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2 | natur.inhalt 6 Die Nuss vom Kaukasus Neues Anbauprojekt für Haselnüsse in Aserbaidschan natur.projekt 13 Regionale Flocken Zu Besuch beim Haferbauern auf der Schwäbischen Alb natur.vorort 20 Rapunzel bioSnacky Mit Sprossen-Power in den Frühling natur.produkt 04 | natur.info Buchtipps 20 | natur.produkt bioSnacky 30 | natur.partner Zwergenwiese Interessante Neuerscheinungen rund um Ernährung und Klimaschutz Frische Sprossen ganz leicht selbst ziehen Sanddorn – die Superfrucht aus Norddeutschland 04 | natur.info Naturkosmetik 24 | natur.produkt Gewinnspiel 32 | natur.rezepte Getreide-Power Neue Rubrik in der Rezeptdatenbank 05 | natur.info Baumspende Mit bioSnacky tolle Rapunzel Pakete gewinnen Rapunzel sorgt für schattige Alleen und Haine in der Türkei 25 | natur.info Klimabilanz Interessante Fakten 06 | natur.projekt Knackige Haselnüsse Rapunzel baut neues Anbauprojekt in Aserbaidschan auf 26 | natur.projekt Öko-soziale Projekte Der HAND IN HAND-Fonds leistet Hilfe zur Selbsthilfe 11 | natur.wissen Gesunde Ernährung 27 | natur.projekt HAND IN HAND wirkt Prof. Dr. Markus Keller gibt Tipps für die zweite Lebenshälfte Umweltbildung durch die Rapunzel Fairhandels-Prämie 13 | natur.vorort Respekt vor der Schöpfung Zu Besuch beim Haferbauern auf der Schwäbischen Alb 28 | natur.info Unverpackt Rapunzel erweitert Sortiment für lose Ware 18 | natur.produkte Jetzt neu im Regal Neuprodukte aus dem Hause Rapunzel Frühstücks-Bowl 32 | natur.rezepte Ruck, zuck fertig Heißer Apfel-Cider 33 | natur.rezepte Klassiker mal anders Griechischer Salat mit Kidney-Bohnen 33 | natur.rezepte Scharf-würzig Linsen-Ingwer-Suppe 34 | natur.rezepte Mit Olivenpep Gerösteter Blumenkohl 34 | natur.rezepte Supernussig Tiroler Nusskuchen 35 | natur.sicht Schlusswort und Impressum

natur.vorwort | 3 Geschätzte Leserin, geschätzter Leser, mit dieser natur.post feiern wir ein kleines Jubiläum: die 10. Ausgabe. Es war für uns schon spannend, 2017 ein gedruck- tes Kundenmagazin heraus zugeben – und das, als alle Welt immer mehr auf Online-Medien setzte. Aber nach unserer Wahrnehmung haftet diesen doch eine gewisse Flüchtigkeit an. Argumentiert wird dabei oft mit Umwelt- aspekten. Aber ist das nicht eher eine kurzfristige Kostenbetrachtung? Denn häuﬁ g entscheiden Controller rein nach Zahlen, wodurch mitunter sinnhafte Pro- jekte dem Rotstift zum Opfer fallen. Wir nehmen Umweltaspekte sehr ernst. Deshalb ist die natur.post schlank gehal- ten, erscheint nur dreimal im Jahr und wird auf umweltfreundliches, mit dem Blauen Engel ausgezeichnetes Recycling- Papier gedruckt. Wir haben den Anspruch, Ihnen mit unserem Magazin Inhalte und Themen mit einer gewissen Wertigkeit zu ver- mitteln, die in dieser Form eher weniger am Bildschirm gelesen werden. Für Men- schen, die online bevorzugen, gibt es die natur.post auch als Blättermagazin unter www.rapunzel.de/naturpost. In dieser Ausgabe erwarten Sie u.a. fol- gende Themen: Weil „Unverpackt“ aktuell in der Wer- bung so groß gespielt wird, möchte ich kurz darauf eingehen. Dieser Trend, der gerade zu einem „Hype“ hochgepuscht wird, ist durchaus nichts Neues. Rapunzel hat mit „Unverpackt“ und „Lose-Ware“ begonnen. Schaue ich mir eine 40 Jah- re alte Preisliste an, ﬁ nde ich dort über- wiegend Karton- und Sackware. Nach und nach haben dann auch im Bio-Be- reich die abgepackten Sortimente über- handgenommen. Das hatte nicht nur kommerzielle Hintergründe. Auch ver- schärfte gesetzliche Vorgaben und ein verändertes Einkaufsverhalten spielten dabei eine große Rolle. Leider hat es uns die Verpackungsmittelindus trie nicht leicht gemacht und es versäumt, proaktiv sinnvolle und umweltverträgliche Verpa- ckungen zu entwickeln. Nicht zuletzt auf den Druck der Bio-Bran- che hin ist nun einiges in Bewegung ge- kommen. Wir prüfen stets, ob für Unverpackt-Sta- tionen geeignete Größen sinnvoll sind – statt der direkten Abfüllung beim Hersteller in umweltfreundliche End- verpackungen. Es wird an dieser Stelle vor allem auch auf Ihre Entscheidung ankommen, ehrliche Lösungen von Greenwashing-Aktionen zu unterschei- den. Joseph Wilhelm Gründer und Geschäftsführer Die direkte Zusammenarbeit mit unseren Lieferanten liegt uns am Herzen. Dabei ist uns wichtig, dass die Lieferanten den hohen Anspruch an Qualität, aber auch die Werte und Ziele von Rapunzel teilen. Uns geht es darum, an jeder Stelle ein Bewusstsein für den sorgfältigen Um- gang mit Lebensmitteln zu entwickeln. So können wir am Ende Ihnen als Kunde die Sicherheit eines Bio-Produktes ga- rantieren, die Sie erwarten. Ich wünsche Ihnen viel Freude beim Lesen dieser Ausgabe und bleiben Sie gesund. Mit herzlichem Gruß aus dem Allgäu Joseph Wilhelm Gründer und Geschäftsführer Haselnüsse aus Aserbeidschan Für unsere Arbeit im Ursprung ist unser neues Anbauprojekt für Haselnüsse in Aserbeidschan ein gutes Beispiel. Den er- sten Kontakt zu diesem Land hatten wir bei der Verleihung unseres letzten One World Awards. Professor Amin Babayev, ein Pionier des Bio-Anbaus in seinem Land, war einer der Gewinner des von Rapunzel ausgerichteten „Eine-Welt- Preises“. Dieser Preis würdigte 2017 sein herausragendes Engagement für soziale und ökologische Aspekte der Landwirt- schaft in seinem Land. Über ihn bekamen wir Kontakt zu Bio-Bauern. Unsere Mo- tivation für dieses neue Anbauprojekt ist es, zusätzliche Quellen für den für uns wichtigen Rohstoff Haselnusskerne zu erschließen. Denn Haselnussernten wer- den immer wieder durch Frost oder an- dere Witterungseinﬂ üsse beeinträchtigt. Daher sind wir dankbar, neben unseren bisherigen Lieferquellen in der Türkei und in Italien eine dritte Quelle nachhal- tig zu entwickeln. Fairer Handel wirkt Seit über 25 Jahren unterstützen wir mit HAND IN HAND Anbau- und Lieferpartner in den Ursprungsländern in Lateinamerika, Afrika und Asien. Wir sind dankbar, dass wir über den Verkauf an verständ- nisvolle Kunden Umsätze kreieren kön- nen, die uns bisher ermöglichten, gesamt 1,8 Millionen Euro an den HAND IN HAND-Fonds und noch vieles mehr an HAND IN HAND-Prämie auszuschütten. Mehr über unsere Arbeit in diesem Be- reich lesen Sie ab Seite 26.

4 | natur.info Tipps & Infos Den Planeten schon beim Fruhstuck: : retten Pra ktische Einka ufshilfe Besser essen ohne Zusatzstoffe Zusatzstoffe, Farbstoffe, Geschmacksver- Zusatzstoffe, Farbstoffe, Geschmacksver- stärker und Konservierungsmittel – was stärker und Konservierungsmittel – was versteckt sich da eigentlich unbemerkt versteckt sich da eigentlich unbemerkt in unseren Lebens mitteln? Und wie in unseren Lebens mitteln? Und wie unbedenklich oder aber gesundheitsschädlich ist das alles? Die unbedenklich oder aber gesundheitsschädlich ist das alles? Die renommierte Autorin Annette Sabersky entlarvt für uns auf nachvollziehbare Weise die gängigsten zugesetzten Stoffe bei konventionellen Lebensmitteln und gibt Strategien an die Hand, mit denen wir Geschmacksverstärkern und Co. aus dem Weg gehen können. Autorin: Annette Sabersky · Verlag: oekom verlag München, 125 Seiten, 2019 ISBN: 978-3-96238-125-7 · Preis: 16,00 EUR (DE) Rapunzel Naturkost fühlt sich dem Gedanken der Gründer verpﬂ ichtet, alle Produkte so schonend und so wenig verarbeitet wie möglich und nach einfachen Rezepturen zu produzieren. Auf Zusatzstoffe wird, soweit möglich, verzichtet. Wir sind das Klima! Der Autor, der mit seinem Bestseller „Tiere Der Autor, der mit seinem Bestseller „Tiere Der Autor, der mit seinem Bestseller „Tiere essen“ Furore machte, widmet sich in die- essen“ Furore machte, widmet sich in die- essen“ Furore machte, widmet sich in die- sem Buch dem Thema Klima. Da spielt die sem Buch dem Thema Klima. Da spielt die sem Buch dem Thema Klima. Da spielt die (vegetarische) Ernährung natürlich eine (vegetarische) Ernährung natürlich eine (vegetarische) Ernährung natürlich eine wichtige Rolle. Seine Forderung: Tierische Produkte kommen nur wichtige Rolle. Seine Forderung: Tierische Produkte kommen nur wichtige Rolle. Seine Forderung: Tierische Produkte kommen nur einmal täglich zur Hauptmahlzeit auf den Tisch. Am Beispiel historischer Begebenheiten stellt Foer dar, wie schwer eine Veränderung fällt – oder wie sie auch gelingen kann. „Jonathan Safran Foer schafft es erneut, uns ein komplexes Thema wie die Klimakrise so nahe zu bringen wie niemand sonst“, urteilt der Spiegel. Autor: Jonathan Safran Foer · Verlag: Kiepenheuer & Witsch, 336 Seiten, 4. Auﬂ age 2019 · ISBN: 978-3462053210 · Preis: 22,00 EUR (DE) Super einfach zum Selbermachen Naturkosmetik NEUE REZEPTRUBRIK AUF DER RAPUNZEL WEBSITE Wer hat eigentlich gesagt, dass Rezepte nur in die Küche gehören? Sie sind auch in unseren Bädern Wer hat eigentlich gesagt, dass Rezepte nur in die Küche gehören? Sie sind auch in unseren Bädern Wer hat eigentlich gesagt, dass Rezepte nur in die Küche gehören? Sie sind auch in unseren Bädern zuhause und leiten uns zu Kaffeesatzpeeling und Kokoslippenbalsam – kurz Naturkosmetik – an. Naturkosmetik selbst herstellen heißt zu wissen, was drin ist. Alle Zutaten, die es dafür braucht, Naturkosmetik selbst herstellen heißt zu wissen, was drin ist. Alle Zutaten, die es dafür braucht, Naturkosmetik selbst herstellen heißt zu wissen, was drin ist. Alle Zutaten, die es dafür braucht, ﬁ nden sich zu Hause im Küchenschrank oder in der Natur. Öle, Kaffee oder Backzutaten werden ﬁ nden sich zu Hause im Küchenschrank oder in der Natur. Öle, Kaffee oder Backzutaten werden ﬁ nden sich zu Hause im Küchenschrank oder in der Natur. Öle, Kaffee oder Backzutaten werden mit wertvollen Wildkräutern wie Kamille, Gänseblümchen oder Fichtennadelspitzen zu wunder- mit wertvollen Wildkräutern wie Kamille, Gänseblümchen oder Fichtennadelspitzen zu wunder- mit wertvollen Wildkräutern wie Kamille, Gänseblümchen oder Fichtennadelspitzen zu wunder- barer und natürlicher Pﬂ ege, etwa bei trockener Haut im Winter. Die wichtigste Voraussetzung für gute Naturkosmetik ist die Verwendung naturbelassener Rohstoffe – am besten in Bio-Qualität. Diese bieten eine Vielzahl an pﬂ egenden und heilenden Wirkstoffen. Sie wollen es mal ausprobieren? Einfache Rezepte ﬁ nden Sie unter  www.rapunzel.de/rezepte-naturkosmetik.

| 5 Baumspenden für das Türkei-Projekt Für schattige Allen und Haine – jede Weihnachtskarte ein Baum Die Wiederbewaldung gerodeter Flächen oder durch Feuer zerstörter Wälder ist eine wichtige und efﬁ ziente Maßnahme für den Klimaschutz. Bäume nehmen aus der Luft CO2 auf und bauen Kohlenstoff in ihre Biomasse ein. Gleichzeitig geben sie Sauerstoff an die Atmosphäre ab. So werden CO2-Emissionen efﬁ zient gesenkt – ein wichtiger Baustein gegen den Klimawandel. Daher pﬂ anzen wir in unserem Türkei-Projekt seit Jahren Pinien und andere Bäume. Rund um Tekeliog˘lu ist so eine wunderschöne Pinien-Allee gewachsen. Auch andere Regionen proﬁ tieren von den Baumspenden. Zu jedem Geburtstag der Mitarbeitenden in der Türkei wird ein Bäumchen gepﬂ anzt. Und auch für jeden Container, der das Werk in Ören verlässt, spenden wir Bäume als 2.550NEUE BÄUME CO2-Kompensation. Wir legen viel Wert auf persönlichen Kontakt. Daher schicken wir unseren Partnern wie Bio-Fachhändler und Lieferanten immer noch gerne eine Weihnachtskarte. Damit diese nicht zu Lasten der Umwelt geht, wurde die letzte Weihnachtskarte auf Graspapier gedruckt. Und für jede verschickte Karte spenden wir einen Baum, der in der Region von Torbali – Yogurtcular gepﬂ anzt wird. Zusammen mit der Aegean Forest Foundation setzen wir diese Idee um. Wir freuen uns schon auf Bilder von neu entstehenden Baumalleen, Wäldern und Hainen. Schon gesehen? Diese Anzeige erscheint ab 8. Februar im Spiegel, in der FAZ und der taz. Diese Kampagne verstehen wir als unseren Beitrag, den Fachhandel – also Bio-Läden, Bio-Supermärkte und Reformhäuser – zu stärken. Denn dort erhalten Sie nicht nur den besten Service und Beratung, sondern auch die besten und ehrlichsten Bio-Produkte.

| 7 Rapunzel baut ein Bio-Haselnuss-Projekt in Aserbaidschan auf TEXT: HOLGER EPP UND SINA STREIL Knackig sind sie, aromatisch und wunderschön groß – die Haselnüsse aus Aserbaidschan. Im Herbst 2018 konnte Rapunzel die erste Lieferung an Bio-Haselnüssen aus dem Land zwischen Kaukasus und Kaspischem Meer beziehen. Jetzt reichen die Mengen, um die ersten Nüsse auch in die Tüte abzupacken. Viel Vorarbeit war für diese Kooperation nötig – vor allem ﬂ eißige Aufbauarbeit im Land selbst, zuletzt auch zwei Jahre intensiver Beratung und Begleitung durch Rapunzel. Die Mühe lohnt sich: Den Landwirten vor Ort bietet die Zusammenarbeit mit dem Naturkost-Pionier neue Chancen und Perspektiven. Und die Kunden können erstklassige Bio-Haselnüsse genießen. / a s s e n a b i r G : e s s ü n l e s a H o t o F Lesen Sie mehr 

8 | natur.projekt 30 Jahre Aufbauarbeit Der größte Teil der Haselnüsse auf dem Welt- markt stammt aus der Türkei. Dort hat auch Rapunzel mit seinem bewährten Türkei-Projekt viel Aufbauarbeit in ökologischer Landwirt- schaft geleistet. Andere Herkunftsländer sind Italien oder Spanien. Wenig bekannt war bisher das südkaukasische Aserbaidschan als Ursprung hochwertiger Haselnüsse. Türkei Aserbaid- schan Aserbaidschan Dabei haben Haselnüsse in Aserbaidschan eine jahrzehntelange Tradition. Viele Parzellen waren noch in der damaligen Sowjetunion gepﬂ anzt worden. Denn in dem warmen, subtropischen Klima an den Südhängen des Kaukasus gedeiht die Nuss besonders gut, auch die Böden sind ideal. In der Sowjetzeit wurden die großen Parzellen kollektiv von Sowchosen oder Kolchosen bearbeitet. Der einzelne Mitarbeiter hatte dabei oft gar nicht den Überblick über den ge- samten Prozess des Anbaus. Daher bedeutete der Zusammenbruch der Sowjetunion erst einmal eine Krise für die aserbaidschanische Landwirtschaft. Zwar wurde der ländlichen Bevölkerung 1994 ei- genes Land zugewiesen. Oftmals fehlte aber dieser die Erfahrung, erfolgreich kleinteilige Landwirtschaft zu betreiben. Viele gaben die Landwirtschaft auf. 2017 erhielt Amin Babayev für sein Engagement den One World Award von Rapunzel und IFOAM (Organics International). Aus dieser Begegnung entstand eine neue Partnerschaft für beste Rapunzel Haselnüsse. Die Telefonleitungen laufen heiß zwischen der Türkei und Aserbaidschan Einen sehr großen Teil seiner Haselnüsse in der Tüte, im Müsli oder im Haselnussmus bezieht Rapunzel von Bauern an der Schwarz- meerküste im großen Rapunzel Türkei-Projekt. Schon seit 1976 arbeitet der Naturkost-Pionier intensiv mit türkischen Landwirten zusammen – in langjährigen Partnerschaften, mit viel Aufbauar- beit und verlässlicher Zusammenarbeit. Für engagierte Bauern bedeutete das aber auch eine Chance, besonders nachdem sich der aserbaidschanische Bodenkundler Professor Amin Babayev für den ökologischen Landbau ein- setzte und inzwischen schon seit 30 Jahren seine Landsleute im Bio-Anbau berät. Mittlerweile ist er in Aserbaidschan die Seele der Bio-Bewegung: Neben Beratung und Mobilisierung der inte- ressierten Landwirte produziert Professor Babayev nebenbei auch Kompost in höchster Qualität, unterstützt die Imkerei und nimmt wissenschaftliche Untersuchungen im eigenen Bio-Forschungs- zentrum vor. Emrah Dagdeviren, Berater von Rapunzel Türkei (links), auf Besuch in Aserbaidschan. Neu bei Rapunzel ist seit der Ernte 2018 der Anbaupartner in Aserbaidschan für leckere Bio-Haselnüsse. Denn Rapunzel Gründer und Geschäftsführer Joseph Wilhelm war der Einladung des One World Award-Gewinners Amin Babayev gefolgt – und besuchte gemeinsam mit Emrah Dagdeviren, dem leitenden Agraringenieur von Rapunzel Türkei, die Landwirte in Aserbaidschan. Schnell war bei dem Besuch vor Ort klar, dass es hier Schnell war bei dem Besuch vor Ort klar, dass es hier sehr gute Kooperationsmöglichkeiten gab. Vor allem sehr gute Kooperationsmöglichkeiten gab. Vor allem der Bio-Haselnussanbau wurde als guter gemein- der Bio-Haselnussanbau wurde als guter gemein- samer Nenner erkannt. / a s s e n a b i r G : e s s ü n l e s a H o t o F Prof. Amin Babayev ist Wegbereiter des Bio-Anbaus in Aserbaidschan.

| 9 oder imkern. Die Arbeit wird in der Familie erledigt. Geschwister oder auch Nachbarn arbeiten oft zusammen. Die Haselnuss-Parzellen wurden in der Sowjetzeit relativ groß- ﬂ ächig gepﬂ anzt. Das bedeutet, dass die einzelnen Parzellen der Bauern nach der Landzuweisung oft an ein benachbartes Hasel- nussfeld grenzen. Für die ökologische Bewirtschaftung ist das ein echter Vorteil. Die Gefahr einer potenziellen Kontamination von konventionellen Nachbarfeldern wird so minimiert. Zwar gab es in der Region schon ein gesteigertes Bewusstsein für den Erhalt der Bodenfruchtbarkeit, nicht zuletzt durch die Arbeit von Professor Babayev über viele Jahre. Durch das gemeinsame Bio-Projekt mit Rapunzel soll dieses Wissen nun noch fokussierter und systematischer den Bio-Haselnussbauern zugutekommen. Die Bauern erhoffen sich durch eine Teilnahme am Bio-Projekt genau diesen Input – und damit über die Zeit auch sichere und gesteigerte Erträge. Beratung hierfür erhalten sie übrigens kostenfrei. Nur wenige Wochen nach dem ersten Besuch folgte der nächste: Die Bio-Anbauexperten für Bio-Haselnüsse von Rapunzel Organik Tarim reisten aus der Türkei nach Aserbaidschan. 2018 und 2019 waren die Experten von Rapunzel und Rapunzel Türkei jeweils meh- rere Wochen zur Beratung vor Ort. Barbara Altmann, Leiterin der Rohstoffsicherung bei Rapunzel, tauscht sich mit Hasel nuss bauer Umudvar Jusifov aus. Schön war dabei zu sehen, dass die türkischen Agraringenieure von Anfang an voller Begeisterung mit den aserbaidschanischen Bau- ern und Amin Babayev zusammenarbeiteten. Die eng verwandten Sprachen erleichtern den offenen Austausch – sehr gerne teilt man das vorhandene Know-how mit dem neuen Projektpartner Aser- baidschan. Auch diese enge Zusammenarbeit verhalf dem Aserbaid- schan-Projekt mit zum Erfolg! Die Bio-Inspektion vor Ort Die Aufbauarbeit mit den Haselnuss-Bauern von Amin Babayev zahlte sich aus. Denn die Bio-Zertiﬁ zierung durch die Bio-Inspek- tion verlief auf Anhieb erfolgreich. Dies war nur möglich, weil Pro- fessor Babayev schon viele Jahre zuvor die Bauern nach und nach an die Bio-Anbau-Kriterien herangeführt hatte. Die Hauptanbauregionen für die Rapunzel Haselnüsse liegen um die Orte Balaken, Zaqatala und Qax. Meist bewirtschaften die Bau- ern wenige Hektar mit Haselnüssen. Im Durchschnitt kultivieren sie aber heute mehr als die in den 1990er-Jahren zugeteilten 1,5 Hek- tar: Denn diejenigen, die in den schwierigen Jahren damals Bau- er bleiben wollten, hatten Flächen von Nachbarn und Bekannten übernommen, welche die Landwirtschaft aufgaben. Viele der Bau- ern halten neben dem Haselnussanbau ein paar Tiere wie Rinder oder Hühner, sie bauen Gemüse – vor allem zur Selbstversorgung – an Der aserbaidschanische Berater Zakir Mammadov begutachtet die Haselnussernte. Teil eines Projektes zu sein, bedeutet für die Bauern aber auch, dass sie damit eine sichere Abnahme für ihre Produkte zu fairen Prei- sen haben. Sie hängen nicht von Zwischenhändlern ab und müssen sich auch nicht immer wie- der aufs Neue um die Vermarktung kümmern.

10 | natur.projekt Die Verarbeitung vor Ort Es gibt viele Sorten von Haselnüssen. In Aserbaidschan dominiert Es gibt viele Sorten von Haselnüssen. In Aserbaidschan dominiert die Sorte Atababa, die sich gut trocknen und lange lagern lässt und auch im Verarbeitungsbereich gut eingesetzt werden kann. Daher ist sie für den Export geeignet. Der Name Atababa (Ata = „Vater“ oder „Vorfahr“, Baba = „Papa“ oder auch „Großvater“) verweist mit seiner Referenz auf die Vorväter zugleich auf eine Tradition und die kulturelle Bedeutung dieser Haselnüsse. In der Kleinstadt Zaqatala im Nordwesten des Landes, nicht weit von Georgien entfernt, werden die Haselnüsse verarbeitet. Zaqatala ist nicht nur eine hübsche Stadt mit beinahe französisch anmutendem Flair – in Sowjetzeiten hatte sie den Spitznamen „kleines Paris des Ostens“ –, sondern auch ein Zentrum der Haselnussverarbeitung. Ein ganzes Dutzend größerer Haselnuss-Knackbetriebe gibt es dort, daneben eine Vielzahl kleinerer Betriebe. Die Haselnüsse werden schonend von Hand geerntet und in der Sonne getrocknet. Die Bauern sind über ihre Ernte aus gutem Grunde stolz, denn die Nüsse aus Aserbaidschan sind optisch, ge- schmacklich und insgesamt qualitativ sehr gut. Da die aserbaid- schanischen Haselnüsse etwas feuchter als die türkischen sind, werden sie nach der Sonnentrocknung beim Verarbeiter noch nachgetrocknet – damit die Nüsse knackig frisch bleiben. Der Familienbetrieb Kaslar knackt für Rapunzel die Bio-Haselnüsse von den aserbaidschanischen Bauern. Auch hier unterstützen die türkischen Kollegen und halfen Kaslar, ihr Know-how zu erweitern. Die Freude ist groß Groß war die Freude, als die ersten Haselnüsse vom neuen Projekt bei Rapunzel in Legau ankamen. Geschäftsführer Joseph Wilhelm verschaffte sich direkt einen Eindruck von der guten Qualität der Nüsse und war begeistert. Die Rapunzel Qualitätssicherung nahm die knackigen Power-Pakete anschließend auch gründlich unter die Lupe – denn es kommt nur die beste Qualität in die Tüte, ins Müsli und ins Haselnussmus – und war sehr zufrieden. Die leckere Nuss vom Kaukasus im Rapunzel Produkt erwies sich damit als logische Fortsetzung der langjährigen Bio-Aufbauarbeit von Professor Amin Babayev. Endsortierung der Haselnüsse beim Verarbeiter. Carolin aus der Qualitätssicherung von Rapunzel freut sich über die hohe Qualität der Haselnüsse. Der One World Award Der One World Award zeichnet Menschen und Projekte aus, die diese Welt besser und gerechter machen. Menschen, die beispielhaft für eine positive Globalisie- rung stehen und mit innovativen Ideen und persönlichem Engagement unsere Welt zukunftsfähig machen. Bei der letzten Verleihung im Jahr 2017 zählte Professor Amin Babayev zu den Gewinnern. Mehr dazu unter www.one-world-award.de

natur.wissen | 11 hälfte2. Lebens- Ernährung in der Wie bleibe ich lange vital und ﬁ t? Bleibt die Ernährung gleich, egal in welchem Lebensabschnitt man gerade ist? Oder kann ich mit der richtigen und altersgerechten Ernährung mein Leben positiv beeinﬂ ussen? Das interessiert nicht nur uns, sondern auch viele unserer Leser und Leserinnen. Das ist eines der Ergebnisse unserer Leserumfrage vor einiger Zeit. Wir wollten es genau wissen und haben den Ernährungswissenschaftler Prof. Dr. Markus Keller gefragt. Ändern sich die Ernährungsbedürfnisse, wenn man älter wird? Mit zunehmendem Alter kommt es zu anatomischen, physiolo- gischen, psychologischen sowie sozialen Veränderungen und somit auch zu einer Veränderung der Ernährungsbedürfnisse. Insbesondere sinken mit dem Alter auch der Grundumsatz und damit der Energie- bedarf, während der Nährstoffbedarf gleich bleibt bzw. bei einigen Nährstoffen sogar ansteigt. Die gleiche Menge an Vitaminen und Mineralstoffen muss also in weniger Nahrungsenergie „verpackt“ werden. Um eine optimale Nährstoffversorgung zu sichern und Mangelernährung zu vermeiden, ist es sehr wichtig, Lebensmittel mit einer hohen Nährstoffdichte zu verzehren. Was sollte ich bei meiner Ernährung beachten, um möglichst lange ﬁ t im Alter zu bleiben? Grundsätzlich sollte man sich abwechslungsreich, vollwertig und pﬂ anzenbasiert ernähren, mit vielen frischen und möglichst gering verarbeiteten Lebensmitteln. Dabei sind die wichtigsten Lebensmit- telgruppen Gemüse, Obst, Vollkornprodukte, Kartoffeln, Hülsen- früchte und Nüsse. Milch und Milchprodukte in Maßen und falls ge- wünscht, geringe Mengen an Fleisch, Fisch und Eiern. Studien zeigen, dass im Alter die Zufuhr verschiedener Nährstoffe kritisch sein kann. Hierzu zählen Vitamin D, Vitamine der B-Gruppe (v. a. Folat und Vita- min B12), Kalium, Kalzium, Magnesium, Eisen, Zink, Selen und Chrom, teilweise auch die Vitamine A, E und C. Eine vollwertige vegetarische oder auch vegane Ernährung kann fast alle dieser Nährstoffe liefern. Ausnahmen sind Vitamin D und Vitamin B12. Vitamin D sollte, un- abhängig von der Ernährungsweise, in den sonnenarmen Monaten zwischen Oktober und März supplementiert werden. Da bei vielen älteren Menschen die Eigensynthese von Vitamin D in der Haut ab- nimmt, kann es trotz ausreichenden Aufenthalten im Freien zwischen April und September sinnvoll sein, Vitamin D zu ergänzen. Aufgrund von Resorptionsproblemen weisen ältere Menschen häuﬁ ger einen Vitamin-B12-Mangel auf, weshalb eine Vitamin-B12-Supplementie- rung sinnvoll sein kann. Für Veganer ist das essenziell, aber auch Vegetariern raten wir zu einer Vitamin-B12-Supplementierung, weil die Zufuhr über Milchprodukte und Eier oft nicht ausreichend ist. . m o c k c o t s r e t t u h s / o i d u t S a c i r f A : t s b O o t o F Viele Fachgesellschaften empfehlen für ältere Menschen auch eine höhere Proteinzu- fuhr, da der körpereigene Muskelauf- bau reduziert ist. Mangelerschei- nungen werden vor allem bei hochbetagten Menschen, die hilfsbedürftig oder in Pﬂ e- geheimen untergebracht sind, beobachtet. Bei Älteren, die sich noch selbst im Haushalt versorgen, kommt das sehr viel seltener vor. ➜

12 | natur.wissen Kann eine bestimmte Ernährungsweise Demenz vorbeugen? Viele Studien konnten einen Zusammenhang zwischen mediterranen Ernährungsformen und der Verringerung des Demenzrisikos zeigen. Dabei spielen vor allem Antioxidantien, die Omega-3-Fettsäuren und die Vitamine B6, B12 und Folat eine wichtige Rolle. Leider wird die Studienlage etwas widersprüchlich, wenn man versucht, die positiven Effekte der mediterranen Ernährung auf die einzelnen Lebensmittelgruppen runterzubrechen. In einer Übersichtsarbeit zeigten 20 von 25 eingeschlossenen Studien ein verringertes Demenzrisiko bei einem höheren Verzehr von Gemüse und Obst. Weitere Untersuchungen fanden hingegen nur bei Fisch und Rotwein einen signiﬁ kanten präventiven Effekt gegen Demenz. Hier besteht demnach noch weiterer Forschungsbedarf. Immer mehr Menschen treiben auch in der zweiten Lebenshälfte Sport. Worauf sollten sie besonders achten? Erst einmal gelten für die Lebensmittelauswahl und die Nährstoff- zufuhr dieselben Empfehlungen wie bei jüngeren Menschen. Ältere Menschen sollten aber mehr auf ihre Proteinzufuhr achten, denn aufgrund von physiologischen und metabolischen Veränderungen schätzen viele Ernährungsgesellschaften den Proteinbedarf bei Älteren höher ein. Die D-A-CH-Gesellschaften geben für die Pro- teinzufuhr ab 65 Jahren einen Schätzwert von 1,0 g Protein pro kg Körpergewicht und Tag an, während es bei den Jüngeren 0,8 g sind. Gute Proteinquellen bei einer pﬂ anzlichen Ernährung sind Getreide, Hülsenfrüchte und Nüsse sowie Tofu, Tempeh, Seitan und Lupinen- produkte. Die Kombination verschiedener Proteinquellen über den Tag verteilt sorgt für eine Aufwertung der Proteinqualität pﬂ anz- licher Proteine. Essen ältere Menschen tendenziell weniger Fleisch? In der Nationalen Verzehrsstudie II, die das durchschnittliche Ernäh- rungsverhalten in Deutschland erfasst hat, bleibt der Fleischkonsum über die verschiedenen Altersgruppen relativ konstant. Erst bei den Teilnehmern ab 65 Jahren zeigte sich sowohl bei den Männern als auch bei Frauen ein nennenswerter geringerer Verzehr von Fleisch und Wurst. Erklärt wird das vor allem damit, dass im Alter insge- samt weniger gegessen und auch seltener selbst gekocht wird. In Fertiggerichten oder auch in der Gastronomie sind die Fleischan- teile oft kleiner („Seniorenteller“). Der Vegetarieranteil sinkt jedoch insgesamt mit steigendem Alter, wie die DEGS1-Studie (Studie zur Gesundheit Erwachsener) ermittelt hat. Allerdings gab es unter den 60- bis 69-jährigen Männern und Frauen mehr Vegetarier als bei den 50- bis 59-Jährigen und den über 70-Jährigen. Welche Rolle spielt die Ernährung für die Gesundheit im Vergleich zu erblichen Faktoren oder ausreichender Bewegung? Bis zu einem gewissen Grad können Ernährung und Bewegung einen Einﬂ uss auf erbliche Faktoren haben, beispielsweise können sie einer frühzeitigen Alterung und bestimmten Erkrankungen entgegenwirken. Eine präventive und bedarfsgerechte Ernährung ist auch für ältere Menschen eine Grundvoraussetzung zur Gesunderhaltung und kann ernährungsassoziierten Erkrankungen wie Diabetes mellitus Typ 2, Bluthochdruck oder kardiovaskulären Krankheiten vorbeugen. Auch die Empfehlungen zur Krebsprävention des World Cancer Research Fund entsprechen einer vollwertigen pﬂ anzenbasierten Ernährung. Hier wird ausdrücklich geraten, gar keine Wurst oder andere Fleischwaren zu essen und den Verzehr von rotem Fleisch deutlich einzuschränken. Ausreichende Bewegung gehört ebenfalls zu einem gesundheitsfördernden Lebensstil und sollte altersangepasst fortgeführt oder begonnen werden. ab 17.02.20 Verfügbar Buchempfehlung Vegetarische & vegane Ernährung Das Standardwerk zur vegetarischen Er- nährung jetzt auch im Titel erweitert durch vegane Ernährungsformen und in neuem, größerem Format! Nahezu alle Kapitel der 4. Auﬂ age des beliebten Standardwerks wurden von den Autoren vollständig überarbeitet. Autoren: Claus Leitzmann, Prof. Dr. Markus Keller · Verlag: UTB GmbH, Stutt- gart, 511 Seiten, 2020 · ISBN: 978-3-82525-023-2 · Preis: 34,99 EUR (DE) Vita Prof. Dr. Markus Keller ist Gründer des Instituts für alternative und nachhaltige Ernährung (IFANE) in Gießen. Seit 2016 leitet er als verant- wortlicher Hochschullehrer den B.A.- Studiengang Vegan Food Management an der Fachhochschule des Mittel- stands (FHM). Im Jahr 2018 wurde er dort als weltweit erster Professor für Vegane Ernährung berufen. . m o c k c o t s r e t t u h s / r i a t l a a : e s ü m e G o t o F

14 | natur.vorort Ich besuche den Bio-Bauern Lothar Braun-Keller … … auf seinem Hof im Südwesten der Schwäbischen Alb. Er ist einer der Rapunzel Lieferanten für Hafer – eine sehr wichtige Zutat für unsere Müslis und Frühstücksbreie. Der Weg dahin führt mich durch das romantische Donautal – und von Leibertingen aus erst einmal über kleine, kurvige Straßen über Land. Bin ich da noch richtig? Ja, da sehe ich den Bäumlehof auf dem Hügelkamm. Lothar Braun-Keller begrüßt mich in der gemütlichen Wohnküche mit selbstgebackenem Guglhupf und Kaffee. Ganz klassisch. Und doch: Bei ihm auf dem Hof entspricht vieles nicht dem typischen Klischee eines süddeutschen Bauernhofes. Und sehr bald sind wir mittendrin in einem hochphilosophischen Gespräch. Der Hafer wird ab Anfang August gedroschen. Aber was macht der Haferbauer anders? Bio-Anbau betreibt er schon seit 1989 – und das aus voller Überzeugung. Aber das reicht ihm nicht aus: „Es ist ja nicht schwarz oder weiß, also Bio ist nicht immer per se gut und konventionelle Landwirtschaft nicht generell schlecht. Da muss man ganz genau hinschauen. Und vor allem: Nur zusammen können wir etwas bewirken, um eine lebenswerte Welt zu erhalten“, betont er. Und da kommt dann gleich die Philosophie ins Spiel. „Vielleicht müssen wir über den ökologischen Gedanken hinausgehen. Für mich geht es um ein harmonisches Zusammenleben der gesamten Schöpfung. Sozialer und ökologischer Frieden – das gelingt nur im Miteinander und ist eine wichtige Voraussetzung, damit wir in Frieden leben können“, sinniert Lothar Braun-Keller. Er ist fest davon überzeugt, dass Landwirtschaft auf Dauer nur im Einklang mit den biologischen Kreisläufen und mit Respekt vor der Schöpfung funktionieren kann. Bauern, halded zsamma! Dazu gehört für ihn auch, dass die Bauern zusammenhalten statt sich gegenseitig zu bekämpfen. Das war auch seine Motivation, sich mit anderen zusammenzuschließen. Mit seinem Sohn Adrian gründete er dazu die Leibertinger Biohöfe GbR. Kernstück der Leibertinger Biohöfe ist eine Biogasanlage, die bereits zwei Dörfer bzw. Ortsteile von Leibertingen mit Wärme versorgt. 35 Bauern aus der Region liefern Mist, Gras oder Ernteabfälle aus ihren Betrieben zur Biogasanlage. Und diese Bauern erhalten dann die Gärreste, die als wertvoller Dünger zurück auf die Felder kommen. Biogas als sinnvoller ökologischer Baustein Der Betrieb der Biogasanlage liefert nicht nur Wärme und Energie. Er ist auch ein gutes Entree in die Welt der ökologischen Landwirtschaft. Über die solidarische Zusammenarbeit gewinnen noch konventionell wirtschaftende Bauern Vertrauen zum Bio- Anbau. Sie können das Risiko besser einschätzen und sehen, dass sie mit Bio eine Zukunft haben. Und die Landwirte erkennen auch, dass neben der guten Kooperation auch die Vergütung stimmt – und sie zudem einen guten Nährstoffdünger für ihre Felder erhalten. Daher stellten viele auf ökologischen Anbau um, sodass ein Großteil des Dorfes biologisch bewirtschaftet. Das ist auch gut für die Biogasanlage: Denn inzwischen kommt hier fast ausschließlich Bio in den Behälter. Aber die Kooperation mit den anderen Landwirten geht noch tiefer: Sie teilen sich die Gerätschaften und helfen zusammen, wenn Arbeit ansteht. Durch die Gemeinschaft können die Landwirte den Maschineneinsatz und damit die Maschinenkosten deutlich reduzieren. So trägt sich die Gemeinschaft, es ist kein Gegeneinander, sondern ein fruchtbares Miteinander. Wie in einer Familie trägt jeder mit seinen Mitteln dazu bei, dass alle davon proﬁ tieren. Über die Biogasanlage kamen schon einige Bauern zum Bio-Anbau. Eine stabile Landwirtschaft Die Biogasanlage ist aber nur ein Standbein der Familie Braun- Keller. Auf dem Hof halten sie Rinder, Schafe, Ponys und Ziegen, die auf den hofeigenen Flächen auch Landschaftspﬂ ege betreiben. Das Fleisch und andere eigene Erzeugnisse vermarktet die Familie direkt im Hoﬂ aden, den sie 2003 eingerichtet hat.

| 15 „Bauern, halded zsamma!“ Und dann ist da noch das dritte Standbein – und die Verbindung zu Rapunzel: Die Ackerﬂ ächen für Getreide wie Hafer, Dinkel, Gerste, Roggen oder Triticale. Auch Kleegras wächst auf diesen Flächen, denn Lothar Braun-Keller betreibt eine siebengliedrige Fruchtfolge. Diese verbessert zum einen die Bodenfruchtbarkeit. Das ausge- klügelte System bewirkt aber auch, dass die Nachfolgefrucht idealerweise von der vorausgegangenen proﬁ tiert. Gerade das Kleegras gibt den folgenden Kulturen Nährstoffe ab. Und das ist auf der Schwäbischen Alb besonders wichtig. Denn die Ackerböden sind überwiegend ﬂ achgründig – also mit geringer Humusauﬂ age auf Kalkfels oder Kalkgestein. ➜

16 | natur.vorort Für mehr Artenvielfalt Ökologische Landwirtschaft ist weit mehr als das Weglassen von Spritzmitteln, davon ist Lothar Braun-Keller überzeugt. Und so ist die Sorge um den Boden nur eine von vielen Maßnahmen, die der Bio-Bauer für Natur- und Artenschutz anwendet. Ob lichte Äcker und weite Reihen, Blühstreifen im Kleegras oder eine kleinﬂ ächige Teilnutzung und kleinﬂ ächige Schläge – all das trägt zu Artenvielfalt bei. Und das ist sichtbar: Auf seinen Feldern ﬁ ndet man bemerkenswerte Ackerkräuter, die bereits als gefährdet auf der Roten Liste stehen. Zum Beispiel das Sommer-Adonisröschen, den Acker-Hahnenfuß oder die Finkensame. Auf dem trockenen Magerrasen kann man Wiesensalbei, Wiesenbocksbart, den kleinen Wiesenknopf oder die Tauben-Skabiose sehen. Die Vielfalt der Pﬂ anzen wirkt sich auch günstig auf Schmetterlinge, Bienen und andere Insekten aus. Und viele Insekten bieten wiederum eine gute Nahrungsgrundlage für Vögel und andere Tiere. Die Vögel ﬁ nden in den weiten Reihen Brutplätze und Schutz. Einem großen Teil der Grünlandﬂ ächen gönnt der Bio-Bauer eine Ruhezeit ohne Nutzung sowie ohne Walzen und Schleppen während der Brutzeit. Ein Teil des Grünlandes wird überhaupt nicht gedüngt oder gewalzt. Schafe und Ziegen tragen mit ihrer Landschaftspﬂ ege dazu bei, dass wertvolle Biotope mit Trockenrasen erhalten bleiben. „Ein Magerrasen sieht auf den ersten Blick vielleicht nicht so schön aus, aber er ist wichtig für die Artenvielfalt. Und auf den zweiten Blick kann man viele seltene Blumen wie das gelbe Knabenkraut entdecken“, betont Lothar Braun-Keller. Großvögel proﬁ tieren von Nisthilfen, und offene Räume in den Gebäuden geben Schwalben und Schleiereulen eine Heimat. Die Streuobstwiesen mit Hochstämmen, Lesesteinhaufen und viele weitere kleine und größere Maßnahmen lassen ein umfangreiches natürliches Artenspektrum rund um den Bauernhof der Familie Braun-Keller gedeihen. Öko-Bauern versuchen, für die Bio-Diversität wieder vermehrt Beikräuter stehen zu lassen. Wohlgemerkt: Beikräuter, nicht Unkraut. Braun-Keller sieht das ganz kooperativ: Der Bauer braucht zwar den Ertrag zum Leben. Aber er will gleichzeitig auch die Artenvielfalt fördern. Mit den richtigen Maßnahmen und im richtigen Maß funktioniert das sehr gut. Und mit diesem Erfolg überzeugt er auch andere Landwirte vom Bio-Anbau.

| 17 Hafer für Rapunzel Müsli Ein wichtiges Getreide ist für Lothar Braun-Keller der Hafer – oder Haber, wie er auf Schwäbisch dazu sagt. Und für ihn beginnt Bio bereits bei der Samensorte. Lothar Braun-Keller sät größtenteils die ökologisch gezüchteten Sorten Sinaba und Kaspero an – beides Züchtungen der Landbauschule Dottenfelderhof. Diese Pﬂ anzenzüchter leisten wertvolle Pionierarbeit für den gesamten Öko-Landbau. Sinaba ist ein standfester Weißhafer mit großem Korn und einer guten natürlichen Resistenz vor Flugbrand. Der Gelbhafer Kaspero hat ein kleineres Korn, zeigt aber ebenfalls eine gute Resistenz gegen Flugbrand auf. Als Flugbrand wird eine Pilzerkrankung bezeichnet, die Getreide betrifft und durch den Wind verbreitet wird. Die Ähren bilden dann kein Korn aus. Da er so gute Erfahrungen mit den Hafer- und Weizensorten des Dottenfelderhofs gemacht hat, will Lothar Braun-Keller demnächst auch deren Wintergerstensorte Cayu ansäen. Vom Feld bis zu Rapunzel Auch bei der Vermarktung seines Getreides setzt Lothar Braun- Keller auf gemeinschaftliche Strukturen. In den 1990er-Jahren entstanden in Baden-Württemberg Erzeugergemeinschaften, so auch die Rebio in Tübingen. Als Dachverband fungiert die Bioland- Handelsgesellschaft. Rebio betreut Erzeuger vom Bodensee über den Schwarzwald bis nach Stuttgart. Der Vorteil für die einzelnen Bio-Bauern: Sie müssen sich nicht um die Vermarktung kümmern und haben die Sicherheit, dass ihre Ernte auch abgenommen wird. Dazu geben sie jeweils ihre geschätzten Erntemengen an. Auch der Transport des Getreides vom Hof zum Lager organisiert Rebio. Bei Rebio wird das Getreide gelagert, bis es dann zur Mühle gebracht und dort zu Mehl oder Flocken verarbeitet wird. Und dann folgt noch der Weg von der Mühle zu Rapunzel in Legau, wo zum Beispiel Haferﬂ ocken mit anderen Bio-Zutaten zu feinen Müslis gemischt und abgepackt werden. Zahlen und Fakten: Bäumlehof und Leibertinger Biohöfe GbR Betriebsleiter: Lothar Braun-Keller Umstellung auf Bio: 1989 Landwirtschaftliche Flächen: 246 Hektar, davon 74 Hektar Ackerland, rund 170 Hektar Grünland sowie 3 Hektar Streuobstwiesen Viehbestand: rund 115 Rinder, 70 Schafe, 12 Ponys Der Hoﬂ aden Bäumlehof: Betrieb seit 2003 durch Christine Braun-Keller und Familie, Vermarktung der hofeigenen Produkte sowie eines Bioland-Sortiments aus der Region

18 | natur.produkte n e u i m Regal I h r e m N a t u r k o s t -Fachhändler B e i Herrlich fruchtig, herrlich nussig Marzipan-Aprikose Happen natur Knackig geröstete Mandelstückchen, fruchtige, getrocknete Aprikosen und aroma- tischer Honigmarzipan: Hier kommen Frucht- und Nussliebhaber gleichermaßen auf ihre Kosten. Marzipan aus Mandeln und Honig mit Mandelstückchen in praktischen Würfeln Saftige Rohkostpower Amphissa Oliven mit Kräutern, ohne Stein geölt Das feste, saftige Fruchtﬂ eisch, das harmonische Aroma und die große, runde Form zeichnen die grünen Oliven der Sorte „Amphissa“ aus. Die Rohkostqualität bleibt dank der schonenden Verarbeitung, ganz ohne Erhitzen, erhalten. Rohkostqualität in Marinade aus bestem Olivenöl nativ extra und mediterranen Kräutern unter der Sonne Griechenlands gereift von Hand geerntet Sonnenverwöhnter Mix Gemischte Oliven mit Kräutern, ohne Stein geölt, Amphissa und Kalamata Oliven Die Mischung aus dunklen, aromatischen Kalamata Oliven mit festen, saftigen Amphissa Oliven sorgt für besonderen Genuss und Geschmacksvielfalt – ob im Salat, als Snack oder auf dem Antipasti-Teller. Rohkostqualität in Marinade aus bestem Olivenöl nativ extra und mediterranen Kräutern unter der Sonne Griechenlands gereift von Hand geerntet / o i d u t S d e v o M i

| 19 In Schokolade getaucht Marzipan-Aprikose Happen Zartbitter Fein schmelzende Zartbitterschokolade legt sich um den Marzipan-Aprikose Happen aus Mandeln, Aprikosen und Honigmarzipan. Ob das Herz für Frucht, Nuss oder Schokolade schlägt – hier muss sich keiner entscheiden. 25 % Zartbitterschokolade Marzipan aus Mandeln und Honig mit Mandelstückchen in praktischen Würfeln Aromatische Bohne Tonka-Zucker Die Tonka-Bohne ist die Trendzutat der letzten Jahre und be- sticht mit ihrer Note von Vanille, Rum und Bittermandel in Verbindung mit einer zartherben Zimtwürze. Die aromatische Bohne ist – ob pur oder mit Zucker – ideal zum Verfeinern von Süßspeisen, Gebäck und Desserts. fair gehandelter Cristallino Rohrzucker von HAND IN HAND-Partnern bringt Abwechslung in jede Backstube „Egal, ob zum Frühstück oder zur Brotzeit: Der Rapunzel jo. Brotaufstrich Delikatess ist genau nach meinem Geschmack. Es gibt zwar mittler- weile viele vegane Brotaufstriche – dennoch habe ich mich genau in diesen Aufstrich geschmacklich verliebt. in bester Schön würzig, gut streichbar und Bio-Qualität auf Basis von Cashewkernen kann ich dieses Produkt absolut empfehlen. Obwohl der Brotaufstrich geöffnet und ungekühlt sehr lange haltbar ist, weil kein Wasser verwendet wird, ist mein Glas immer viel zu schnell leer :) Fazit: Unbedingt mal probieren, intensiv würzig und einfach lecker!” Roland Kögel Rapunzel Logistiksteuerung

hling | 21 Wenn Sie ... ... aus dem Fenster blicken, ist das Bild aktuell eher trist oder gar weiß ver- zuckert. Doch bald schon schieben die ersten Pﬂ anzen ihre grünen Köpfe durch die Schneedecke und dann schreiten wir in Siebenmeilenstiefeln in Richtung Frühling. Wer nicht warten will, holt sich mit den Rapunzel bioSnacky-Sprossen ganzjährig den Frühling und ganz viel Pﬂ anzenkraft ins Haus. Seit letztem Sommer führt Rapunzel die kleinen Kraftpakete sowie Keimge- räte unter dem Namen Rapunzel bioSnacky. Damit geht der Naturkosther- steller einmal mehr zurück zu seinen Wurzeln: Bereits in den Gründerjahren Mitte der 1970er-Jahre bot Rapunzel kontrolliert biologische Keimsaaten an. Zum Hintergrund: Der bisherige Markeninhaber A.Vogel veränderte die Aus- richtung seines Sortiments. Rapunzel hat als langjähriger Vertriebspartner die Marke bioSnacky übernommen. Wussten Sie , dass ... … Sprossen botanisch richtig eigentlich Sämlinge heißen. Auch der Begriff Keimsprossen wäre korrekt. Aber die Kurzbezeichnung „Sprossen“ hat sich durchgesetzt – und jeder weiß, dass damit die gesunden jungen Austriebe von Samenkörnern gemeint sind. Lesen Sie mehr 

22 | natur.produkt Mikronährstoff-Wunder Sprosse Keimsaaten bieten eine unglaubliche Vielzahl an Mikronährstoffen Keimsaaten bieten eine unglaubliche Vielzahl an Mikronährstoffen – Vitaminen, Mineralstoffen und Spurenelementen. Deren Konzen- – Vitaminen, Mineralstoffen und Spurenelementen. Deren Konzen- tration steigt während des Keimprozesses enorm an. Innerhalb we- tration steigt während des Keimprozesses enorm an. Innerhalb we- niger Stunden vermehren sich die Enzyme des Samens und Eiweiße, niger Stunden vermehren sich die Enzyme des Samens und Eiweiße, Fette und Kohlenhydrate werden in ihre Bausteine zerlegt – Koh- Fette und Kohlenhydrate werden in ihre Bausteine zerlegt – Koh- lenhydrate z. B. in Einfach- und Zweifachzucker, weshalb Getreide- lenhydrate z. B. in Einfach- und Zweifachzucker, weshalb Getreide- keimlinge wie Weizensprossen süß schmecken. Der Gehalt an Karotin in Weizenkörnern steigt nach 20 Stunden Der Gehalt an Karotin in Weizenkörnern steigt nach 20 Stunden Keimdauer durchschnittlich um ganze 190 Prozent! Die Konzen- Keimdauer durchschnittlich um ganze 190 Prozent! Die Konzen- tration von Vitamin B2 verdoppelt sich nach 12 Stunden, in Alfalfa tration von Vitamin B verdoppelt sich nach 12 Stunden, in Alfalfa erhöht sie sich nach vier Tagen sogar um 1000 Prozent. Der Bal- erhöht sie sich nach vier Tagen sogar um 1000 Prozent. Der Bal- laststoffreichtum wirkt sich zudem positiv auf die Verdauung aus. laststoffreichtum wirkt sich zudem positiv auf die Verdauung aus. Blähungsverursachende Kohlenhydrate werden in Hülsenfrüchte Blähungsverursachende Kohlenhydrate werden in Hülsenfrüchte wiederum in hohem Maße abgebaut. Genießen Sie die Sprossen erntefrisch – dann sichern Sie sich ein Genießen Sie die Sprossen erntefrisch – dann sichern Sie sich ein Maximum der wertvollen Inhaltstoffe wie z. B. die lebensnotwen- Maximum der wertvollen Inhaltstoffe wie z. B. die lebensnotwen- digen essenziellen Aminosäuren. Bei der Verwendung sind Ihnen digen essenziellen Aminosäuren. Bei der Verwendung sind Ihnen keine Grenzen gesetzt: ob ganz klassisch aufs Brot, in Salaten oder keine Grenzen gesetzt: ob ganz klassisch aufs Brot, in Salaten oder Dips oder etwas ungewöhnlicher in Nudelauﬂ äufen oder als Pesto. Dips oder etwas ungewöhnlicher in Nudelauﬂ äufen oder als Pesto. Sprossen bringen Abwechslung in Ihre Küche und bereichern durch Sprossen bringen Abwechslung in Ihre Küche und bereichern durch die vielfältigen Geschmacksrichtungen. Dank Pﬂ anzen-Power ﬁ t durch den Winter In der dunklen Jahreszeit freut sich der Körper ganz besonders über In der dunklen Jahreszeit freut sich der Körper ganz besonders über Unterstützung fürs Immunsystem. Allzweckwaffe gegen Winter Unterstützung fürs Immunsystem. Allzweckwaffe gegen Winter Blues sind z. B. Alfalfasprossen. Sie verfügen über ein Vielfaches Blues sind z. B. Alfalfasprossen. Sie verfügen über ein Vielfaches an Vitamin C im Vergleich zu Orangensaft. Broccolisprossen sind an Vitamin C im Vergleich zu Orangensaft. Broccolisprossen sind ein Immunverstärker, Radieschen wirken aufgrund der enthaltenen ein Immunverstärker, Radieschen wirken aufgrund der enthaltenen Senföle antibakteriell und das im Sprossengrün enthaltene Senföle antibakteriell und das im Sprossengrün enthaltene Chlorophyll hilft bei der Ausleitung von Giftstoffen. Oder Sie Chlorophyll hilft bei der Ausleitung von Giftstoffen. Oder Sie verwöhnen sich mit einer der bioSnacky Zusammenstellungen wie verwöhnen sich mit einer der bioSnacky Zusammenstellungen wie der Vital-Mischung. Sprossenziehen – so geht’s Erinnern Sie sich noch an die mit Watte und Kressesamen gefüllten Erinnern Sie sich noch an die mit Watte und Kressesamen gefüllten Eierschalen aus Ihrer Kindheit? Oder haben Sie Kresse vielleicht auf Eierschalen aus Ihrer Kindheit? Oder haben Sie Kresse vielleicht auf einem Küchenpapier gezogen? Bereits nach wenigen Tagen wuch- einem Küchenpapier gezogen? Bereits nach wenigen Tagen wuch- sen die ersten Härchen – das Kressegrünkraut. Genauso leichtes sen die ersten Härchen – das Kressegrünkraut. Genauso leichtes Spiel haben Sie auch heute mit den bioSnacky Keimsaaten und Spiel haben Sie auch heute mit den bioSnacky Keimsaaten und -geräten. Einweichen, ein bis zwei Mal täglich wässern, ein paar -geräten. Einweichen, ein bis zwei Mal täglich wässern, ein paar Tage später ernten – und genießen! Für den Einstieg empfehlen sich Tage später ernten – und genießen! Für den Einstieg empfehlen sich problemlos keimende Samensorten wie Mungbohne, Kresse, Alfalfa problemlos keimende Samensorten wie Mungbohne, Kresse, Alfalfa oder Radieschen. Wenn der Keimling ca. die zwei bis dreifache Län- oder Radieschen. Wenn der Keimling ca. die zwei bis dreifache Län- ge des Samens erreicht hat, kann er geerntet werden. 1. Wässern Keimsamen gründlich spülen und anschließend einweichen (Packungs- anweisung beachten). 2. Keimen lassen Keimglas an einen hellen Platz ohne direkte Sonnen- einstrahlung stellen und regelmäßig spülen. Die optimale Keimtemperatur liegt bei 18–22 °C. 3. Ernten Keimlinge gründlich abbrausen und direkt genießen oder für 2 bis 3 Tage im Kühl- schrank aufbewahren. wässern keimen lassen ernten Tipps und Tricks › Die Samen dürfen nicht zu dicht liegen. Sprossen haben ein bis zu 15-mal höheres Volumen als die Samen! Die Mengenempfehlung ﬁ nden Sie auf der Verpackung der jeweiligen Keimsaat. › Die Samen weder ertränken noch austrocknen lassen. › Die ideale Temperatur liegt bei 18 – 22 °C. Bei niedrigeren oder hö- heren Temperaturen verlängert bzw. verkürzt sich die Keimdauer. › Manche Sorten bilden ﬂ aumartige Wurzeln aus. Diese weißen Fa- serwurzeln bitte nicht mit Schimmel verwechseln. › Frische Sprossen sind das extra Powerfood und vielseitig verwend- bar, z. B. auf Brot, Salat, in Wraps, zu warmen Gerichten und auch als Topping auf Müsli. › Zur Lagerung die gewaschenen und getrockneten Sprossen in ei- nen Behälter aus Glas oder Keramik geben und ein Blatt Küchen- papier dazulegen, damit es die überﬂ üssige Feuchtigkeit aufnimmt. Den Deckel lose auf den Behälter setzen, ohne ihn luftdicht zu verschließen. Möglichst frisch verzehren!

| 23 4 Personen 30min 45min 2 Knoblauchzehen, geschält Zutaten für das Alfalfa-Radieschen- blätter-Pesto: 50 g Parmesan, gerieben 40 g Radieschenblätter, 40 g Rapunzel bioSnacky Alfalfasprossen, 40 g Rapunzel Cashewkerne 65 ml Rapunzel Olivenöl nativ extra gewaschen (etwa 1 Bund) gekeimt Süßkartoffelwaffeln 1 Ei mit Zucchini, Spiegelei & Alfalfa-Pesto Zutaten: Zutaten für die Süßkartoffelwaffeln: 500 g Süßkartoffeln, halbiert 4 EL Mineralwasser 1 TL Backpulver 75 g Dinkelvollkornmehl Meersalz Pfeffer Muskat Zutaten für den Belag: 300 g Zucchini, in dünnen Streifen 4 EL Alfalfa-Radieschenblätter-Pesto 1 EL Rapunzel Rapsöl nativ 4 Eier Zubereitung: Für die Süßkartoffelwaffeln: Backofen auf 200°C Ober-und Unterhitze vorheizen. Süßkartoffeln in eine Auﬂ aufform legen und im vorgeheizten Backofen 35–45 Minuten backen. Süßkartoffeln kurz auskühlen lassen. Anschließend aus der Schale lösen und das Fruchtﬂ eisch fein pürieren. Süßkartoffelmus, Ei und Mineralwasser in einer Schüssel vermengen, Backpulver mit Dinkelvollkornmehl mischen und zu einem homogenen Teig verrühren. Anschließend mit Salz, Pfeffer und Muskatnuss abschmecken. Waffeleisen erhitzen und nacheinander 4 Waffeln ausbacken. Für das Alfalfa-Radieschenblätter-Pesto: Knoblauch, Parmesan, Radieschenblätter, Alfalfasprossen, Cashewkerne und Olivenöl in einen Mixer geben, fein pürieren und mit Salz und Pfeffer abschmecken. In ein Einmachglas geben und im Kühlschrank kalt stellen. Für den Belag: Zucchinistreifen mit 4 EL Alfalfa-Pesto vermengen. Spiegeleier wie gewünscht braten. Süßkartoffelwaffeln mit Spiegelei und Zucchinistreifen belegen. bioSnacky Keimglas

24 | natur.produkt - GEW I N N S P I E L- Sprossen selber ziehen - warum? Sprossen selber zu ziehen liegt voll im Trend. Denn die knackigen Sprossen sind vor allem erntefrisch wertvolle Nährstoffpakete. In der Keimphase – also als Sprosse – hat eine Pﬂ anze die höchste Konzentration an wertvollen Nährstoffen. Je kürzer die Zeit zwischen Ernte und Verzehr ist, desto mehr proﬁ tiert unser Körper von den Inhaltstoffen. Klar, es gibt fertige Sprossen auch im Bio-Supermarkt und für den ersten geschmacklichen Test kann man gut darauf zurückgreifen. Auf Dauer ist der eigene Anbau aber deutlich günstiger, ergiebiger, gesünder und macht viel mehr Spaß. Nun möchten wir gerne wissen, warum Sie Sprossen selber ziehen. Machen Sie jetzt mit beim bioSnacky Gewinnspiel: Warum Sprossen selber ziehen? Gewinnen Sie eines von fünf Rapunzel Paketen mit dem bioSnacky Starter-Set sowie weiteren Rapunzel Produkten für einen ﬁ tten Start in den Frühling (Warenwert je 50 EUR). Zu gewinnen im Wert von 50 EUR So können Sie beim Gewinnspiel mitmachen: Per Postkarte mit Name und Adresse sowie Ihrer Antwort auf die Frage: „Warum Sprossen selber ziehen?“ an: Rapunzel Naturkost GmbH · Gewinnspiel bioSnacky Rapunzelstraße 1 · 87764 Legau r e d o Oder füllen Sie einfach das Teilnahmeformular aus: www.rapunzel.de/gewinnspiel Teilnahmeschluss 31. Mai 2020. Teilnahmebedingungen unter: www.rapunzel.de/teilnahmebedingungen

Klimabilanz. | 25 1 kg R indﬂ e i s ch = 15 ,4 kg CO 2* 1 kg L in s en = 0 ,7 kg CO 2 Klimaschutz fängt beim Essen an. Denn bei der Herstellung eines Kilogramms Denn bei der Herstellung eines Kilogramms Rindﬂeisch fällt eine große Menge CO2 an. Das an. Das entspricht ungefähr einer Autofahrt vom Allgäu nach München. Vegetarische Lebensmittel sind klimafreundlich. Verglichen mit Rindﬂeisch entsteht bei der Produktion von Linsen 22-mal weniger CO2. Und Linsen sind sogar noch proteinreicher als Rindﬂeisch. Köstliche vegetarische Rezepte ﬁnden Sie auf www.rapunzel.de. / / / 4 4 4 6 6 6 g g g r r r e e e S S S : : : l l l e e e m m m m m m H H H o o o t t t o o o F F F , , , i i i M M M n n n i i i l l l A A A : e w ö M o t o F *www.wwf.ch/de/unsere-ziele/ﬂeisch-und-milchprodukte

26 | natur.projekt Öko-soziale Projekte weltweit Der HAND IN HAND-Fonds leistet Hilfe zur Selbsthilfe 185.000 Euro konnte der HAND IN HAND-Fonds, eine Gemein- schaftsinitiative von Rapunzel Naturkost und der Deutschen Um- welthilfe, im Jahr 2019 ökologischen und sozialen Pro- jekten in Afrika, Asien und Lateinamerika auszahlen. Die Projekte verbindet, dass sie über das unmittel- bare Ziel hinaus Umweltgerechtigkeit verbessern und die Selbstverantwortung ziviler Gesellschaften stärken. Hochgestellte Persönlichkeiten zahlen dort für die Benutzung der Kompost-Toilette, was Spenden für das Projekt generiert. Die Fäkalien werden nach der Kompostierung in der Land- wirtschaft zur Düngung eingesetzt – eine folgerich- tige und ressourcenschonende Kreislaufwirtschaft. Succeed in Ghana e.V. will seine Aufklärungskam- pagne ausweiten und neue Demonstrationstoilet- ten bauen. Dafür erhält die NGO 5.000 Euro aus dem Zu den im Vorjahr insgesamt 37 bewilligten Projekten gehört auch eine Demonstrationsfarm mit angeschlossenem Bildungs zentrum in Südindien. In der Region sind die Grundwas- serressourcen durch die intensive Landwirtschaft übernutzt und Dürreperioden bereiten große Probleme. Die indische Organisati- on MORE spricht Kleinbauern an und vermittelt ihnen Kenntnisse in Agroforstwirtschaft und Wassermanagement. Auf der eigenen Projekt-Farm will die NGO Regenwasser für die Bewässerung der Kulturen sammeln. Hierfür müssen das Dach saniert und eine Re- gen-Auffanganlage installiert werden. Der HAND IN HAND-Fonds unterstützt dieses Vorhaben mit 5.000 Euro. Einem ganz alltäglichen Problem widmet sich Succeed in Ghana e.V. Hinter seinem Projekt GoldHaus verbirgt sich eine Kompost- Toilette. Denn in Ghana gibt es in vielen Städten und Gemeinden weder Toiletten noch Abwassersysteme. Das GoldHaus ist nicht nur ökologisch sinnvoll, sondern es begegnet auch der Scheu rund um das Thema auf charmante Weise. Als mobile und bunt bemalte Toilette reist es auf Festivals und andere Veranstaltungen. HAND IN HAND-Fonds. Der HAND IN HAND-Fonds besteht seit 1998 als Gemeinschafts- initiative von Rapunzel Naturkost und der Deutschen Umwelthilfe (DUH). Er entwickelte sich aus dem Fairhandels-Programm HAND IN HAND des Naturkostpioniers, der bis heute den Großteil der Geldmittel zur Verfügung stellt. Als in Projektarbeit erfahrenen Partner fand Rapunzel die Deutsche Umwelthilfe. Beide teilen die Ideen und Werte von einer ökologisch, ökonomisch und sozial gerechteren Welt und entwickeln gemeinsam den Fonds stetig konzeptionell weiter. Inzwischen kann der HAND IN HAND-Fonds auf über 20 Jahre erfolgreicher Arbeit zurückblicken. Seit Bestehen des Fonds ﬂ ossen knapp 1,8 Millionen Euro in 379 Projekte in 58 Ländern. Spenden auch Sie! Deutsche Umwelthilfe e.V. Verwendungszweck: HAND IN HAND-Fonds GLS Bank Bochum IBAN: DE44 4306 0967 8040 4311 00 „GoldHaus“ – ökologisch sinnvolle Komposttoiletten, Ghana. Schülerinnen des Girls' College erhalten einen Workshop auf der ökologischen Demon strationsfarm von MORE, Indien.

| 27 Rapunzel Lieferant Manduvirá unterstützt mit seiner HAND IN HAND-Prämie die Mülltrennung an Schulen, Paraguay. Nachhaltige Umweltbildung Kleinbauernkooperative organisiert Schulungen mit der HAND IN HAND-Prämie Rapunzel bezahlt seinen HAND IN HAND-Partnern Preise, die min- destens den durchschnittlichen konventionellen Marktpreisen ent- sprechen. Zusätzlich wird eine Bio- und HAND IN HAND-Prämie für ökologische und soziale Projekte vor Ort bezahlt. Rapunzel er- hält regelmäßig Einblick in die Verwendung und prüft, ob diese in Übereinstimmung mit den HAND IN HAND-Kriterien erfolgt. Paraguay Cristallino- & Vollrohrzucker von Manduvirá Zu den HAND IN HAND-Partnern von Rapunzel gehört auch Manduvirá. Die Kleinbauernkooperative aus Paraguay beliefert Rapunzel mit bio-fairem Rohrzucker. Mit der HAND IN HAND- Prämie investiert Manduvirá unter anderem in Schulungen für Kinder in ihrer Region. So organisiert der Bildungsausschuss der Kooperative Schulungen in Umweltschutzthemen, Aufforstung, ökologische Schulgärten oder Abfall- und Kreislaufwirtschaft. Flankiert hat Manduvirá diese Schulungen mit ei- ner Spende von Mülltonnen zur Mülltrennung an den Schulen. Nun können Abfälle an den Bildungs- einrichtungen einfach nach Papier, Metall, Plastik und Glas getrennt werden, außerdem wan dern orga- nische Abfälle in die schulgarteneigene Kompos tierung. Darüber hinaus engagiert sich Manduvirá für die Kreis- laufwirtschaft, indem die Kooperative – für sich und die Schulen – Vereinbarungen mit Recyclingunternehmen anstößt.

28 | natur.produkt Das Bild zeigt Rapunzel Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus den verschiedenen Abteilungen mit neuen Originalprodukten aus dem Unverpackt-Sortiment. RAPUNZEL SETZT AUF UNVER- PACKT TEXT: MIRIAM LENZ Sind Sie schon Teil der Zero-Waste Bewegung? Das Vermeiden von Verpackung ist im Moment in aller Munde. Es hat jedoch Jahre gedauert, bis das Thema ins Bewusstsein rückte. Nun ist die Nachfrage da und viele der Rapunzel Produkte sind in die aus dem Boden schießenden Unverpacktläden eingezogen. Den Auftakt macht eine Auswahl an Artikeln, die für das Unverpacktangebot besonders gut geeignet sind: Trockenfrüchte, Nüsse, Getreide, Hülsenfrüchte und Ölsaaten bringen seit Herbst letzten Jahres Bio-Qualität in die Läden. Lieblingsprodukte wie das Original Rapunzel Müsli sind natürlich mit von der Partie. Rapunzel begrüßt den Ruf nach Unverpacktem, ist „Unverpackt“ für uns doch nichts Neues. Im Gegenteil, von dort kommen wir her. Als die Firmengründer Joseph Wilhelm und Jennifer Vermeulen vor mehr als 45 Jahren die Ladentüre ihres „Naturspeisewaren-Ladens“ in Augsburg aufgeschlossen haben, war die Hälfte des Umsatzes lose und unverpackt. Sogar das traditionelle Nussmus sowie Öle konnten neben Trockenfrüchten, Nüssen und Körnern unverpackt erworben werden. In den folgenden Jahren sank das Interesse an Unverpacktem im- mer mehr. Die losen Lebensmittel verschwanden schleichend von der Liste. Gastronomen und Verarbeiter wie Bäcker bezogen jedoch weiterhin und beziehen auch heute noch lose Waren aus Kartons und Säcken.

| 29 Rapunzel Qualität im Unverpacktladen Speziell für Abfüllstationen und Unverpacktläden wurde das Rapunzel Sortiment erweitert. Zum einen um Getreide, Hülsen- früchte und Ölsaaten, die im nachhaltigen Papiersack in die Läden kommen. Genauer gesagt um Quinoa, Hirse, Reis, Nudeln, Sonnen- blumenkerne, Leinsaat, Linsen, Kichererbsen und Müsli. Nüsse und Trockenfrüchte präsentieren sich in Schmuckkartons, aus denen die Kunden die gewünschte Menge lose entnehmen können. Die Cashewkerne, Bergfeigen, Aprikosen, Sultaninen und Datteln sind fair gehandelt und stammen aus dem Rapunzel Türkei-Projekt oder von HAND IN HAND-Partnern. Bei aller Freude gilt es jedoch auch aufmerksam zu bleiben. So bedeutet „unverpackt“ nicht automatisch ganz ohne Verpackung, denn die Produkte müssen auf ihrem Weg bis in den Laden gut geschützt sein. Auch sind noch nicht alle Fragen geklärt wie etwa: Wo stellen Großgebinde mit vertretbaren, korrekten Verpackungs- materialien die lebensmittelhygienisch und ökologisch sinnvollere Lösung dar? Keine Scheu davor, unverpackt einzukaufen Es gibt keinen Unverpacktladen in Ihrer Nähe? Dann kaufen Sie einfach ein, wie es die Großelterngeneration schon gemacht hat: Nehmen Sie zum Bäcker einen Brotbeutel und zum Käseladen eine eigene Dose mit. Oder lassen Sie auf dem Wochenmarkt Obst und Gemüse ganz ohne Hülle in den Korb wandern. Auch in Bio-Fachgeschäften können Sie vieles lose einkaufen. Übrigens: Sie müssen sich für den verpackungsfreien Einkauf nicht mit modischen Edelstahldosen oder schicken, bedruckten Jutebeu- teln ausstatten, wie man sie gerade überall sieht. Ein gesäubertes Marmeladenglas oder der seit Jahren hergenommene Stoffbeutel tun es allemal und schonen die Umwelt! Gleiches gilt für die an- schließende Abfüllung in Vorratsbehältnisse. Gut vorbereitet in den Unverpacktladen Ich packe meinen Koffer und ich nehme mit … › Beutel oder Stoffnetze für feste, relativ trockene Lebens- mittel wie Brot oder Gemüse › Schraubgläser oder Dosen in verschiedenen Größen für kleinteiligere Lebensmittel wie Nudeln, Linsen und Nüsse › Bei Bedarf Glasﬂ aschen zum Abfüllen von Flüssigkeiten wie Öl oder Saft › Einen stabilen Korb oder Ähnliches, um die Schätze sicher nach Hause zu transportieren

30 | natur.partner Sanddorn die Superfrucht aus Norddeutschland Der Sanddorn bzw. die Sanddornbeere ist eine der am meisten unterschätzten Früchte Deutschlands. Dabei ist die Pﬂ anze, auch bekannt als „Wildfrucht“ oder „Zitrone des Nordens“, eine echte Wunder- waffe. Dank des hohen Vitamin C-Gehalts ist das Ölweidengewächs ein absolutes Prachtstück des norddeutschen Ackerlands. Aber von vorn, betrach- ten wir zunächst den Anbau der ovalen, farben- frohen Beeren. Die Sanddornsträucher werden in weibliche und männliche Sträucher unterschieden. Die männlichen sind für die Bestäubung entscheidend und nur die weiblichen können Früchte tragen. Wie der Name schon vermuten lässt, gedeihen die Sanddornbeeren am besten auf sandigem Boden in vollem Sonnenlicht. Sie benötigen reichlich Platz – aus diesem Grund ist die Küstenregion perfekt für den Anbau. Sanddornsträucher des Anbauers „Storchennest“ in Mecklenburg- Vorpommern. Seit 2013 bezieht Zwergenwiese Sanddorn ausschließlich aus Norddeutschland vom Anbauer „Storchennest“ und setzt damit ein Zeichen für Regionalität und kurze Wege.

Mehr Regionalität & enger Kontakt zum Lieferanten Die Sanddornplantage „Sanddorn Storchennest GmbH“ aus Ludwigslust in Mecklenburg-Vorpommern verteilt sich auf rund 120 ha und gehört zu den größten Anbauern in Deutschland. Die Storchennest GmbH ist darüber hinaus deutschlandweit der einzige Anbieter für demeter-Sanddorn. Die enge Zusammenarbeit zwischen Zwergenwiese und dem norddeutschen Sanddornanbieter besteht seit knapp sieben Jahren und basiert auf Zuverlässigkeit, engem Kontakt und gegenseitigem Vertrauen. Für den Zwergenwiese FruchtGarten Sanddorn Aufstrich, der zu 70 Prozent aus Frucht besteht, werden ausschließlich Sanddornbeeren aus Ludwigslust verwendet. Voller Geschmack und voll gesund Seit 2009 gibt es im Sortiment der Zwerge den Aufstrich FruchtGarten Sanddorn. Dessen Sanddorngeschmack wird als intensiv-fruchtig, würzig und säuerlich beschrieben. Neben dem Aroma überzeugt die orangerote bis gelbe Frucht – über den hohen Vitamin C-Gehalt hinaus – durch Spurenelemente wie Eisen, Kalzium und Magnesium sowie weitere Vitamine wie Vitamin B und E. Schonende Zubereitung für echtes Vitaminwunder Durch die besonders schonende Herstellungsweise im Zwergen- Quartier und kurze Verarbeitungszeiten werden die guten Inhaltsstoffe und der natürliche Geschmack des hochwertigen Sanddorns im fertigen Produkt erhalten. Die regionale Ernte macht es möglich, mildere Sanddornbeeren zu ernten, wie sie in unseren Geﬁ lden wachsen. Aufgrund dessen kann darauf verzichtet werden, andere Früchte wie Äpfel zur Ergänzung und Säuremilderung des Produkts einzusetzen. Purer Geschmack, der nur mit Agavendicksaft und Rohrohrzucker verfeinert wird. | 31 Kulinarisch vielseitige Zauberbeere Obgleich die Früchte des Sanddorns in ihrer reinen, unverarbeiteten Form selten verwendet werden, erfreuen sich die orange leuchtenden Zauberbeeren großer Beliebtheit in Form von Tee, Mus, Saft oder auch Fruchtaufstrich. Zwergenwiese FruchtGarten Sanddorn eignet sich perfekt zum Backen, als Pfannkuchenfüllung, zu Grießpudding, in Dressings, als Eis-Topping, zum Mixen in Getränken, in Joghurt gerührt oder pur aufs Brot. Der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt und der besondere, leicht herb-säuerliche Geschmack verleiht eine außergewöhnliche und interessante Note. Handarbeit: Die geernteten Sanddornbeeren werden sorgfältig sortiert. Frischer Birnen-Sanddorn-Cocktail 1 Glas 5min 2 sehr reife Birnen 150 g Dickmilch 80 ml Milch 2 EL FruchtGarten Sanddorn Zutaten: Agavendicksaft und Zitronensaft zum Abschmecken Zubereitung: Die Birnen schälen, vierteln, vom Die Birnen schälen, vierteln, vom Kerngehäuse befreien und in einem Kerngehäuse befreien und in einem hohen Gefäß mit einem Pürierstab hohen Gefäß mit einem Pürierstab zu Mus verarbeiten. Dickmilch und zu Mus verarbeiten. Dickmilch und Milch hinzugeben und mit Aga- vendicksaft und Zitronensaft ab- schmecken. Je nach Geschmack etwas mehr oder weniger Frucht- Garten Sanddorn hinzugeben.

32 | natur.rezepte Frühstücks-Bowl Zutaten: 120 g Rapunzel Frühstücksbrei Omega 300 ml heißer Haferdrink oder heißes Wasser 1 Apfel und einen halben für die Deko etwas Zimt ein paar Beeren oder andere Früchte der Saison Zubereitung: Den Frühstücksbrei mit dem heißen Haferdrink übergießen und 5 Minuten quellen lassen. Einen Apfel reiben und mit einer Prise Zimt unterheben. Frühstücksbrei auf zwei Schälchen aufteilen und mit Beeren und dem oder anderen Früchten toppen. Für die Deko ein paar Apfelscheiben an den Rand in den Morgen stecken. Genussvoll starten. Heißer Apfel-Cider Zutaten: 200 ml heißes Wasser 1 EL Rapunzel Birnen-Apfel-Kraut 1 TL Rapunzel Kokosblütensirup 1 TL Zitronensaft 1 Prise Rapunzel Bourbon Vanille gemahlen 1 Zimtstange optional: 1 Apfelschnitz, 1 TL Rum Zubereitung: Zitronensaft, Vanillepulver und Kokos- blüten sirup mit einem Teelöffel Birnen- Apfel-Kraut in einer Tasse mit heißem Wasser auﬂ ösen. Mit einer Zimtstange und je nach Wunsch einem Apfelschnitz oder etwas Rum servieren. Tipp: Besonders fein, wenn der Frühling sich noch Zeit lässt. 2 Personen 10min vegan Getreide- Power Rezept von Stina Spiegelberg 1 Glas 3 min vegan Ruck, zuck fertig Rezept von Ellen Panescu

Griechischer Salat mit Kidney-Bohnen 3-4 Personen über Nacht 60min 20min vegan natur.rezepte | 33 10 Rapunzel gemischte bioSnacky Mungbohnen 1 Zwiebel, gewürfelt 2 Frühlingszwiebeln, in Ringe geschnitten Zutaten: 250 g Rapunzel Kidney Bohnen 1 Tasse frisch gezogene Rapunzel 3–4 EL Rapunzel Olivenöl nativ extra Oliven geölt ohne Stein 6 Radieschen, in feine Scheiben geschnitten 2 EL Zitronensaft 1 EL mittelscharfer Senf Rapunzel Salz Klassiker mal anders Zubereitung: Bohnen über Nacht einweichen, das Einweichwas- ser abgießen und mit frischem Wasser ca. 1 Stunde kochen. Bohnen mit kaltem Wasser abspülen und zusammen mit Zwiebeln, Frühlingszwiebeln, Boh- nensprossen, Oliven und Radieschen in eine Schüs- sel geben. Olivenöl mit Zitronensaft mischen. Senf und Meer- salz hinzugeben und gut verrühren. Dressing über den Salat geben und mit Brot servieren. Tipp: Falls es schnell gehen soll, einfach Rapunzel Kidney Bohnen in der Dose verwenden 4 Personen 20min vegan Scharf & würzig Linsen-Ingwer-Suppe 1 Zwiebel (je nach gewünschter Schärfe) 2 EL Rapunzel Olivenöl nativ extra 1 TL Kreuzkümmel gemahlen 2 TL Koriander gemahlen Zutaten: ½–1 Chilischote 1 Dose Rapunzel Kokosmilch (400 ml) 750 ml Wasser 200 g Rapunzel Rote Linsen 1 Stück frischer Ingwer (ca. 2 cm) 1 Dose Rapunzel Kichererbsen Rapunzel Salz Saft von ½ Zitrone 1 TL Kurkuma gemahlen 2 Knoblauchzehen Zubereitung: Zwiebel fein würfeln und Chilischote fein hacken. Das Öl in einem Topf erhitzen. Zwiebeln und Chili darin kurz anbraten, Kreuzkümmel und Koriander zugeben und kurz mitbraten. Dann mit der Kokos- milch und Wasser aufgießen und die Linsen ein- rühren. Ingwer und Knoblauch fein hacken, zusammen mit dem Kurkuma in die Suppe rühren. Die Suppe bei mittlerer Hitze etwas 10 Minuten köcheln lassen. Kichererbsen in einen Sieb geben, abtropfen las- sen und unter die Linsensuppe mischen. Nochmals etwa 10 Minuten garen. Mit Salz und Zitronensaft abschmecken und servieren.

34 | natur.rezepte 1 Blumenkohl ca. 800 g Rapunzel Salz Pfeffer Gerösteter Blumenkohl mit Tomatensauce und Oliven Zubereitung: Zutaten: Den Ofen auf 180 °C vorheizen. Eine Auﬂ aufform mit 1 – 2 EL Olivenöl einfetten. Den Blumenkohl von den 3 EL Rapunzel Olivenöl nativ extra Blättern trennen, putzen und mit der abgeschnitte- nen Seite nach unten in die Auﬂ aufform geben. Mit dem restlichen Olivenöl beträufeln, mit Salz und dem restlichen Olivenöl beträufeln, mit Salz und ½ Zitrone, Saft Pfeffer würzen und im Ofen garen. 1 TL Knoblauch-Würzpaste 2 EL Rapunzel Olivenöl nativ extra Zitronensaft mit Knoblauch-Würzpaste, Olivenöl, 50 g Rapunzel Kapern in Olivenöl Kapern, Oliven und Salz in einer Schüssel vermi- 30 g Rapunzel Oliven Amphissa grün, schen. Blumenkohl nach 30 Minuten aus dem Ofen nehmen und das Glas Tomatensauce seitlich in die ¼ TL Rapunzel Salz Form geben. Die Oliven-Kapern-Mischung über dem 1 Glas Rapunzel Tomatensauce Blumenkohl verteilen und die gehackten Haselnüsse darüber streuen. Blumenkohl weitere 15 – 20 Minuten 80 g Rapunzel Haselnüsse, im Ofen rösten, bis er zart und an den Rändern leicht gebräunt ist. In Viertel schneiden und servieren. ohne Stein in Lake Tradizionale grob gehackt 4 Personen 45min 60min vegan Besonderes Aroma durch Rösten Rezept von BerlinKitchen 1 Kastenform 15min 60min Herrlich nussig Tiroler Nusskuchen Rohrzucker Zutaten: 6 Eier 200 g Butter 250 g Rapunzel Cristallino 125 g Mehl 2 TL Backpulver 200 g Rapunzel Haselnussmus 1 Pr. Rapunzel Salz 1 TL Zimt 200 g Rapunzel Zartbitter- schokolade, geraspelt 1 Zitrone, Schalenabrieb Zubereitung: Die Eier trennen und Eiweiß steif schlagen. Butter, Zucker und Eigelb schaumig rühren. Mehl mit Backpulver mischen und zusammen mit dem Ha- selnussmus und den Gewürzen zugeben. Zuletzt die Schokolade und den Eischnee unterziehen. Den Teig in eine gefettete Kastenform füllen und bei 190 °C ca. 1 Stunde backen.

WOW, DIE 10. Liebe Leserinnen, liebe Leser, an dieser Stelle möchte ich mich sehr herzlich für Ihre wertvollen Rückmeldungen bedanken. Natürlich können wir nicht alles umsetzen. Denn als Hersteller für Naturkost wissen wir zwar viel – aber natürlich auch nicht alles. Und gerade wenn es um gesundheitliche Aussagen geht, sind andere Zeitschriften da sicher geeigneter. Aber Ernährung und Gesundheit haben ja auch einiges miteinander zu tun. Und diese Schnittstellen nutzen wir natürlich gerne. Auf Ihre Anregungen ist so das Thema „Ernährung in der zweiten Lebenshälfte“ entstanden. Immer wieder erreichen uns auch Anfragen, ob die natur.post zu abonnieren ist. Leider ist das derzeit nicht möglich. Wir informieren Sie gerne, falls sich hier etwas Neues ergibt. Falls Sie dieses Magazin nicht in Ihrem Lieblings-Bio-Laden ﬁ nden, fragen Sie doch einfach nach. Wir beliefern gerne alle Bio-Fachgeschäfte – natürlich auch ohne zusätzliche Kosten. Herzliche Grüße aus dem Allgäu Eva Kiene für das Redaktionsteam PS: Die natur.post zum Online-Blättern: www.rapunzel.de/naturpost Die nächste Ausgabe erscheint im Juni 2020 in Ihrem Bio-Laden und Reformhaus | 35 AUSGABE Leserbriefe Sie Fragen und wir antworten – Alexander K. – Besteht die Möglichkeit, in Ihrer Zeitung eine Kontaktanzeige zu schalten? Auch wenn wir uns sicher sind, dass Sie hier vielleicht die richtige Zielgruppe ansprechen: Leider haben wir derzeit keine Anzeigen von Dritten geplant – also auch keine Kontaktanzeigen. Wir wünschen Ihnen viel Glück bei der Suche. Vielleicht ﬁ nden Sie die Richtige in Ihrem Lieblings-Bio-Laden. – Christiane H. – Wie begegnen Sie dem Problem der zunehmenden Lebensmittelverluste und – verschwendung und welche auch auf den Privatkunden übertragbaren Konzepte haben Sie dazu entwickelt? Wir bieten zum Beispiel verschiedene Packungsgrößen an, damit auch kleinere Haushalte unsere Produkte zeitnah verwenden können. Aber viele unserer Produkte – wie Reis, Hülsenfrüchte oder Pasta – halten sehr lange. Im Betrieb achten wir darauf, dass keine Produkte vernichtet werden. Wenn es Überbestände mit einem knappen MHD gibt, werden diese z. B. an die Tafel oder andere gemeinnützige Organisationen gespendet. www.rapunzel.de rapunzel.naturkost rapunzel_naturkost NaturkostRapunzel Impressum Die natur.post erscheint 3 × jährlich. Herausgeber: Rapunzel Naturkost GmbH · Rapunzelstraße 1 87764 Legau · Telefon: +49 8330 529-0 naturpost@rapunzel.de · www.rapunzel.de Für den Inhalt verantwortlich: Rapunzel Naturkost GmbH, Legau Alle Rechte und Druckfehler vorbehalten. Nachdruck, auch auszugsweise, nur mit Genehmigung des Herausgebers. Redaktionsleitung: Eva Kiene An dieser Ausgabe haben mitgewirkt: Holger Epp, Eva Kiene, Miriam Lenz, Sina Streil, Joseph Wilhelm Gastbeiträge von Prof. Markus Keller und Bianca Spenner Gestaltung: VIERPUNKT GmbH, Legau · www.vierpunkt.de Tobias Haberstock Fotos: wenn nicht anders angegeben © Rapunzel Naturkost. © Shutterstock: Seite 7–10 Haselnüsse: Gribanessa, Seite 11 Obst: Africa Studio, Seite 12 Obst: aaltair, Seite 18 Hinter- grund: iMoved Studio, Seite 25 Himmel: Serg64, Seite 25 Möwe: AlinM. © Fotos Seite 26: Menyiwa da wo do & MORE, Seite 27: Donacion de Basureros Druck: Dierichs Druck + Media GmbH & Co. KG, Kassel. Die natur.post wird auf 100 % umweltfreundlichem Recy cling - papier gedruckt, das mit dem Blauen Engel ausgezeichnet ist.