Thementag Bio-Saatgut am 29. Januar 2015
Die Saat ist aufgegangen – Andrea Heistinger begeisterte
Beim dreistündigen Nachmittags-Seminar mit Andrea Heistinger zum Thema „Saatgutgewinnung im Hausgarten" im Kino von Rapunzel bekamen 30 Teilnehmer Einblick in das enorme Wissen der engagierten Expertin. Ganz nach ihrem Leitspruch „Ich gebe mein Wissen und die Arbeit muss jeder selber tun" hielt sie eine Einführung in die Samengärtnerei. Grundlagen zu Themen wie die Arten der Vermehrung, Auslese, Formen der Bestäubung, Kulturdauer und Samenernte fand genauso Erwähnung wie viele wertvolle Beispiele.
Dabei betonte sie, dass sie selbst nur auf solches Wissen zurückgreifen kann, weil viele Menschen – zum Beispiel alte Bäuerinnen aus Südtirol – ihre Erfahrung mit ihr geteilt haben. Diese hat Andrea Heistinger dann strukturiert und gebündelt in ihren Standartwerken „Handbuch Samengärtnerei" oder „Das große Bio-Gartenbuch“ u.a. veröffentlicht.
Eine kurze Umfrage nach der Erwartungshaltung des Publikums an das Seminar zeigte schnell, dass die Teilnehmer mit vielfältigen Hintergründen gekommen waren: Von der Gartenverantwortlichen einer Selbstversorger-Gemeinschaft am Bodensee über Hobby-GärterInnen, gewerbliche Anbauer und Permakultur-Engagierten bis hin zu Liebhabern des Besonderen. So kam es auch, dass viele Tipps und Anekdoten aus dem Publikum beigetragen wurden, so zum Beispiel die Bestäubungshilfe im Gewächshaus mit elektrischer Zahnbürste.
Dabei betonte sie, dass sie selbst nur auf solches Wissen zurückgreifen kann, weil viele Menschen – zum Beispiel alte Bäuerinnen aus Südtirol – ihre Erfahrung mit ihr geteilt haben. Diese hat Andrea Heistinger dann strukturiert und gebündelt in ihren Standartwerken „Handbuch Samengärtnerei" oder „Das große Bio-Gartenbuch“ u.a. veröffentlicht.
Eine kurze Umfrage nach der Erwartungshaltung des Publikums an das Seminar zeigte schnell, dass die Teilnehmer mit vielfältigen Hintergründen gekommen waren: Von der Gartenverantwortlichen einer Selbstversorger-Gemeinschaft am Bodensee über Hobby-GärterInnen, gewerbliche Anbauer und Permakultur-Engagierten bis hin zu Liebhabern des Besonderen. So kam es auch, dass viele Tipps und Anekdoten aus dem Publikum beigetragen wurden, so zum Beispiel die Bestäubungshilfe im Gewächshaus mit elektrischer Zahnbürste.
Eindrücke von der Veranstaltung
Beim Vortrag am Abend lockte das Thema „Biologisch Gärtnern für Selbstversorgung“ über 100 Zuhörer an. Immer wieder kam Andrea Heistinger auf die Wichtigkeit der Vielfalt beim Gemüseanbau zu sprechen – gegen Einheitsgeschmack und für eine Anpassung der Pflanzen an das regional vorherrschende Klima. Dabei ergibt sich die Vielfalt jedoch vor allem aus der „Vogelperspektive" - einzeln gesehen baut jeder das Gemüse an, das seinen Bedürfnissen und seiner Umgebung am besten entspricht.
Weiterhin gab die Expertin viele Tipps und Beispiele für spannende samenfeste Sorten (Asia-Salate, Ackerbohnen, Tomaten, Perilla u.v.m.) und betonte die Sinnlichkeit und Lebendigkeit von Gemüse und Kräutern. Mit viel Herzblut und Engagement erzählte sie beispielsweise von der Gartendorfschule in ihrem Heimatort Schiltern, wo manche Kinder zum ersten Mal die Freude von Gemüseanbau und Kochen entdecken.
Mehr zum Thema Bio-Saatgut:
Weiterhin gab die Expertin viele Tipps und Beispiele für spannende samenfeste Sorten (Asia-Salate, Ackerbohnen, Tomaten, Perilla u.v.m.) und betonte die Sinnlichkeit und Lebendigkeit von Gemüse und Kräutern. Mit viel Herzblut und Engagement erzählte sie beispielsweise von der Gartendorfschule in ihrem Heimatort Schiltern, wo manche Kinder zum ersten Mal die Freude von Gemüseanbau und Kochen entdecken.
Mehr zum Thema Bio-Saatgut:
Die Dringlichkeit des Themas Bio-Saatgut wurde im Speziellen deutlich, als Andrea Heistinger darauf hinwies, dass bereits seit Jahrzehnten die bäuerliche Züchtung in agrarwissenschaftlichen Studiengängen keine Rolle mehr spielt und 75 % der Sorten seit 1900 komplett verschwunden seien (Schätzung der FAO).
Der von den Gentechnik-Saatgutherstellern Monsanto, BASF & Co. geprägte Begriff „Hochleistungssorten“ ist missverständlich. Der englischsprachige Begriff „high demanding varieties“ trifft es weitaus besser, denn diese künstlichen Sorten benötigen viel Dünger, Pflanzenschutz etc., können aber nicht vermehrt werden. Ein teurer Teufelskreis beginnt, der unangepasstes Einheitssaatgut, Chemie und Abhängigkeit zur Folge hat. Doch der Paradigmenwechsel ist laut der Expertin bereits eingeläutet: Statt „wachse oder weiche“ wird es zukünftig immer mehr Mischkulturen und hoffentlich Bio-Saatgut in der Landwirtschaft geben.
Umrahmt wurde der Vortrag von der Saatgutbörse, auf der neben Ausstellern wie „Lila Tomate“, „Blühende Landschaft“ oder der Blumenschule Schongau auch viele private Anbieter zu finden waren, die ihr Saatgut am Tauschtisch aufbauten.
Der von den Gentechnik-Saatgutherstellern Monsanto, BASF & Co. geprägte Begriff „Hochleistungssorten“ ist missverständlich. Der englischsprachige Begriff „high demanding varieties“ trifft es weitaus besser, denn diese künstlichen Sorten benötigen viel Dünger, Pflanzenschutz etc., können aber nicht vermehrt werden. Ein teurer Teufelskreis beginnt, der unangepasstes Einheitssaatgut, Chemie und Abhängigkeit zur Folge hat. Doch der Paradigmenwechsel ist laut der Expertin bereits eingeläutet: Statt „wachse oder weiche“ wird es zukünftig immer mehr Mischkulturen und hoffentlich Bio-Saatgut in der Landwirtschaft geben.
Umrahmt wurde der Vortrag von der Saatgutbörse, auf der neben Ausstellern wie „Lila Tomate“, „Blühende Landschaft“ oder der Blumenschule Schongau auch viele private Anbieter zu finden waren, die ihr Saatgut am Tauschtisch aufbauten.
Impressionen
Beim Nachmittags-Seminar zur Saatgutgewinnung lauschten die Zuschauer dem enormen Wissen von Andrea Heistinger.
Die Expertin gestaltete ihr Seminar lebendig und praxisorientiert.
Über ein Duzend Aussteller boten ihre selbst vermehrten Saaten auf der Börse an.
Auf der Saatgutbörse wurde geplaudert, getauscht und gekauft.