50 Jahre Bio aus Liebe 50 Jahre Bio-Produkte Aus einem kleinen Sortiment ist in 50 Jahren ein großes mit über 550 Bio-Produkten entstanden. Hier stellen wir – stellvertretend für die große Vielfalt – die Geschichte einiger wichtiger Produktgruppen vor. We legalized Müsli Das Original Müsli war das erste Produkt von Rapunzel. Gesund sollte es sein und gut schmecken: Vollkornfl ocken, Nüsse, Buchweizen und für die Süße ein paar Sultaninen. Ohne Zucker oder weitere Zusätze. Sorgfältig wurde das Müsli in einer eigens dafür angeschafften Badewanne in der Bauernhofküche gemischt, Nüsse und Buchweizen wurden im Holzofen geröstet. Heute werden unsere Müslis schonend maschinell gemischt, abgefüllt und verpackt. Die Herkunft der Rohstoffe und die Sorgfalt bei der Herstellung sind geblieben. Nach und nach wurde das Müslisortiment erweitert, aktuell gibt es neun verschiedene Sorten. Das Original Müsli von Rapunzel ist nach wie vor das beliebteste Müsli. Samba – der Verkaufshit 1990 kommt mit SAMBA erstmals ein Schoko-Nuss-Aufstrich mit hochwertigen Zutaten in Bio-Qualität und einem mit 45 % sehr hohen Haselnussanteil auf den Markt. Dieses Neuprodukt kommt so gut an, dass es anfangs oft ausverkauft war. Auch heute noch ist SAMBA ein Verkaufsschlager. Inzwischen gibt es diesen nussi- gen Aufstrich in fünf leckeren Sorten: Haselnuss, Mandel, Kokos, Dark und Crunchy. Nussmuse und süße Aufstriche „Auf den Gedanken, Nussmus selber zu machen, sind wir gekom- men, weil es dem Joseph so gut schmeckte.“ (aus der Rapunzel Broschüre von 1978). So einfach kann eine lange Erfolgsge- schichte beginnen. Bereits 1976 haben wir Nussmuse hergestellt, zunächst mit einem Cutter, dann auf einem einfachen Steinmahl- werk. Heute erfolgt die Produktion mit modernster Technik. Das garantiert die hochwertige Qualität und schonende Verarbeitung. 1976 gab es fünf Rapunzel Nussmuse: Erdnuss-, Haselnuss-, Cashew- und Mischmus sowie Tahin. 2024 bietet Rapunzel 33 verschiedene Nussmuse, Schoko-Nuss-Aufstriche und Nusscremes an. Fairer Heldenkaﬀ ee Bereits seit 30 Jahren bietet Rapunzel faire Bio-Kaffees an. Seit 2022 entsteht das volle Aroma der Bohnen direkt in Legau im Allgäu: Unsere erfahrenen Röstmeister knacken im schonenden Langzeitverfahren die 800 Aromen, die in jeder einzelnen Kaffeebohne stecken. Das Sortiment umfasst aktuell zwölf verschiedene Sorten – als ganze Bohne oder auch gemahlen. damals & heute 19781978 197 7 197 7 19901990

Speiseöle Von Anfang an hatte Rapunzel kaltgepresste und unraffi nierte Öle im Bio-Laden in Augsburg, zunächst Sesam-, Lein-, Sonnen- blumen-, Oliven- und Distelöl. Alle natürlich naturrein und schonend hergestellt. Heute bietet Rapunzel eine große Vielzahl an ausgesuchten Olivenölen, feinsten Saaten- und Nussölen sowie den wertvollen OXYGUARD®-Ölen an. Rapunzel stellt diese in der eigenen Ölmühle besonders schonend her. Nüsse & Trockenfrüchte Seit Jahrtausenden sind Trockenfrüchte und Nüsse dank ihrer Fülle an Nährstoffen ein wertvoller und gesunder Bestandteil unserer Ernährung. Rapunzel bietet eine breite Vielfalt dieser natürlichen Schätze in kontrollierter Bio-Qualität. Ein großer Anteil der Rapunzel Nüsse und Trockenfrüchte stammt aus dem Rapunzel Türkei Projekt sowie von HAND IN HAND-Partnern. 50 Jahre Bio aus Liebe | 15 damals & heute 197 7 197 7 19851985 Von der Idee zur Unternehmerin Jennifer Vermeulen erzählt von den Anfängen Eigentlich wollten Joseph und ich nach Tasmanien auswandern, mit der Vespa auf dem Landweg bis Singapur und dann mit dem Schiff weiter. Leider wollten uns die Australier nicht, wir bekamen kein Visum. Und dann ging alles ganz schnell: Innerhalb von zwei Wochen haben wir zwei kleine Anzeigen gelesen. Zu vermieten: Ein ganz kleiner Laden mitten in Augsburg und ein Bauernhof in Pestenacker, 20 Kilometer davon entfernt. Das war im Herbst 1974. Wir zogen in das alte Bauernhaus. Wir fi ngen an, den Laden einzurichten, da waren sogar noch Regale drin. Auf dem Hof gab es einen Brotbackofen, die Wiese hinter dem Haus haben wir umgepfl ügt und mit Gemüsebau losgelegt. Wir sind nach Belgien gefahren zu Lima, um Produkte für unseren Laden zu holen. In München kannten wir ein paar Adressen, wo wir einige Reformwaren erhielten. Bei der Firma Seeberger bekamen wir Trockenfrüchte und Nüsse. Bioqualität gab es damals noch nicht, aber wenigstens ungeschwefelte Aprikosen und gute Feigen und Nüsse. Wir verkauften auch Selbstgemachtes: Unser Vollkornbrot, belgische Waffeln und Riesenbleche mit Apfelkuchen. Und natürlich Müsli, dazu haben wir auf dem Ofen Haselnüsse und Buchweizen geröstet. Den Bauernhof haben wir zwei gemietet, aber es kamen immer wieder Leute dazu. Zeitweise haben dort 15 Menschen gelebt. Freunde aus Belgien sind dann fest zu uns gezogen. Sie hatten in Belgien eine Anzeige platziert, dass man bei uns Urlaub machen kann – umsonst, nur gegen Mitarbeit. Manche dieser Urlauber sind dann einfach geblieben. Das war schon eine spannende Zeit damals. Ich fi nde es schön, dass es heute eine Bewegung gibt von Leuten, die wieder Ähnliches machen. Das Gespräch mit Mitgründerin Jennifer Vermeulen führte Holger Epp.

16 | Rezepte Zum Feiern und aus Vollkorn Unsere Konditorinnen und Bäcker aus der eigenen nach Bioland zertifi zierten Bäckerei haben diese Rezepte für uns ausgesucht und uns gezeigt, Rezepte wie sie diese Köstlichkeiten herstellen. Wir wünschen Ihnen viel Spaß beim Nachbacken! Samba-Jubel-Torte 12 – 14 Stück | Zubereitung: 30 Minuten | Kühlzeit: 4 Stunden| Backzeit: 25 Minuten Zutaten: Für den Biskuitboden: 6 –8 Eier 250 g Rapunzel Cristallino Rohrzucker 1 Prise Salz 270 g Mehl 30 g Kakao Für die Creme: 200 g Rapunzel Zartbitter Kuvertüre 300 g Schlagsahne 200 g Rapunzel Samba Haselnuss 1 Pckg. Sahnesteif 100 g Rapunzel Haselnüsse, geröstet, gemahlen Für die Verzierung: 200 g Schlagsahne 50 g Rapunzel Samba Haselnuss 50 g Rapunzel Haselnüsse Zubereitung: Eier trennen. Das Eigelb mit 125 g Zucker schaumig rühren. Eiweiß mit dem Eier trennen. Das Eigelb mit 125 g Zucker schaumig rühren. Eiweiß mit dem Salz steif schlagen, dabei den restlichen Zucker einrieseln lassen. Das Mehl mit dem Kakao über die Eigelbcreme sieben und mit dem Eischnee unterziehen. Teig in eine gut gefettete Springform geben, glattstreichen und im vorge- heizten Ofen bei 200 °C Ober-/Unterhitze auf der mittleren Einschubleiste 25 Minuten backen. Boden abkühlen lassen und waagrecht zweimal durch- schneiden. 200 g Sahne aufkochen und vom Herd nehmen. Gehackte Kuver türe und Samba Haselnuss langsam darin schmelzen und verrühren. Creme abkühlen lassen. Die restliche Sahne mit Sahnesteif steif schlagen. Samba-Creme vorsichtig unterrühren. Unteren Tortenboden auf eine Tortenplatte legen, am besten einen Tortenring verwenden. Die Hälfte der Creme auf den unteren Boden verstreichen, mit der Hälfte der Haselnüsse bestreuen. Mittleren Boden aufl egen, mit der restlichen Creme bestreichen und mit Haselnüssen bestreuen. Den oberen Boden aufl e- gen. Torte mindestens 4 Stunden kühl stellen. Tortenring entfernen. Optional: 12 – 14 Rapunzel Samba Schoko-Kugeln 1 EL Rapunzel Kakaopulver Sahne steif schlagen und die Torte damit rundum bestreichen. Samba im Wasserbad schmelzen und einen Drip (siehe Tipp) am Rand garnieren. Sahne- Rosetten aufdressieren. In der Mitte der Torte Haselnüsse aufstreuen. Nach Gusto Samba Schoko-Kugeln in Kakao wälzen und auf den Rosetten platzieren. Tipp: Drip heißt nichts anderes als Tropfen. Dazu das fl üssige Samba an den Rand der Torte spritzen und an den Seiten herunterlaufen lassen.

18 | Rezepte Saftige Buchweizen-Torte 12 Stück | Zubereitung: 30 Minuten | Backzeit: 35 – 45 Minuten Zutaten: 250 g Bio-Butter, weich 250 g Rapunzel Cristallino Rohrzucker 6 Eier 250 g Buchweizen-Vollkornmehl 250 g Rapunzel Mandeln, geröstet, gemahlen ½ EL Backpulver 1 Prise Rapunzel Salz 150 g Zwergenwiese Fruchtaufstrich Himbeere 100 g Rapunzel Mandeln, geröstet, gemahlen Zubereitung: Butter mit dem Zucker auf hoher Stufe schaumig rühren. Dann Butter mit dem Zucker auf hoher Stufe schaumig rühren. Dann die Eier einzeln jeweils eine halbe Minute unterrühren. Das Buchweizenmehl mit den Mandeln, dem Backpulver und dem Salz vermengen. Auf niedriger Stufe unter die But- ter-Ei-Masse ziehen. Die Masse in eine gefettete Springform geben und glattstreichen. Im vorgeheizten Ofen bei 180 Grad (Ober-/Unterhitze) 35 – 45 Minuten backen (Stäbchen-Test). Den abgekühlten Kuchen einmal horizontal durchschneiden. Den Boden mit der Den abgekühlten Kuchen einmal horizontal durchschneiden. Den Boden mit der Hälfte der Konfi türe bestreichen, zweite Hälfte aufsetzen. Kuchen von außen mit der rest lichen Konfi türe bestreichen und mit gemahlenen Mandeln bestreuen.

Rezepte | 19 Dinkelvollkorn-Pizza 4 – 6 Portionen | Zubereitung: 30 Minuten | Gehzeit: 80 Minuten| Backzeit: 20 – 25 Minuten Zutaten: Für den Teig: 1 Pckg. Rapunzel Trockenhefe ca. 300 ml Wasser, lauwarm 500 g Dinkelvollkornmehl 2 TL Rapunzel Salz 2 EL Rapunzel Olivenöl Für den Belag: ½ Glas Rapunzel Tomaten- sauce, z. B. Traditionale Nach Belieben: Rapunzel Artischocken, in Streifen geschnitten Rapunzel Paprika in Lake, in Streifen geschnitten Rapunzel Peperoni Rapunzel Oliven 150 – 200 g (Pizza-)Käse, 150 – 200 g (Pizza-)Käse, gerieben Zubereitung: Hefe und lauwarmes Wasser in einer Schüssel verquirlen und 5 Minuten gehen lassen. Mehl, Salz, Hefe-Wasser und Olivenöl 10 – 12 Minuten mit den Händen oder einer Küchenmaschine gut durchkneten, bis der Teil eine glatte Oberfl äche hat und sich geschmeidig anfühlt. Teig in eine geölte Schüssel legen, mit einem Küchentuch bedecken und an einem warmen Ort ca. 1 Stunde gehen lassen, bis sich das Volumen fast verdoppelt hat. Teig auf einer leicht bemehlten Oberfl äche erneut durch- kneten und bedeckt nochmals 20 Minuten ruhen lassen. Den Teig auf einem Backblech ausrollen, mit Tomatensauce bestreichen und nach Gusto mit Rapunzel Oliven, Arti scho - cken, Paprika, Peperoni und Käse belegen. Peperoni gut abtropfen lassen. Im vorgeheizten Ofen (Ober- / Unterhitze) bei 220 °C – 240 °C rund 20 – 25 Minuten backen, bis sie goldbraun ist. Bäcker Nigel

20 | Rezepte Bäckermeister Moritz Lupinenschrot-Brötchen 10 Stück | Zubereitung: 30 Minuten | Ruhezeit: über Nacht | Gehzeit: 1,5 Stunden | Backzeit: 15 Minuten Zutaten: 50 g Rapunzel Lupinenschrot 50 g Rapunzel Sonnenblumenkerne 170 ml Wasser 170 ml Wasser 260 g Dinkelmehl 630 260 g Dinkelvollkornmehl 260 g Dinkelvollkornmehl 2 TL Rapunzel Salz 1 Pckg. Rapunzel Trockenhefe ca. 175 ml Wasser 1 EL Rapunzel Olivenöl Dekor: Rapunzel Sonnenblumen- kerne, Rapunzel Dinkel fl ocken. Zubereitung: Lupinenschrot und Sonnenblumenkerne in heißem Wasser möglichst über Nacht (mind. jedoch 2 Stunden) einweichen. Aus den restlichen Zutaten einen Teig herstellen, eingeweichten Schrot und Sonnenblumen- kerne zugeben und alles von Hand oder mit der Küchen maschine zu einem glatten Teig kneten. Den Teig in eine geölte Schüssel ge- ben und mit einem Küchentuch abgedeckt ca. 1 Stunde an einem warmen Ort gehen las- sen. Teig auf einer bemehlten Arbeitsfl äche in 10 gleich große Stücke teilen. Die Teiglinge zu kleine Bällchen formen. Nach Belieben mit der Oberseite in Sonnenblumenkerne und Dinkel- fl ocken drücken, mit etwas Abstand auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech legen. Abge- deckt nochmals 30 Minuten gehen lassen. Bei 240 Grad (Ober-/Unterhitze) im vorgeheizten Ofen ca. 15 Minuten goldbraun backen. Tipp: Die Brötchen nach dem Backen mit Wasser besprühen, dann glänzen sie schön. KOLUMNE Der Beginn des Universums A V E N O V K I E N E Der Mensch lebt nicht vom Brot allein. Gut, dieser Bibelvers weist auf Gottes Wort hin – heutzutage verstehen viele darunter seelische Bedürfnisse. Mancher denkt da- bei vielleicht an Nahrhaftes wie Butter, Käse oder Wurst. Oder wie Woody Allen an einen Drink. Mein erster Gedanke dazu war, wie ich Brot an Fastentagen ver- misse. Egal ob Heilfasten oder Basenfasten – Brot ist leider immer tabu. Dann kommt mir der Duft, der aus unserer Bä- ckerei strömt, verführerischer vor als jedes Parfum der Welt. Wie wichtig unser täglich Brot hierzulande ist, zeigt sich auch daran, dass Deutschland Weltmeister der Brotsorten ist – über 3.000 verschiedene sind dem Bäckerhandwerk be- kannt. Aber auch, wie viele regionale Begriffe es rund ums Brot gibt. Zum Beispiel das Ende vom Brot. Bei mir heißt es Scherzel, mein Mann sagt Knust dazu, im Allgäu nennen es viele Reiﬂ e. Angeblich gibt es über 200 verschiedene Wör- ter dafür. Egal wie man es bezeichnet: Für die einen ist es besonders begehrenswert, als Ersatz für Brötchen, andere sehen darin nur ein hartes Reststück. Apropos Brötchen. Aus meiner Sicht tickt heute die Welt – oder zumindest die deutsche Gesellschaft – etwas globaler als zu meiner Kindheit. Damals wollte ich beim Bäcker in Lüdenscheid 10 Semmeln kaufen – und wurde angeschaut, als käme ich aus einem fremden Land, Kirgistan oder so. Inzwischen würde ich sicher das bekommen, was ich meine – vielleicht mit einem Grinsen im Gesicht des Verkaufsperso- nals. Aber egal wie Sie es nennen: Lassen Sie sich Brot oder Brötchen, Wecken, Schrippen oder Rundstück schmecken, vielleicht auch mal selbstgebacken. Zum Beispiel nach un- serem Rezept. Zu guter Letzt noch was Schönes: Pythagoras meinte, das Universum beginnt mit dem Brot. Na dann!

21 Gesundheit & Ernährung | 21 Vollwert- Ernährung Viel mehr als Vollkorn Verband für Unabhängige Gesundheitsberatung (UGB) Text: Stefan Weigt, Leckeres genießen, gesund essen und gleichzeitig zum Klimaschutz beitragen – mit der Vollwert-Ernährung lassen sich Genuss und Verantwortung im Alltag verbinden. Sieben einfache Grundsätze zeigen, wie wir mit Vollwertkost der Natur, dem Klima und auch uns selbst viel Gutes tun können. Die 7 Grundsätze der Vollwert-Ernährung  Genussvolle & bekömmliche Speisen  Bevorzugt pfl anzliche Lebensmittel  Bevorzugt gering verarbeitet Lebensmittel – reichlich Frischkost  Ökologisch erzeugte Lebensmittel  Regionale & saisonale Erzeugnisse  Ressourcenschonend haushalten  Fair gehandelte Lebensmittel

22 | Gesundheit & Ernährung 1. Genussvoll und bekömmlich Genuss steht in der Vollwert-Ernährung an erster Stelle. Denn Essen muss schmecken. Unverfälschte Lebensmittel sind dafür die Basis. Vollkornprodukte, naturbelassene Öle oder Nussmuse kommen problemlos ohne zusätzliche Geschmacksverstärker aus. Und wer unvoreingenommen beispielswei- se ein Flockenmüsli genießt, wird feststel- len, dass Körnerfutter eigentlich superlecker schmeckt. Denn Geschmack und Gesundheit schließen sich nicht aus. Vielmehr bietet eine gesunde Lebensmittelauswahl neue, überra- schende Geschmackserlebnisse. Da nicht jeder alles verträgt, empﬁ ehlt die Vollwert-Ernährung keine einzelnen Le- bensmittel, sondern Lebensmittelgruppen. Wer beispielsweise Probleme mit Gurken oder Pilzen hat, sucht sich einfach aus der großen Gruppe der Gemüse etwas aus, das ihm bekommt. Und wer wegen einer Into- leranz oder Allergie keinen Weizen verträgt, dem stehen zahlreiche andere Getreidearten zur Auswahl. So kann jeder seinen individu- ellen Speiseplan zusammenstellen, der ihm schmeckt und gut bekommt. 2. Überwiegend pﬂ anzlich Pfl anzliche Lebensmittel sind aus vieler- lei Gründen unschlagbar: Sie sind gesund, verursachen weniger Treibhausgase und er- möglichen weltweit ausreichende Nahrung. Wer sich reichlich Gemüse, Obst, Getreide, Hülsenfrüchte, Nüsse und Samen schme- cken lässt, bleibt eher gesund. Studien haben gezeigt, dass Menschen, die auf Fleisch ver- zichten, seltener an koronaren Herzerkran- kungen, Krankheiten des Verdauungstrak- tes, Gicht und Nierenfunktionsstörungen leiden. Auch verschiedene Krebsarten sowie Übergewicht treten bei Vegetariern seltener auf als im Bevölkerungsdurchschnitt. Anders als Fleisch und Milchprodukte enthalten die meisten pfl anzlichen Lebensmittel nur wenig Fett und Protein, dafür mehr Kohlenhydrate. Auch bei zahlrei- chen Vitaminen und Mineralstoff en hat Pfl anzliches die Nase vorn. Und für Ballast- sowie sekundäre Pfl anzen- stoff e sind Gemüse, Obst, Vollkorngetreide, Hülsen- früchte, Nüsse und Samen ohnehin unverzichtbar, denn diese gesundheitsfördernden Substanzen werden nur von Pfl anzen gebildet. Problema- tische Inhaltsstoff e wie gesättigte Fettsäuren oder Cholesterin sucht man in Pfl anzlichem dagegen meist vergeblich. Auch zum Schutz unseres Klimas trägt eine überwiegend pfl anzliche Kost bei. Denn vor allem Wiederkäuer wie Rinder und Schafe setzen bei ihrer Verdauung Methan frei, das unserem Klima 25-mal mehr einheizt als Kohlendioxid. Wurst, Butter, Käse, Rind- und Schweinefl eisch stehen daher auf der Liste klimaschädlicher Lebensmittel ganz oben. Vorteil VON Vollkorn Ob Reis, Müsli, Nudeln oder Brot – Vollkorn hat die Nase vorn. Voll korn getreide und daraus hergestellte Produkte punkten im Gehalt an wertvollen Inhaltsstoff en deutlich gegenüber Produkten aus Auszugsmehlen. Denn bei der Herstellung des „Weißmehls“ werden die nährstoff rei- chen Randschichten des Korns entfernt. Teilweise gehen so über 80 Prozent der Vitamine und Mineralstoff e ver- loren und bis zu zwei Drittel der wertvollen Ballaststoff e. Vollkorngetreide ist reich an verschiedenen B-Vitaminen und Mineralstoff en wie Eisen, Zink oder Magnesium. Die enthaltenen sekundären Pfl anzenstoff e zeigen ent- zündungshemmende, antioxidative oder krebshemmende Wirkungen. Etliche Studien zeigen, dass der regelmäßige Verzehr von Vollkornprodukten mit positiven gesund- heitlichen Eff ekten verbunden ist:  Vorbeugung von Dickdarmkrebs und Übergewicht  günstige Blutfettwerte und Schutz vor Arteriosklerose  geringeres Risiko für Herzkreislauf-Erkrankungen und Diabetes  Ballaststoff e dienen Darmbakterien als Nahrung und sor- gen so für ein gesundes Darmmikrobiom

Gesundheit & Ernährung | 23 Bio-Bauern verzichten auf chemisch-syn- thetische Pfl anzenschutzmittel und minera- lischen Stickstoff dünger. Sie setzen bodener- haltende Fruchtfolgen ein und begrenzen den Viehbestand. Futtermittel werden überwie- gend auf dem eigenen Hof angebaut. Dies alles führt dazu, dass der ökologische Landbau die Umwelt deutlich geringer belastet als die kon- ventionellen Methoden. Auch dem Klima schmeckt der Öko-Landbau gut. Im Pfl anzenbau liegen die CO2-Emissio- nen um etwa 20 Prozent niedriger als bei den konventionellen Betrieben, auf die Fläche be- zogen sind es sogar rund 60 Prozent. 5. Regional und saisonal Das Angebot von Lebensmitteln ist gigantisch. Losgelöst von der Saison wird Obst und Ge- müse aus aller Herren Länder das ganze Jahr über angeboten. Doch die energieaufwendigen Transporte aus fernen Ländern setzen unse- rem Klima und unserer Umwelt stark zu. Diese weitgereisten Früchte und Gemüse belasten die Atmosphäre um ein Vielfaches stärker als heimisches Obst. Lebensmittel aus der Region legen nur kurze Wege zurück und werden meist dann angeboten, wenn sie auch Saison haben. Sie dürfen bis zur vollen Reife am Strauch oder im Boden bleiben und bringen die ganze Band- breite an Geschmack und gesundheitsfördern- den Inhaltsstoff en auf den Tisch. 3. Bevorzugt gering verarbeitet Ein frischer, knackiger Apfel strotzt geradezu vor Vi- taminen, sekundären Pfl anzenstoff en, Ballast- und Mineralstoff en. Entfernen wir die Schale, gehen be- reits Ballaststoff e und andere wertvolle Substanzen verloren. Kochen wir den Apfel zu Apfelbrei, büßt er auch noch Vitamin C ein. Beim Schälen, Wässern, Ko- chen und Braten geht es vielen wertvollen Inhalts- stoff en an den Kragen. Werden die Lebensmittel dann weiter zu Fertigprodukten verarbeitet, kommen zu- sätzlich unerwünschte Stoff e hinzu. Gehärtete Fet- te, Aromen, Farb- und andere Zusatzstoff e stecken vor allem in stark verarbeiteten Lebensmitteln wie Kartoff elchips, Fertigsuppen oder Keksen. Sie liefern zwar reichlich Kalorien, aber wenig Stoff e, die unse- ren Körper gesund erhalten. Mehr Nährstoff e, dafür weniger Kalorien garan- tiert dagegen Frischkost. Unerhitztes Gemüse und Obst, Nüsse, Ölsamen, Keimlinge, kalt gepresste native Öle sollten daher – soweit verträglich – etwa die Hälfte der Nahrungsmenge ausmachen. 4. Ökologisch erzeugt Verdichtung der Böden, Rückgang der Tier- und Pfl anzenvielfalt sowie ein hoher Energie- und Ressourcenverbrauch sind nur einige Folgen der konventionellen Landwirtschaft. Auch die Belastung der Umwelt mit Stickstoff , Phosphaten und Pestiziden zählt dazu. Der ökologische Landbau versucht dagegen, die Umwelt zu schonen und die Artenvielfalt zu erhalten. Kernige Nährstoffpakete Nüsse, Kerne und Saaten sind ein wichtiger Be- standteil der Vollwert-Ernährung. Sie tragen zur Versorgung mit Vitaminen und Mineralstoff en, ungesättigten Fettsäuren und weiteren Nährstof- fen bei. Der hohe Gehalt von Omega-3-Fettsäuren einiger Sorten wirkt entzündungshemmend und schützt die Herzkranzgefäße. Nüsse sind auch eine wertvolle Quelle für Eisen, Calcium, Zink, Selen und Protein. Neuere Studien stellten zudem fest, dass ihr Verzehr beim Abnehmen helfen kann.

24 | Gesundheit & Ernährung 6. Ressourcenschonend haushalten Wie wir mit Lebensmitteln umgehen, wirkt sich nachhal- tig auf unsere Umwelt aus. Das beginnt zum Beispiel damit, umweltverträgliche Verpackungen zu bevorzugen, eben- so wie die Nutzung von Ökostrom und Küchengeräten mit niedrigem Energieverbrauch. Auch die Einkaufswege sind zu berücksichtigen: Einkaufsfahrten mit dem Auto sind sehr klimabelastend und können alle Bemühungen mit pflanzlichen, gering verarbeiteten, ökologischen, regiona- len und saisonalen Produkten zunichtemachen. Besser ist Einkaufen mit Bus oder Bahn, am besten zu Fuß oder mit dem Fahrrad. Ganz wichtig ist auch das Vermeiden von Le- bensmittelverlusten, da in Deutschland rund ein Drittel der noch verzehrfähigen Ware weggeworfen wird. 7. Fair gehandelt Mit landwirtschaftlichen Produkten wird seit Jahrhunder- ten weltweit Handel betrieben. Denn vieles, was bei uns nicht wächst, gedeiht anderswo und umgekehrt. Durch vorhandene Machtstrukturen und ungleiche Wettbe- werbsbedingungen sind jedoch viele kleine und mittlere Betriebe benachteiligt: Millionen Kleinbauern und Land- arbeiter aus den Ländern des Globalen Südens haben keine Chance, aus ihrer Armut herauszukommen. Durch den Kauf von fair gehandelten Produkten können wir einen kleinen Beitrag für eine gerechtere Welt leisten. Kaffee, Tee, Kakao, Bananen und viele weitere Produkte mit einem Siegel des fairen Handels garantieren den Er- zeugern feste Abnahmepreise und unterstützen zusätz- lich Gesundheits- und Sozialprogramme. Aber auch hier- zulande müssen faire Preise den Bauern ihr Auskommen ermöglichen. Vollwertköstler zeigen Verantwortung für sich, ihre Umwelt und ihre Mitmenschen und gewinnen so an Lebensqualität dazu. Umstellung auf Vollwert- Ernährung braucht Zeit Geben Sie Ihrem Körper genug Zeit, um sich auf die Voll- wert-Ernährung umzustellen. Achten Sie darauf, was Ihnen bekommt, und gehen Sie Schritt für Schritt vor. 1. Mehr Frisches Essen Sie zunächst mehr frisches Gemüse und Obst. Wer Rohkost nicht so gut verträgt, kann Gemüse schonend dämp- fen und erst nach und nach den Frischkostanteil erhöhen. 2. Weniger Fett Versuchen Sie weniger fetthaltige Produkte wie Wurst, Frit- tiertes und Gebäck zu essen, und bevorzugen Sie fettarme Gerichte. 3. Immer öfter Vollkorn Tauschen Sie nach und nach Weißmehlprodukte gegen Voll- korn-Produkte aus. Essen Sie gleichzeitig weniger Zucker- haltiges, da es sonst bei der Umstellung zu Unverträglich- keiten kommen kann. Herzhaftes Vollkornbrot ist ein guter Einstieg. 4. Weniger Fleisch Verringern Sie Ihre Fleisch- und Wurstportionen. 5. Frischkorn zuletzt Zuletzt können Sie eine Frischkornmahlzeit aus geschrote- tem und eingeweichtem Getreide oder Getreidesprossen in Ihren Speiseplan integrieren. Dipl. oec. troph. Stefan Weigt Der Fachjournalist Stefan Weigt ist Redakteur beim Fachma- gazin UGBforum. Dort beschäftigt sich der Ernährungswis- senschaftler seit mehr als 25 Jahren mit Themen rund um eine nachhaltige Ernährung und Lebensweise. Wissenschaftlich Erkenntnisse einzuordnen und verständlich an seine LeserIn- nen zu vermitteln, liegt ihm besonders am Herzen. Zum Weiterlesen: www.ugb.de/vollwert-spezial

Gesundheit & Ernährung | 25 Vollwert-Ernährung Orientierungstabelle für eine nachhaltige Ernährung Kriterien für die Einteilung der Lebensmittel in dieser Tabelle sind gesundheitliche, ernährungsphysiologische sowie ökologische, ökonomische, soziale und ethische Aspekte. Besonders bedeutend sind Art und Ausmaß der Lebensmittelverarbeitung, da mit zunehmender Verarbeitung die Nährstoffdichte meist sinkt und die ökologischen Nachteile zunehmen. WERTSTUFEN SEHR EMPFEHLENSWERT Verarbeitungsgrad · Nicht/gering verarbeitete Lebensmittel (unerhitzt) 11 SEHR EMPFEHLENSWERT · Mäßig verarbeitete Lebensmittel (vor allem erhitzt) 22 NICHT EMPFEHLENSWERT · Übertrieben verarbeitete Lebensmittel und Isolate/Präparate 44 Mengenempfehlung · Etwa die Hälfte der Nahrungsmenge · Etwa die Hälfte der Nahrungsmenge · Möglichst meiden · Frischgemüse · Milchsaures Gemüse (z. B. Frischkost-Sauerkraut) · Frischobst · Gekeimtes Getreide · Vollkornschrot (z. B. Frischkornmüsli) · Frisch gequetschte Flocken · Gegartes Gemüse (auch milchsaures) · Gegartes Obst · Tiefkühlgemüse*, Tiefkühlobst* · Vollkorn (-Erzeugnisse) (z. B. Vollkornbrot, -nudeln, -ﬂ ocken) · Gegartes Vollkorn (z. B. als Beilage, wie Reis, Hirse) · Konzentrate bzw. Extrakte · Nahrungsergänzungsmittel (z. B. Vitamine, Mineralstoffe) · TK-Fertiggerichte (mit Zusatzstoffen) · Getreidestärke (z. B. Maisstärke) · Getreideprotein · Gezuckerte Cerealien · Ballaststoffpräparate (z. B. Kleie) · Gegarte Kartoffeln (möglichst Pellkartoffeln) · Kartoffelstärke, Kroketten, Gemüse / Obst Getreide Kartoﬀ eln Hülsenfrüchte H b m G - s g a l r e V d n u - s g n u t a r e B B G U © , 0 6 9 1 h t a l l o K n a g n u n h e l n A n i , z n a r F e k b e i W , n i t r a M t u m l e H - s n a H , n n a m z t i e L s u a l C , r e b r e o K . v l r a K , e l n n ä M s a m o h T : n e r o t u A Nüsse / Fette / Öle · Nüsse, Mandeln · Ölsamen (z. B. Sonnenblumenkerne, Sesam) · Ölfrüchte (z. B. Oliven) · Ungechlortes Trinkwasser · Kontrolliertes Quellwasser · Natürliches Mineralwasser Getränke · Ganze oder frisch gemahlene Gewürze, Gewürze / Kräuter / Salz frische Kräuter · Frisches, süßes Obst Süßungsmittel · Gekeimte Hülsenfrüchte (kurz erhitzt) · Gegarte Hülsenfrüchte, Tofu, Tempeh, Sojadrink (ohne Zutaten), · Lupinentofu, Hülsenfruchtmehl · Geröstete Nüsse*, Nussmuse* · Native, kaltgepresste Öle* · Ungehärtete Pﬂ anzenmargarinen mit hohem Anteil an nativen, kalt gepressten Ölen* · Butter* · Kräutertees, Früchtetees · Getreidekaffee* · Verdünnte Fruchtsäfte/Smoothies · Verdünnte Gemüsesäfte/Smoothies · Gemahlene Gewürze · Getrocknete Kräuter · Jodiertes Meer- und Kochsalz* · Algenangereichertes Kräutersalz* · Honig* (nicht wärmebehandelt, verdünnt) · Trockenobst* (ungeschwefelt, eingeweicht) · Dicksäfte (z. B. aus Äpfeln, Birnen) Pommes frites, Chips · „Sojaﬂ eisch“ (TVP) · Protein aus Hülsenfrüchten (z. B. aus Soja, Erbsen) · Sojalezithin · Nuss(-Nougat)-Creme · Gehärtete Fette (z. B. die meisten Margarinen, Frittierfette) · Limonaden, Cola-Getränke · Fruchtsaftgetränke · Instantgetränke (z. B. Tee, Kakao) · Sportlergetränke, Energy-Drinks · Spirituosen · Aroma(stoffe) (natürliche, künstliche) · Geschmacksverstärker (z. B. Glutamat) · Süßwaren, Süßigkeiten · Isolierte Zucker (z. B. Haushaltszucker und brauner Zucker) · Zuckeraustauschstoffe, Süßstoffe Gekürzte Fassung; vollständige Tabelle: www.ugb.de/ugb-medien/vollwert-tabelle *mäßig zu verwenden Über den UGB Seit über 40 Jahren setzt sich der Verband für Unabhängige Gesundheitsberatung (UGB) für eine nachhaltige Ernährung ein: die Vollwert-Ernährung. Die Empfehlungen des gemeinnützigen Vereins basieren nicht nur auf individuellen, gesundheitlichen Aspekten, sondern berücksichtigen gleichrangig ökologische, wirtschaftliche und soziale Aspekte. Verbrauchern wie auch Ernäh- rungsfachkräften, die sich an der UGB-Akademie fortbilden, sind die neutralen und fundierten Informationen besonders wichtig. Sie unterstützen den Verband deshalb durch ihre Mitgliedschaft und Spenden. Seminare, Infos und Rezepte rund um die Voll- wert-Ernährung gibt es unter www.ugb.de

26 | Gentechnik / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / KEINE Gentechnik in unserem Essen!! Warum diese Forderung heute so wichtig ist Bio ist gentechnikfrei. Warum ist das so? Weil Bio-Bauern und Bio-Züchter den Eigenwert aller lebenden Organismen respektieren. So ist es im Ökolandbau verboten, die Integrität der Zelle als kleinste Einheit mit gentechnischen Verfahren zu verletzen. Im Ökolandbau denkt man in Kreisläufen und biologischen Zusammenhängen – und nicht nur an einzelne Eigenschaften einer Pflanze oder eines Tieres. Außerdem lehnt der Ökolandbau Patente auf Leben ab. Nur ein freier Zugang zu Sorten und Rassen kann die Vielfalt unserer Kulturpflanzen für nachfolgende Generationen sichern. Aktuell gibt es Bestrebungen in der EU, dass künftig ein Großteil der mit neuer Gentechnik veränderten Pflanzen ohne Risikoprüfung und ohne Kennzeichnung auf den Markt kommen kann. Wir setzen uns dafür ein, dass Lebensmittel auch künftig gentechnikfrei sind. gentechnikfreie Zone Und das sagen Renate Künast und Joseph Wilhelm zur aktuellen Lage Aufgrund der aktuellen Lage interviewten wir die Politikerin Renate Künast und Rapunzel Gründer Joseph Wilhelm zum Thema Gentechnik. Beide kennen sich nicht zuletzt durch ihr gemeinsames Engagement für eine gentechnikfreie Welt. Renate Künast war zum Beispiel 2009 beim Start von Genfrei Gehen dabei – einem friedvollen Marsch von Berlin nach Brüssel. INTERVIEW MIT RENATE KÜNAST ////////////////////////////////////////////////////////////////////// Sie waren Anfang der 2000er Ministerin für Verbraucherschutz, Ernährung und Landwirtschaft. Damals konnte der Anbau von gentechnisch veränderten Pflanzen in Europa verhindert wer- den, auch durch massiven Widerstand der Gesellschaft. Sehen Sie für den Verbraucher einen wesentlichen Unterschied zwi- schen der sogenannten „neuen“ Gentechnik wie Crispr/Cas, und der sogenannten „alten“ Gentechnik? Nein. Das Risiko für Verbraucher und Natur ist auch bei neuer Gen- technik nicht klar einzugrenzen. Zumal eine große Zahl von Studi- en mittlerweile zeigt, dass Methoden wie Crispr/Cas nicht so prä- zise sind wie die Biotech-Industrie behauptet. Genetische Fehler passieren und dadurch entstehen Eigenschaften, deren Auswirkun- gen auf Ökosysteme und Gesundheit wir nicht kennen. Das Vor- sorgeprinzip ist im Lissabon-Vertrag verankert, also Verfassungs- recht der EU! Dies muss auch bei der neuen Gentechnik gelten und Risiken müssen vorab geprüft werden. Wir vom Bündnis 90/Die Grünen stehen für hohe Verbraucher- und Umweltschutzstandards ein. Dazu gehört auch, die Nutzung des Genpools von Pflanzen und Tieren als Gemeingut der Menschheit zu erhalten und die Patentie- rung von Saatgut durch große Konzerne zu beenden. Die EU-Kommission plant, einen großen Teil der neuen gen- technischen Verfahren aus der bisherigen strengen Regulierung des Gentechnik-Rechtes auszunehmen. Wie stehen Sie zu den von der EU-Kommission geplanten Lockerungen im Umgang mit Gentechnik in der Landwirtschaft? In meinen Augen ist das ein Schritt in die falsche Richtung. Am Ende gefährdet der Vorschlag der EU-Kommission potenziell die

Lebensmittelsicherheit, weil wir genmodifi zierte Pfl anzen unge- prüft in die Umwelt entlassen. Außerdem müssen Verbraucher selbst über ihre Produkte entscheiden können, wir brauchen mehr Transparenz und nicht weniger. Einfach gesagt: Wo Gentechnik drin ist, muss Gentechnik draufstehen. Zusätzlich geht die De- regulierung der neuen Gentechnik zulasten von gentechnikfrei wirtschaftenden konventionellen und ökologischen Betrieben. Sie müssten versuchen, ihre Flächen unter hohem Aufwand vor Kon- tamination zu schützen, was kaum geht. Daher plädieren wir für eine Beibehaltung der aktuellen Gentechnik-Gesetzgebung, die eine faire Koexistenz aller Betriebe zum Ziel hat, auch für neue gentechnische Verfahren. Befürworter der Neuen genomischen Techniken (NGT) nennen Argumente wie die Herstellung klimafi tter Pfl anzen, geringere Notwendigkeit von Pfl anzenschutzmitteln und sogar die Be- kämpfung des Hungers als Argumente. Wie sehen Sie das? Diese Argumente lassen sich schnell entkräften. Eigenschaften, die Pfl anzen „klimafi t“ machen, sind durch Netzwerke von Genen codiert und von spezifi schen Umweltbedingungen beeinfl usst. Ein One-size-fi ts-all-Ansatz, wie ihn NGT versprechen, ist wirkungslos. Auch eine Senkung des Pfl anzenschutzmitteleinsatzes durch NGT ist ein Mythos. Im Gegenteil, der Blick nach Nord- und Südame- rika reicht, um zu zeigen, dass der Einsatz von Pestiziden parallel mit dem Anbau von herbizidtoleranten Sorten in den letzten Jah- ren stieg. Zuletzt sind NGT kein Allheilmittel gegen den Hunger. Aktuell wird der Großteil der Nutzpfl anzen für Biokraftstoffe und Tierfutter, und nicht für die menschliche Ernährung verwendet. Wir müssen Lebensmittel daher global gerecht verteilen und nicht die Produktion intensivieren. Intensive Landwirtschaft hat ihre Produktion enorm gesteigert, leider mit den bekannten Belastungen für Natur und Klima. Wie sollte die Landwirtschaft der Zukunft aus Ihrer Sicht aussehen? Das Zauberwort heißt Agrarökologie. Sie zielt darauf ab, wider- standsfähige Systeme zu erzeugen, was laut IPCC (Intergovern- mental Panel on Climate Change) die erfolgreichste Strategie der Landwirtschaft in Europa ist, um den Klimawandel zu bekämpfen. Wir brauchen weite und diverse Fruchtfolgen, um Schädlingszyk- len zu durchbrechen und Anbausysteme klimaresilient zu machen. Die Landwirtschaft der Zukunft wird ihre Produktion nicht stei- gern, aber wandeln müssen. Wir werden in Zukunft mehr pfl anz- liche und weniger tierische Proteine produzieren. Und diese auch konsumieren. Dieser Wandel ist schon seit Jahren im Gang und am Ende liegt die Entscheidung auch bei uns als Konsumentinnen und Konsumenten, welche Landwirtschaft wir an der Ladenkasse unterstützen. Renate Künast Mitglied des Deutschen Bundestages F o t o : A n n e H u f n a g l Renate Künast, geboren 1955 in Recklinghausen, ist Politi- kerin, Juristin und Sozialarbei- terin. Von 2000 bis 2001 war sie Bundesvorsitzende von Bündnis 90/ Die Grünen und von 2001 bis 2005 Bun- desministerin für Verbraucherschutz, Ernäh- rung und Landwirtschaft; von 2005 bis 2013 Vorsitzende der Bundestagsfraktion ihrer Partei und von 2014 bis 2017 Vorsitzende des Ausschusses für Recht und Verbraucher- schutz. Sie ist seit 2002 Mitglied des deut- schen Bundestages und lebt in Berlin. In der aktuell 20. Wahlperiode ist Renate Künast Sprecherin für Landwirtschaft und Ernährung der Bundestagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen und Mitglied im Ausschuss für Ernährung und Landwirtschaft. Weiter- hin ist sie Vorsitzende der Deutsch-Südasi- atischen Parlamentariergruppe und Mit- glied in der Gemeinsamen Kommission von Bundestag und Bundesregierung für die Opfer der „Colonia Dignidad“. Am Start von Genfrei Gehen in Berlin waren auch Renate Künast, Vandana Shiva sowie Louise und Percy Schmeiser am Start, um die Aktion zu unterstützen. INTERVIEW MIT JOSEPH WILHELM  Gentechnik | 27 / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / /

28 | Gentechnik / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / Joseph Wilhelm Gründer Rapunzel Naturkost GmbH Joseph Wilhelm, geboren 1954, gründete mit Jennifer Vermeulen Rapunzel Naturkost. Er ist Vater von fünf Kindern, drei überneh- men als nächste Generation Ver- antwortung im Unternehmen. Der Bio-Pionier engagiert sich für den biologischen Landbau, auch durch eige- ne Anbauprojekte. Aber auch mit zahl- reichen Aktionen für eine gentechnikfreie Landwirtschaft, wie Genfrei Gehen oder Food Print. Die von ihm 2022 gegründete RAPUNZEL Eine Welt Bio-Stiftung unter- stützt soziale und ökologische Projekte in Deutschland, Europa und weltweit. Fußabdrücke statt Unterschriften: Mit der Aktion „Food Print“ 2017 sagten viele auf diesem Weg „Nein zu Gentechnik“. Der damalige Entwicklungs- minister Gerd Müller unterstützte diese Aktion. INTERVIEW MIT JOSEPH WILHELM /////////////////////////////////////////////////////////////////////////// Warum ist es in Deinen Augen so wichtig, dass die biologische Landwirtschaft ohne Gentechnik arbeitet? Die grundlegende Idee hinter der Bio-Landwirtschaft ist eine von der Agrarchemie- und Pharmaindustrie unabhängige Landwirt- schaft. In dieser züchten Bäuerinnen und Bauern schwerpunktmä- ßig ihre eigenen standortgemäßen und sortenfesten Saatgetreide und auch Saaten für andere Feldfrüchte. Die Saaten der großen Saatgutfirmen, die zum Teil zu international agierenden Agrochemiefirmen gehören, sind auf die Verwendung in Monokulturen und dem entsprechenden Einsatz von Agroche- mie hin gezüchtet, u.a. Glyphosat. Menschen, die Produkte aus biologischer Landwirtschaft kaufen, erwarten gentechnikfreie Lebensmittel. Dieser Erwartung nicht zu entsprechen, wäre für die Bio-Landwirte und nachgeordnete Ver- arbeiter und Handel ein echter Wettbewerbsnachteil. Du hast Dich zu Beginn der 2000er dreimal mit Genfrei Gehen von Lübeck nach Lindau, von Berlin nach Brüssel und sogar von New York nach Washington zu Fuß auf den Weg für eine gen- technikfreie Welt gemacht. Was wolltest Du mit diesen Mär- schen erreichen? Mit den beiden Märschen für eine gentechnikfreie Bio-Land- und -Lebensmittelwirtschaft von Lübeck nach Lindau und von Berlin nach Brüssel wollten wir damals vor allem erst mal eine Wahrneh- mung und ein Bewusstsein für das Thema „grüne Gentechnik“ bei den Menschen schaffen. Und natürlich auch auf die Risiken der Gentechnik und die damit einhergehende Ausweitung von Mono- kulturen und den Einsatz von Glyphosat hinweisen. Mit den Unterschriften, die im Anschluss an den deutschen Land- wirtschaftsminister und in Brüssel übergeben wurden, wollten wir auch ein starkes Signal an die Politik senden. Mit dem „Right to know march“ 2011 von New York nach Washington wollten wir in den USA überhaupt erst mal die Frage ins Bewusstsein der US-AmerikanerInnen bringen dass sie das Recht haben, zu wissen, was in ihren Lebensmitteln drin ist. Was würde eine Deregulierung, sprich die Zulassung neuer gentechnischer Verfahren ohne Kennzeichnung in Europa für Bio-Landwirte und Rapunzel bedeuten? Die Agrochemiekonzerne fahren beim Thema Gentechnik eine sehr langfristige Strategie, um die fehlende Akzeptanz bei den ›

/////////////////////////////////////////////////////////////////////////// Menschen und auch in der Politik aufzuheben. Dabei ist die Auf- splittung in „alte“ und „neue“ Gentechnik ein kluger Schachzug gewesen. Ebenso der Begriff der „De-Regulierung“ geht in die Richtung der Vernebelung klarer Begrifflichkeiten. Die Zulassung auch neuer gentechnischer Verfahren ohne Kennzeichnung in Europa wäre eine Katastrophe für die Bio-Landwirtschaft und für Bio-Produkte im Allgemeinen, da sie mit einem eindeutigen Verlust der Diffe- renzierung gegenüber Produkten mit gentechnisch veränderten Zutaten einhergeht. Da sich Rapunzel als Teil der Bio-Bewegung versteht, befürchten wir für uns massive Wettbewerbsnachteile mit einem drohenden Verlust an Arbeitsplätzen. //////////////////////////////////////////////////// i gentechnikfreie Zone Neues Gentechnik-Recht in der EU. Was ist geplant? Die EU-Kommission will die Vorschriften zum Umgang mit einem Großteil der neuen gentechnischen Methoden in der Landwirtschaft lockern. Verfahren wie Crispr/Cas, sollen nicht mehr den bisherigen Zulassungsregeln der EU unterliegen, wenn die Veränderungen innerhalb einer Art bleiben. Diese Produkte von gentechnisch veränderten Pflanzen müssten nicht mehr als solche gekennzeichnet werden. Sichert die neue Gentechnik (NGT) die Welternährung? Seit über 25 Jahren gibt es Gentechnik, dennoch hungern weltweit Menschen. Die Gründe dafür sind vielfältig: Haupt- ursachen sind fehlender Zugang zu Land, Ernteausfälle und Kriege. Frei verfügbares Saatgut, das Bauern vor Ort vermehren und tauschen können, könnte einen Lösungsansatz darstellen. NGT-Pflanzen hingegen sind patentiert, dadurch teuer und lizenziert. Das können Sie tun Nutzen Sie Online-Petitionen, Postkarten- und E-Mail-Aktionen an Politikerinnen und Politiker. Weitere Infos und Aktionen ﬁnden Sie z. B. unter · www.rapunzel.de/bio-ohne-gentechnik · www.testbiotech.org und auf den Websites von Bio-Verbänden wie Bioland, AÖL, BÖLW etc. Sagen Sie JA zu Essen ohne Gentechnik! Werden durch NGT Pestizide reduziert? Wie vor 25 Jahren setzt auch NGT auf Herbizidtoleranz sowie Resistenzen und verspricht so, den Pestizideinsatz zu senken. Allerdings ist der Pestizideinsatz seit Einführung der Gentechnik gestiegen. Möglicher Grund ist, dass sich sowohl Unkräuter als auch Pilze und Krankheitserreger schnell an gentechnisch veränderte Pflanzen anpassen können. Ein weiterer möglicher Grund ist auch, dass sich die künstlich erzeugten Resistenzen meist nur auf ein Gen beziehen. Löst NGT Probleme des Klimawandels? NGT verspricht auch „klimafitte Pflanzen“, die besser an Dürre, Hitze, Starkregen oder Krankheiten angepasst sein sollen. Solche Eigenschaften sind sehr komplex – es gibt nicht das eine „Dürre-Gen“. Pflanzen regulieren ihre Dürretoleranz durch ein komplexes, ineinandergreifendes Netzwerk an genetischen Funktionen. Bisher wurde noch keine dürretolerante Pflanze mit NGT entwickelt. Aus konventioneller Züchtung hingegen gibt es Pflanzen, die gut an Trockenheit angepasst sind. Gentechnik | 29 / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / / /

30 | Engagement UNSERE VISION EINER GERECHTEREN WELT 50 JAHRE RAPUNZEL ENGAGEMENT Als Joseph Wilhelm und Jennifer Vermeulen 1974 Rapunzel gründeten, wollten sie eine andere Form der Ernährung, ein anderes Wirtschaften, ein anderes Miteinander. Dahinter stand das Bewusstsein, dass es nur eine Welt gibt, auf der wir uns Platz und Ressourcen gerecht teilen müssen. Das treibt uns bis heute an. Wir handeln fair 100 % Bio, 100 % fair: 1992 rief Rapunzel das Fair-Trade-Programm HAND IN HAND ins Leben. Mit unseren Anbau- und Liefer-Part- nern und Partnerinnen leben wir vertrauensvolle Zusammenarbeit auf Augenhöhe und Transparenz über die gesamte Lieferkette. In gut 30 Jahren haben wir unseren Fairhandelspartnern im Globa- len Süden rund sieben Millionen Euro HAND IN HAND-Prämie ausgezahlt. Tendenz steigend, denn inzwischen fallen jährlich über 500.000 Euro Prämie an. Entwicklungszusammenarbeit weltweit Seit 1998 verpfl ichtet sich Rapunzel Naturkost zu einer jährlichen Spende – der HAND IN HAND-Spende. Sie beträgt 1 % des Ein- kaufswertes aller HAND IN HAND-Rohstoffe. Damit unterstütz- te Rapunzel bis 2021 mit über zwei Millionen Euro nachhaltig öko-soziale Projekte in Ländern des Globalen Südens. Seit 2022 fl ießt die HAND IN HAND-Spende über die RAPUNZEL Eine Welt Bio-Stiftung in ökologische und soziale Projekte weltweit. f a i r e L i e f e rbeziehungenzeichnen H A N D I N H A N D a u s . FairFair p a R u n z e l u n t erstützt nachhaltigökolo gis c h e u n d s o z i a l e P r o j e k t e w e l t w e i t . Eine Eine WeltWelt d n u e r i g h L a n g j ä E F I L R O F E V O L / n ó e L e l o c i N ©

Engagement | 31 BioBio Biodynamische Aus b i l d u n g MutMut a lisie r u n g. b e G l o v i t i Mutmacher für e i n e p o s Mutmacherpreis für eine faire Globalisierung Unser Einsatz für eine gentechnikfreie Landwirtschaft Der One World Award wurde als internationaler Mutmacherpreis 2008 von Rapunzel Gründer Joseph Wilhelm ins Leben gerufen. Bisher zeichnete er sechsmal Menschen und Projekte aus, die diese Welt besser und gerechter machen. Rapunzel zahlte über 200.000 Euro Preisgelder für eine positive Globalisierung aus. Der Rapunzel Bio-Cent – So können Sie mitwirken Rapunzel spendet dauerhaft für jedes verkaufte Produkt 1 Cent für ökologische und soziale Projekte. Aus kleinen Beträgen entsteht so eine Summe, mit der wir Großes bewegen. Der Bio-Cent fließt über die RAPUNZEL Eine Welt Bio-Stiftung in öko-soziale Projekte in Deutschland und weltweit. n u n d F r a u en in Lateinamerika r e d örderung von K i n it F t m k e j o r p r a l o S Bereits 2007 wurde Rapunzel mit der Aktion Genfrei Gehen (ein Marsch für eine gentechnikfreie Welt) aktiv. Viele weitere Aktivi- täten folgten – bis heute, denn das Thema ist aktueller denn je. Stiftung für eine zukunftsfähige Welt Die 2022 gegründete RAPUNZEL Eine Welt Bio-Stiftung verstärkt das bisherige Engagement von Rapunzel. Sie fördert regional wie weltweit die Bio-Landwirt- schaft, öko-soziale Projekte und eine für alle gesunde Lebensweise. Bis Ende 2023 hat die Stiftung bereits mehr als 480.000 Euro an Fördermitteln bewilligt. Möchten Sie unsere Vision einer gerechteren Welt unterstützen? Spendenkonto der RAPUNZEL Eine Welt Bio-Stiftung: Landesbank Baden-Württemberg IBAN: DE44 6005 0101 0004 1028 49 SWIFT/BIC: SOLADEST600 Bitte geben Sie für die Zusendung einer Spendenbescheinigung unbedingt Namen und Anschrift im Verwendungszweck an oder kontaktieren Sie uns direkt. Für Ihre Unterstützung bedanken wir uns sehr herzlich.

32 | Produkte Was sonst noch wichtig ist: Blaumohn – jetzt aus deutschem Anbau Was passiert, wenn motivierte Landwirte in ihrer Arbeit experimentierfreudig werden? Dann gibt es in Deutschland blühende Bio-Mohnfelder, die abge- erntet werden können. Mohn zeichnet sich vor allem durch einen hohen Anteil an Proteinen und Ballaststof- fen aus. Zudem enthält er Mineralstoffe wie Calcium und Magnesium und wertvolle mehrfach ungesättigte Fettsäuren. Allerdings ist er auch äußerst anspruchsvoll im Anbau – Experten im Bio-Landbau betiteln die Frucht sogar als eine der schwierigsten Anbaukulturen. Mohn ist beson- ders anfällig für Wurzelkrankheiten und benötigt ein passendes Verhältnis von Feuchtigkeit und Sonne. Darum freut es uns besonders, dass sich zwei junge Landwirte aus Deutschland dieser Her- ausforderung erfolgreich stellen und Blaumohn in hochwertiger Bio-Qualität anbauen. In Zusammenarbeit mit ihnen wird es Rapunzel möglich, Blaumohn auch direkt aus Deutsch- land anzubieten. Und für alle, die bis jetzt nur wenige Berührungspunkte mit die- ser Frucht hatten: Mohn eignet sich sehr gut als Bereicherung für süße oder herzhafte Gerichte. Egal ob beim Backen, als Topping oder in Müslis – Mohn ist ein echtes Multitalent. Nur für kurze Zeit: Milch Marie kehrt zurück in die Regale Zur Feier unseres 50-jährigen Jubiläums kommt die Rapunzel Milch Marie zurück und leistet dem beliebten Milch Michl Gesell- schaft. Mit einer perfekten Kombination aus zarter Vollmilchscho- kolade und einer herrlich fruchtigen Creme aus roten Beeren und Joghurt schmeckt die Milch Marie Groß und Klein. Wie der Michl stammt auch Marie aus fairem Handel mit den Rapunzel HAND IN HAND-Partnern. Marie und Michl vereint dabei ein süßes Geheimnis: Der wahre Scho- koladengenuss entsteht bei beiden durch ein intensives Conchieren. So entwickelt sich der anfänglich noch verborgene Reichtum an ka- noch verborgene Reichtum an ka- kaoeigenen Aromen. Rapunzel Fruchtschnitten – die perfekten Alltagsbegleiter Im Jahr 1976, zwei Jahre nach der Gründung von Rapunzel, stand Joseph Wilhelm selbst an der Teigrolle und produzierte die erste Fruchtschnitte – mit nichts außer getrockneten Feigen, Datteln und Mandeln. Wir haben die Ur-Rezeptur 2021 wieder auf den Markt gebracht – in neuer Form und neuer Verpackung als Fruchtschnitte Dattel-Mandel – früher Leckerli genannt. Heute gibt es die Rapunzel Fruchtschnitten für fast jeden Geschmack. Der Naturkost-Gedanke von damals ist gleich geblieben: Wenige, hochwertige und naturbelassene Zutaten werden schonend zu einem geschmackvollen Produkt verarbeitet. Größtenteils bein- halten sie Trockenfrüchte oder vollwertige Nüsse. So sorgen die Fruchtschnitten für einen langanhaltenden Energieschub und sind der perfekte Alltagsbegleiter. UND WAS IST IHRE LIEBLINGS- FRUCHTSCHNITTE?

Kaffee | 33 Bio. Fair. apunze. Kaffeegenuss aus der hauseigenen Rösterei. Für viele startet der Morgen mit einer heißen Tasse Kaffee. Andere trinken ihn, um das Nach- mittagstief zu überwinden. Auch wir bei Rapunzel lieben Kaffee! Deshalb rösten wir unseren bio-fairen Heldenkaffee in unserer Rösterei in Legau selbst. Wussten Sie, dass in einer einzigen Kaffeebohne etwa achthundert Aromen stecken? Erst durch das Rösten werden sie aufgeschlossen und prägen so den individuellen Charakter des Kaffees. In unserer Rösterei in der Rapunzel Welt achten erfahrene Röstmeister auf die hohe Qualität des Rohkaffees und ﬁ nden für jede Sorte die auf sie individuell abgestimmte Röstzeit und -temperatur. Schauen Sie unseren Röstmeister doch selbst über die Schulter und überzeugen sich von deren Fingerspitzengefühl. Die gläserne Kaffeerösterei ermöglicht Ihnen einen perfekten Blick auf den traditionellen Kaffeeröster, die Verpackungsanlage und natürlich auf unsere Röstmeister. Außerdem können Sie unser Tropenhaus mit Kaffeepﬂ anzen besuchen und bei unseren Führungen allerlei Wissenswertes zu den Kaffeebauern erfahren. Und warum hat unser Heldenkaffee ein ganz besonderes Aroma? Er ist nicht nur zu 100 Prozent bio und fair gehandelt. Er wird bei niedrigen Temperaturen, im schonenden Langzeitverfahren in kleinen Mengen und mit viel Liebe geröstet. Für die verschiedenen Geschmäcker haben wir Arabica, Kaffee Crema oder Espresso sowie unsere eigene Haus mischung oder spezielle Herkunftskaffees. Und woher kommt der Name Heldenkaffee? Er heißt so, weil er von wahren Helden kommt. Unsere Kaffeebauern sorgen für eine blühende Biodiversität in den Anbaugebieten. Der Anbau in Mischkultur und unter Schattenbäumen sorgt neben stabilen und artenreichen Ökosystemen für die außergewöhnliche Qualität der fair gehandelten Bio-Bohnen. Am besten probieren Sie den Kaffee einfach selbst. Kommen Sie zu uns in die Rapunzel Welt und erleben Sie ihn vom Strauch bis in die Tasse.

34 | Zu guter Letzt Danke für Ihre ehrliche Meinung Wir sind überwältigt: Über 6.000 Leserinnen und Leser sind un- serem Aufruf gefolgt, uns mal die Meinung zu sagen – also eine Rückmeldung zur natur.post zu geben. Ob Lob oder Kritik – beides ist für uns gleichermaßen wertvoll. Denn nur so können wir immer noch ein bisschen besser werden. Die Glücksfee hat die glücklichen Gewinnerinnen und Gewinner ermittelt, die Dankeschön-Geschenkpakete sind bereits verschickt. Antworten - Lob und Anregungen: • „Die Vielfalt an informativen Themen und interessanten Dingen“ • „Frisches Layout, ansprechende Themen, gute Hintergrundinfos und guter Mix an Infos für Alltag und macht Lust auf Neues.“ • „Alle Altersgruppen werden mit einfachen verständlichen Bei- trägen angesprochen, so ist für alle etwas Interessantes dabei.“ • „Das Heft könnte umfangreicher sein.“ • „Ansprechend aufgebaut, gibt mir wertvolle Zusatzinformati- onen zu Produkt, Herstellung, Bedingungen für Kooperations- partner und vieles mehr. Ich mag die Transparenz.“ • „Hinter die Kulissen schauen von Bauern und Co. sowie auch, dass kritische Themen aufgegriffen und zum Nachdenken angeregt wird.“ • „Sollte öfter erscheinen“ Job bei Rapunzel? Klar! www. rapunzel.de/jobs Social Media Leserservice Sie möchten eine frühere Ausgabe von der Rapunzel natur.post lesen? Alle Ausgaben ﬁ nden Sie bei uns auch online: www.rapunzel.de/natur.post Großes Jubiläums- Gewinnspiel Wir feiern unseren 50. Geburtstag. Da wollen wir Sie natür- lich mitfeiern lassen. Beantworten Sie folgende Fragen und gewinnen Sie mit ein bisschen Glück tolle Preise! Bitte beantworten Sie folgende Fragen: 1. Rapunzel ist auch eine Bezeichnung für a) Zwerge b) Feldsalat c) Berg im Allgäu 2. Das erste Produkt von Rapunzel war a) Kaffee b) Mandelmus c) Müsli 3. Wichtige Bestandteile einer Vollwerternährung sind a) Wurst c) Vollkornprodukte b) Kuchen Unter allen richtigen Einsendungen verlosen wir genuss- volle Preise! Das gibt es zu gewinnen: 10 × 1 Rapunzel Eine-Welt-Festival-Paket im Wert von rund 50 Euro Freier Eintritt für 2 Personen zum Eine Welt Festival am 21.–22. September in Legau/Allgäu plus Gutscheine für Speis & Trank. 10 × 1 Kaffee-Genießer-Paket von Rapunzel im Wert von rund 50 Euro Feine faire Heldenkaffees und Zubehör, das den Kaffee-Genuss noch schöner macht. 3 × 1 Schmöker-Paket plus Rapunzel Leckereien im Wert von rund 50 Euro Die Bestseller-Autorin Stephanie Schuster beleuchtet in ihrer Dilogie „Glückstöchter“ die Anfänge der Reform- und Biobewegung. Beide Bände plus Feines zum Naschen von Rapunzel. So können Sie gewinnen: Lösungen auf eine Postkarte schreiben und an Rapunzel Naturkost, Gewinnspiel natur.post, Rapunzelstraße 1, 87764 Legau schicken, oder online unter www.rapunzel.de/jetzt-gewinnen Einsendeschluss: 31.05.2024 IMPRESSUM Herausgeber: Rapunzel Naturkost GmbH Rapunzelstraße 1, 87764 Legau naturpost@rapunzel.de www.rapunzel.de Redaktionsleitung: Eva Kiene An dieser Ausgabe haben mitgewirkt: Holger Epp, Felix Grosch, Miriam Jenth, Eva Heusinger, Eva Kiene, Joseph Wilhelm. Gastautor: Stefan Weigt Für den Inhalt verantwortlich: Rapunzel Naturkost GmbH, Legau Gestaltung: VIERPUNKT GmbH, Legau, www.vierpunkt.de Fotos: wenn nicht anders angegeben: © Rapunzel Naturkost: Titelbild, Seite 11: Reinhard Hefele, © Shutterstock.de: Seite 2, Marc Doradzillo, Seite 10 Rapunzel Salat: Volosinam, Seite 21: marilyn barbone, Seite 22: DUSAN ZIDAR, Seite 23: maramorosz. DE-ÖKO-006 Die natur.post erscheint 3 × jährlich Druck: Burda Druck, Nürnberg. Die natur. post wird auf 100 % Recyclingpapier gedruckt, ausgezeichnet mit dem Blauen Engel. Druck mit mineralölfreier Farbe. Alle Rechte und Druckfehler vorbehalten. Nachdruck, auch auszugsweise, nur mit Genehmigung des Herausgebers. i l e i p s n n w e g / e d . l e z n u p a r . w w w r e t n u n e s i e r P n e d u z s o f n I e t r e i l l i a t e d d n u n e g n u g n i d e b e m h a n l i e T

Art.-Nr.: 2402985 / Nr. 22 Rapunzel Eine Welt-Festival SAVE THE DATE: VOM 21.09. – 22.09.2024 FEIERN WIR BEI UNS IM ALLGÄU WIEDER UNSER BELIEBTES FESTIVAL! UND UNSEREN 50. GEBURTSTAG GLEICH MIT. Und das erwartet Sie: Anbaupartner aus aller Welt Händlermeile – Markt der guten Dinge Verkostungsstände Schnäppchenmarkt Vorträge, Kochshows, Kultur und Musik Kinderprogramm mit Kettenkarussell und vielem mehr Feines Bio-Essen & Getränke Das bunte Programm für Jung und Alt findet in der Rapunzel Welt und auf dem gesamten Rapunzel Gelände in Legau statt. Wir freuen uns auf Ihren Besuch. Das dürfen Sie nicht verpassen! E i n e W e l t Fe s t i v a l s a ve t h e d a t e 2 1 . 0 9 . 2 0 2 4 - 2 2 . 0 9 . 2 0 2 4 Wir machen Bio aus Liebe.