6 | natur.wissen Vitamine, Mineralstoffe & Co. Natürlich spielen Vitamine und Mineralstoffe eine zentrale Rolle eine zentrale Rolle für unsere Immunkräfte, wie beispielsweise Vitamin C und Magne- für unsere Immunkräfte, wie beispielsweise Vitamin C und Magne- sium. Auch die Spurenelemente Zink, Selen und Eisen sind beson- ders wichtig für die Abwehrkräfte. Gute Lieferanten dafür sind zum Beispiel Vollkornprodukte. Außerdem unterstützen sekundäre Pfl anzenstoffe wie Flavo- noide, Carotinoide oder Saponine, denn sie wirken antioxidativ, antibakteriell und entzündungshemmend. Kein Wunder, denn die Pfl anzen bilden diese zur Abwehr von schädlichen Einfl üssen. Diese Stoffe fi nden sich u. a. in Obst, Gemüse, Hülsenfrüchten, Kräutern, Gewürzen, Nüssen, Vollkornprodukten oder hochwertigem, na- tivem Olivenöl. Prä- und Probiotika Im Zusammenhang mit dem Immunsystem spricht man bei der Im Zusammenhang mit dem Immunsystem spricht man bei der Ernährung häufi g von Prä- und Probiotika. Denn diese bereichern Ernährung häufi g von Prä- und Probiotika. Denn diese bereichern das Mikrobiom und regen günstige Darmbakterien zum Wachsen an. das Mikrobiom und regen günstige Darmbakterien zum Wachsen an. Probiotika enthalten spezielle Bakterienkulturen und unterstützen so die „guten“ Darmbakterien. Sie entstehen bei milchsauren Fer- mentationsprozessen und sind daher beispielsweise in Sauerkraut, Kimchi, Joghurt, Kefi r oder Buttermilch enthalten. Präbiotika gehören zu den löslichen Ballaststoffen. Sie befi nden sich vorwiegend in pfl anzlichen Lebensmitteln wie Gemüse (vor allem z. B. in Chicorée, Zwiebeln, Knoblauch, Schwarzwurzeln) und Vollkornprodukten. Präbiotika sind eine ideale Nahrung für die nützlichen Mikroben im Darm. Mit einer pfl anzenbetonten, frischen und ausgewogenen Ernäh- rung nehmen wir alle wichtigen Vitamine, Mineralstoffe und Spu- renelemente zu uns. Eine Zufuhr durch Nahrungsergänzungsmittel kann in bestimmten Situationen jedoch sinnvoll sein. Dabei ist es ratsam, sich mit einem Arzt oder Fachmann auszutauschen und ggf. auch den Mikronährstoff-Status im Körper testen zu lassen. Bitter und scharf darf es sein Wer scharf isst, tut seinem Immunsystem etwas Gutes: Gewürze aus der indischen und asiatischen Küche wie Kreuzkümmel, Kur- kuma und Ingwer, aber auch Paprika, Chili und Pfeffer stärken mit ätherischen Ölen und sekundären Pfl anzenstoffen. Auch regiona- lere Kräuter wie Minze, Salbei, Rosmarin und Basilikum sind emp- fehlenswert. Bitter mag das Immunsystem ebenfalls: Durch den bitteren Geschmack ziehen sich die Schleimhäute zuerst zusam- men und dehnen sich dann wieder aus – Krankheitserreger, Gifte und Schlacke werden rascher ausgeschieden. Außerdem sollen sie noch das Immunsystem ankurbeln, da der Körper bitter mit giftig verbindet und diese Stoffe schnell wieder loswerden will. Dadurch laufen alle Körperfunktionen schneller ab. Tipp: Heiße und scharfe Suppen wirken bei Erkältung schleim- lösend. Gesunde Bi schokolade Die kalifornische Loma-Linda-Universität hat herausge- funden, dass Bitterschokolade mit mindestens 70 Pro- zent Kakaoanteil eine reichhaltige Quelle für Flaconoid ist – und so freie Radikale im Körper bekämpft. Beim Genuss werden T-Zellen aktiviert, welche die körpereigene Widerstandskraft stärken. Über Ballaststoffe freut sich der Darm Besonders wichtig für das Immunsystem spielen Ballaststoffe. Sie sind ein Festessen für die „guten“ Darmbakterien. Gleichzeitig bau- en diese Bakterien die Ballaststoffe zu Substanzen um, welche die Darmschleimhaut stärken und stabilisieren. : Gesundes Rest en Kocht man Kartoffeln oder Nudeln und lässt diese voll- ständig abkühlen, entsteht nach ca. zwölf Stunden resis- tente Stärke. Diese unverdauliche Stärke bleibt auch erhalten, wenn die Speisen nochmals erwärmt werden. Unverdaulich, resistent – klingt vielleicht erst mal nicht so toll. Aber diese Form der Stärke nährt die Mikroben im Dickdarm und hat weitere positive Auswirkungen. Der Blutzuckerspiegel steigt weniger an, die Insulinausschüt- tung ist geringer und wir fühlen uns länger satt. Fast Food – Gift für das Immunsystem Die Universität Bonn, eine der führenden deutschen Hochschulen auf dem Gebiet der Immunologie, veröffentlichte zwei bemerkens- werte Studienergebnisse: Sie fand heraus, dass Fast Food auf das Immunsystem wie eine bakterielle Infektionskrankheit wirkt. Die Zellen reagieren auf die ungesunden Kombinationen aus Fett und leeren Kohlenhydraten wie auf einen Angriff, vor dem sie den Kör- per schützen müssen. Sogar lange nach der Umstellung auf ge- sunde Kost reagiert die Körperabwehr aggressiver, es kommt daher schneller zu Entzündungen. In einer weiteren Studie erforschten die Wissenschaftler, dass auch eine salzreiche Ernährung das Immunsystem bei der Abwehr gegen Bakterien schwächt. Probanden nahmen eine Woche lang zusätzlich sechs Gramm Salz zu sich. Die anschließenden Blutproben zeigten auf, dass die Immunzellen der Versuchspersonen nach der salz- reichen Ernährung deutlich schlechter mit Bakterien fertig wurden. Das können wir sonst noch für uns tun Die Ernährung spielt also eine wesentliche Rolle für unser Immunsy- stem. Gleichsam wichtig sind weitere Faktoren unseres Lebensstils: chronischen Stress möglichst vermeiden, ausreichend schlafen und Bewegung - regelmäßig und an der frischen Luft, am besten in freier Natur. All das trägt dazu bei, gesund durchs Jahr zu kommen. Die Ernährungs Docs: So stärken Sie Ihr Immunsystem, ZS Verlag; 1. Edition (6. August 2020) · Guilia Enders: Darm mit Charme, UllsteinVerlag Berlin, 22. Aufl age, 2014 · Peter-Hansen Volkmann, Darm gesund, Mensch gesund, VBN-Verlag Lübeck, 2. Aufl age 2019 · BZfE: Das Immunsystem stärken, www.bzfe.de/ernaehrung/ernaehrungswissen/gesundheit/das-immunsystem-staerken · www.uni-bonn.de/de/universitaet/presse- kommunikation/presseservice/archiv-pressemitteilungen/2018/010-2018, www.uni-bonn.de/de/neues/076-2020