natur.wissen | 13 Botanik und Geschichte Die heute genutzten Süßlupinensorten stammen aus dem Mittel- meerraum. Doch auch in Amerika haben Lupinenarten ihren Ur- sprung. Die Pfl anze wird bisher hauptsächlich in Europa vermehrt und angebaut. Besonders in Deutschland gibt es geradezu Süßlu- pinen-Regionen, bevorzugt in Nord- und Ostdeutschland, in denen blaue, weiße und gelbe Süßlupinen angebaut werden. Der Unterschied zwischen diesen drei Arten beschränkt sich nicht nur auf die Blütenfarbe: Auch ihre Ansprüche an Boden, Klima und Anbautechnik variieren, ebenso wie der jeweilige Ertrag und die Rei- fezeit. Gelbe Lupine Blaue Lupine Weiße Lupine Ansprüche an den Boden gering, Sandboden leichte und mittlere Böden lehmigere Böden mit guter Wasserführung Ernährungsphysiologie Die Süßlupine zeichnet sich besonders durch ihren hohen Protein- gehalt von fast 40 Prozent und die sehr gute Proteinwertigkeit aus. Außerdem sind die Samen fast frei von Purinen (die für Gicht verantwortlich sein können) und enthalten weniger blähende In- haltsstoffe als andere Hülsenfrüchte, was sie besonders verträglich machen. Wenig, aber qualitativ hochwertiges Fett und eine gute Portion Vitamine und Mineralstoffe wie Kalzium, Magnesium und Eisen sind weitere Vorzüge der Süßlupine. Das Besondere an Rapunzel Lupinenschrot Für den Süßlupinenschrot von Rapunzel wird die blaue Süßlupine (Lupinus angustifolius) verwendet, die in Deutschland, Österreich und Polen angebaut wird. Unsere Wahl fi el auf diese Art, weil sie am besten an die klimatischen Bedingungen und Böden der An bau- regionen angepasst ist. Reifezeit mittel früh spät Frostempfi ndlich- keit im Frühjahr mittel gering mittel Die gelbe Lupine hat beispielsweise das geringste Ertragspotenzial, gefolgt von ihrer blauen Schwester. Die weiße Lupine ist Spitzen- reiter: Sie weist den besten Ertrag je Hektar auf, hat aber auch die höchsten Ansprüche an die Bodenqualität. Botanisch gesehen gehören Lupinen zur Unterfamilie der Schmet- terlingsblütler innerhalb der Familie der Hülsenfrüchtler – genauso wie Erbsen, Kichererbsen und Erdnüsse. Den Namen „Süßlupine“ verdankt sie übrigens nicht etwa dem sü- ßen Geschmack, sondern der Tatsache, dass über Jahre das bittere und giftige Lupinin herausgezüchtet wurde. Früher wurde dieser Wirkstoff, ein Alkaloid, durch Waschen und Kochen der Samen ent- fernt, um die Lupine genießbar zu machen. Anbau und Ernte Die Süßlupinenpfl anze versorgt sich über ihr bis 1,5 Meter tiefes Wurzelwerk besonders gut mit Nährstoffen, da sie diese auch aus tieferen Bodenschichten aufnehmen kann. Gleichzeitig binden die Wurzeln über Knöllchenbakterien Stickstoff im Boden, was dessen Fruchtbarkeit verbessert. Manche Lupinenarten sind recht anspruchslose Pfl anzen, die auch auf karg-sandigen Böden gut wachsen. Es gibt keine gentechnisch veränderte Art und damit keine GVO-Verunreinigungen. Der Aussaat- und Erntezeitpunkt variiert je nach Lupinenart. Die blaue Lupine wird im April bis Mai ausgesät, sie kann bereits im August bis September geerntet werden. Nach der Ernte werden die Samen der Süßlupine durch Dreschen von ihrer Hülse befreit, anschließend gereinigt und weiterverarbeitet, zum Beispiel geschrotet. Die blaue Lupine überzeugt durch ihren nussig-süßlichen Ge- schmack und den kernigen Biss. Die heimische Hülsenfrucht ist in geschroteter Form schnell und einfach zubereitet und bietet eine Fülle an Verwendungsmöglichkeiten in Salaten, Aufstrichen, Brat- lingen, als Füllung sowie als Fleisch- oder Sojaersatz für Bolognese und Lasagne. Rezept von Stina Spiegelberg Gefüllte Aubergine mit Lupine Zutaten: 150 g Rapunzel Lupinenschrot 250 ml Rapunzel Klare Suppe 2 Auberginen, längs halbiert und ausgehöhlt 1 Zwiebel, in feine Würfel geschnitten Rapunzel Olivenöl, nativ extra 1 Glas Rapunzel Tomaten- sauce Toskana 2 EL Rapunzel Mandelmus weiß Rapunzel Meersalz Pfeffer 2 Personen 20min. 30min. vegan Zubereitung: Lupinenschrot nach Packungsan- weisung zubereiten. Das Frucht- fl eisch der Auberginen mit Zwie- beln in Olivenöl anbraten. Den Lupinenschrot zugeben und gold- gelb rösten. Mit Tomatensauce mischen und mit 1 EL Mandelmus, Salz und Pfeffer verfeinern. Die Auberginenhälften auf ein Back- blech legen, die Füllung hinein- geben und mit etwas Olivenöl und Mandelmus beträufeln. Bei 180 °C Ober-/Unterhitze ca. 30 Minuten backen.